Bemerkenswert: CEOs weltweit strotzen vor Zuversicht

CEOs blicken zuversichtlich in die Kamera und in die Zukunft

Während bei zahlreichen Staaten die Folgen nicht gelöster Probleme auf die Wirtschaft durchschlagen, bleiben CEOs rund um den Globus optimistisch.

Fast drei von fünf CEOs sind optimistisch, was die globalen Wirtschaftsaussichten angeht – sie planen eine Aufstockung der Belegschaft und die weitere Einführung von KI.

Knapp 60 Prozent der CEOs weltweit erwarten, dass das globale Wirtschaftswachstum in den nächsten zwölf Monaten zunehmen wird.

Das ist eines der bemerkenswerten Resultate der "28th Annual Global CEO Survey" von PwC, die gestern während der Jahrestagung des Weltwirtschaftsforums in Davos vorgestellt wurde. Die Studie basiert auf der Befragung von 4'701 CEOs aus 109 Ländern.

Zentrale Ergebnisse der Umfrage im Überblick

Die Studie zeigt auch, dass 42 Prozent der Befragten in den nächsten zwölf Monaten mit einem Anstieg der Mitarbeiterzahl um 5 Prozent oder mehr rechnen. Das sind mehr als doppelt so viele wie jene, die einen Rückgang der Mitarbeiterzahl erwarten (17 %).

Am höchsten ist der Prozentsatz (48 %) bei kleineren Unternehmen (weniger als 100 Mio. US-Dollar) und in den Sektoren Technologie (61 %), Immobilien (61 %), Private Equity (52 %) sowie Pharma und Biowissenschaften (51 %).

Wie erwähnt sind die CEOs optimistisch, was die globale Wirtschaft angeht. Dennoch bleiben die makroökonomische Volatilität (29 %) und die Inflation (27 %) die grössten Risiken für das kommende Jahr, die von CEOs weltweit genannt werden. Hier bestehen allerdings deutliche Unterschiede zwischen den verschiedenen Regionen.

Geopolitische Konflikte werden als grösstes Risiko im Nahen Osten (41 %) sowie in Zentral- und Osteuropa  (34 %) gesehen. In Westeuropa sind Cyber-Risiken (27 %) eine geringfügig grössere Sorge als der Mangel an qualifizierten Arbeitskräften (25 %) und die Inflation (24 %) – wobei die makroökonomische Volatilität mit 29 Prozent die Liste anführt.

In Afrika steht die Inflation an erster Stelle (39 %), während die Risiken in Nordamerika und im asiatisch-pazifischen Raum weitgehend mit dem weltweiten Durchschnitt übereinstimmen.

Zwingend erforderlich und auch in Arbeit: Unternehmen erfinden sich neu

Im Einklang mit den letzten zwei Jahren glauben vier von zehn (42 %) CEOs, dass ihr Unternehmen nicht über das nächste Jahrzehnt hinaus überlebensfähig sein wird, wenn es seinen derzeitigen Weg unverändert fortsetzt.

Von den Unternehmen, die nicht davon ausgehen, dass sie ohne signifikante Veränderungen überleben werden, geben 42 Prozent an, dass Veränderungen im rechtlichen Umfeld den grössten Einfluss auf ihre wirtschaftliche Lebensfähigkeit haben.

Die CEOs handeln

Über alle Sektoren hinweg haben fast zwei Drittel (63 %) der CEOs in den letzten fünf Jahren mindestens eine wichtige Massnahme ergriffen, um die Art und Weise zu ändern, wie ihr Unternehmen Werte schafft, liefert und erfasst.

Offenbar Massnahmen mit Wirkung – und je mehr, desto besser. CEOs, die in den letzten fünf Jahren mehrere Massnahmen zur Neuerfindung ergriffen haben, melden höhere Gewinnmargen in den letzten zwölf Monaten.

Fast vier von zehn Unternehmen (38 %) geben an, dass sie in den letzten fünf Jahren in mindestens einem neuen Sektor tätig geworden sind, wobei etwa ein Drittel (34 %) angibt, dass dies mehr als 20 Prozent des Unternehmensumsatzes in diesem Zeitraum ausgemacht hat.

Das Tempo der Neuerfindung ist jedoch langsam, der grossen Mehrheit der Unternehmen mangelt es an Agilität. Wenn es darum geht, Budget und Personal zwischen Projekten und Geschäftsbereichen zu verschieben, gibt etwa die Hälfte der CEOs an, dass sie 10 Prozent oder weniger der finanziellen und personellen Ressourcen von Jahr zu Jahr umverteilen. 

Mehr als zwei Drittel verteilen weniger als 20 Prozent um. Im Durchschnitt kamen nur 7 Prozent der Einnahmen über die letzten fünf Jahre von verschiedenen neuen Geschäftsbereichen.

CEOs sind optimistisch bezüglich des Potenzials von GenAI

CEOs berichten von greifbaren Auswirkungen der GenAI. Mehr als die Hälfte (56 %) gibt an, dass in den letzten zwölf Monaten Effizienzgewinne bei der Arbeitszeit ihrer Mitarbeitenden verzeichnet werden konnten. Und ein Drittel (32 %) konnte seinen Umsatz effektiv steigern.

Allerdings liegt die Performance etwas unter den Erwartungen des letzten Jahres. 2024 gaben 46 Prozent an, dass sie mit einer Verbesserung der Rentabilität rechnen. Ein Jahr später befragt, ob sie diese Zuwächse verzeichnet hätten, sagten nur 34 Prozent, dass dies tatsächlich der Fall sei.

Das Vertrauen in KI bleibt eine Hürde für eine breitere Einführung. Nur ein Drittel der CEOs gibt an, ein hohes Mass an Vertrauen in die Einbettung der Technologie in Schlüsselprozesse in ihrem Unternehmen zu haben.

Trotzdem ist der Optimismus hinsichtlich der Auswirkungen von GenAI auf die Rentabilität im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen – 49 Prozent erwarten einen Anstieg in den nächsten zwölf Monaten. Etwa die Hälfte (47 %) erwartet, dass sie in den nächsten drei Jahren KI (einschliesslich GenAI) in ihre Technologie-Plattformen integrieren werden. 41 Prozent planen, sie in Kerngeschäftsprozesse zu integrieren, und 30 Prozent haben Pläne für die Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen.

Während die Adoption von KI noch in den Kinderschuhen steckt, weist nichts in den Daten von PwC auf eine weitreichende Verringerung der Beschäftigungsmöglichkeiten in der gesamten Weltwirtschaft als Folge von GenAI hin. Im Gegenteil. Mehr CEOs (17 %) geben an, dass GenAI den Personalbestand erhöht hat, im Vergleich zu 13 Prozent, die eine Verringerung feststellen.

Matt Wood, Global & US Commercial Technology & Innovation Officer, PwC, stellt bei GenAI eine reifere Sicht der Unternehmen fest und sagt zu diesem Thema:

«Die diesjährige Studie zeigt eine reifere Sicht auf GenAI in Unternehmen. Die CEOs sind überzeugt, dass sie die Kraft hat, neue Möglichkeiten zu erschliessen – in der Tat sind sie optimistischer als im letzten Jahr. Gleichzeitig sind sie sich der Herausforderungen bewusster, die sie bewältigen müssen, um den darin liegenden Wert zu realisieren. Sie sehen die Bedeutung des Vertrauensaufbaus bei der Gestaltung ihrer KI-Systeme und priorisieren vorerst die Integration in die Kerngeschäftsprozesse. Es ist wichtig, dass sie auch das Potenzial von GenAI erkennen, durch neue Produkte und Dienstleistungen Wachstum zu generieren und auf neue Weise Werte zu schaffen.»

Klimainvestitionen zahlen sich aus

Da sich der Klimawandel spürbar auf die Unternehmen auswirkt, ergreifen die CEOs auch weiterhin Massnahmen. Als PwC die CEOs bat, eine Bilanz der finanziellen Auswirkungen klimabezogener Investitionen in den letzten fünf Jahren zu ziehen, stellten die Studienautoren fest, dass diese Massnahmen mit sechsmal höherer Wahrscheinlichkeit zu Umsatzsteigerungen (33 %) als zu Umsatzrückgängen (5 %) geführt haben.

Darüber hinaus gaben fast zwei Drittel der CEOs an, dass klimabezogene Investitionen entweder zu Kostensenkungen geführt oder keine nennenswerten Auswirkungen auf die Kosten gehabt hätten.

Allerdings gibt es nach wie vor Probleme bei der Initiierung klimarelevanter Investitionen: CEOs, die solche Investitionen getätigt haben, nennen die Komplexität der Vorschriften als wichtigsten Faktor (24 %), der ihre Unternehmen daran hindert, diese Investitionen zu tätigen – im Gegensatz zu niedrigeren Renditen für Investitionen (18 %) oder mangelnder Zustimmung der Geschäftsführung oder des Vorstands (6 %).

Carol Stubbings, Global Chief Commercial Officer, PwC, fasst zusammen:

«Mehr als drei Jahrzehnte Digitalisierung haben begonnen, ehemals undurchlässige Grenzen zwischen den Sektoren aufzubrechen, während die kombinierten Auswirkungen des Klimawandels, der KI und anderer Megatrends den Prozess der Neukonfiguration beschleunigen werden. Diese Umfrage zeigt, dass Führungskräfte aus der Wirtschaft dieser Zukunft mit einer Kombination aus Optimismus gegenüber der Wirtschaft und der Einsicht begegnen, dass die Wirtschaft ihre Wertschöpfung grundlegend neu erfinden muss, wenn sie in Zukunft erfolgreich sein will.»

Die Studie im Detail

Weitere Ergebnisse der umfangreichen Studie gibt's online, gleich hier. Lokale Insights sind auch zu haben, es stehen Resultate für ausgewählte Regionen und Länder zur Verfügung.