Postfilialen als Dienstleistungszentren

Die Post weitet ihre Rolle als Goldhändlerin geografisch aus

Frauenhand mit Altgold
Bild: Philoro

Bis Ende Jahr sind über 170 Filialen der Schweizerischen Post für den Verkauf von Gold und Silber und für den Ankauf von Altgold bereit.

Letzten Herbst hat die Post erste Filialen zum Umschlagplatz für Gold gemacht und einen Pilotversuch gestartet. In einigen ausgewählen Poststellen konnten Kundinnen und Kunden direkt am Schalter Gold und Silber in Form von Barren und Münzen kaufen. Und – möglicherweise noch interessanter – einige Postfilialen sind auch zu Annahmestellen von Altgold geworden.

Dieser Pilotversuch ist Teil der definierten Strategie der Schweizerischen Post – der gelbe Riese will seine Filialen zu Dienstleistungszentren erweitern.

Erweiterung des Filialnetzes für Goldgeschäfte

Der Pilot hat offenbar die erhoffte Resonanz gebracht, das Filialnetz für Edelmetallgeschäfte ist inzwischen erweitert worden. Aktuell sind Anlageprodukte aus Gold und Silber in 72 Postfilialen bestellbar, bis Ende Jahr soll der Service in über 170 Poststellen in der ganzen Schweiz verfügbar sein.

Stefan Bühler, Mitglied der Marketingleitung PostNetz, kommentiert den markanten Ausbau: «Es freut uns, dass die Pilot-Phase bei der Post sehr gut geglückt ist und wir das Netzwerk der teilnehmenden Filialen der Post markant ausdehnen konnten, so dass nun alle Sprachregionen dabei sind».

Die Post wird dabei nicht selbst zur Goldhändlerin, sie agiert als Vermittlerin, erbringt die notwendigen Services am Schalter und kooperiert für die weitere Abwicklung mit dem Goldhändler Philoro.

Annahme von Altgold am Postschalter

Mit zum Service gehört in sämtlichen teilnehmenden Filialen die Annahme von Altgold direkt am Schalter. Diese Dienstleistung scheint einem eher grossen Bedürfnis zu entsprechen, das mit der Nähe von Postfilialen abgedeckt werden soll. Eine aktuelle Studie der Universität St. Gallen hat gezeigt, dass zwei Drittel der Schweizer Bevölkerung (66%) Schmuckstücke aus Gold besitzen. Damit hüten Schweizerinnen und Schweizer einen Goldschatz von 319 Tonnen im Wert von mehr als 20 Milliarden Franken. Das sind oftmals brachliegende Ressourcen, die sehr einfach zu Geld gemacht werden können.

Der Wunsch, das Altgold zu verkaufen, ist nach den Resultaten der Studie gross und tendenzell am Wachsen. Das dürfte nicht zuletzt mit steigenden Lebenshaltungskosten zusammenhängen. Wer sein Altgold zu Geld machen möchte, wird nun ebenfalls in Postfilialen bedient. In den teilnehmenden Filialen können Münzen und Barren sowie auch Altgold wie Ringe, Ketten, Broschen und andere Schmuckstücke zum Ankauf direkt am Postschalter abgegeben werden. Die Post ist für den sicheren Transport der Wertstücke zu Philoro besorgt, wo die Preziosen mit modernsten Analysemethoden bewertet werden. Bei der Analyse werden alle Edelmetall-Anteile wie Gold, Silber, Platin und Palladium ermittelt und zur Auszahlung gebracht. Der Ankaufsbetrag wird anschliessend, abzüglich der Versandspesen, direkt auf das Bankkonto des Kunden überwiesen.