Mit der Säule 3 Cash hat die Neo-Bank Radicant bereits letzten Sommer gut vorgelegt. Sparerinnen und Sparer erhalten auf ihre angesparten Einlagen 1.25 Prozent Zinsen. Das ist deutlich mehr als andere Anbieter mit Cash-Konten ihren Kunden einräumen.
Dieses Anbebot passt zur Tiefpreis- und Hochzins-Strategie, die CEO Anton Stadelmann mit seiner Neo-Bank verfolgt. Stadelmann sitzt seit einem Jahr auf dem CEO-Sessel von Radicant und hat der Neo-Bank in dieser Zeit einen einschneidenden Kurs- und Strategiewechsel verordnet: Abkehr von der radikal inszenierten grünen Positionierung, hohe Schlagzahl in der Lancierung neuer Produkte und eine sehr aggressive Preisgestaltung.
Letzteres, konkret das kostenlose Konto sowie der Verzicht auf Fremdwährungszuschläge und Transaktionsgebühren, haben dazu geführt, dass Radicant sich – gewissermassen über Nacht – auf den ersten Platz der unschlagbar günstigen Neo-Banken gehievt hat. Die aktuelle Rangliste nach Kosten und Gebühren der Schweizer Neo-Banken gibt's hier.
Nach Aussagen der Neo-Bank zeigt die neue Strategie Wirkung und zieht Neukunden an. Der Radicant-CEO sagt: «Der Erfolg der vergangenen Monate bestätigt unsere Fokussierung auf Innovation und Kundennutzen». Neben Leistungen und Produkten gehören für Radicant auch tiefe Gebühren zum erlebbaren Kundennutzen.
Und jetzt die komplettierte Säule 3a-Lösung fürs Vorsorgesparen
Komplettiert in dem Sinne, als Radicant die Säule 3a Cash jetzt mit der Säule 3a Investment ergänzt hat. Kundinnen und Kunden stehen verschiedene Investment-Möglichkeiten zur Verfügung, die je nach Neigung in Anspruch genommen werden können.
Beim Anlageuniversum bleibt Radicant ihrem ursprünglichen Nachhaltigkeitsanspruch treu. Portfolios können aus drei nachhaltigen Aktien- und Anleihenfonds sowie aus acht SDG-orientierten Tracker-Zertifikaten zusammengestellt werden. Unter SDG (Sustainable Development Goals) werden die 17 globalen Ziele der Vereinten Nationen (UN) für eine nachhaltige Entwicklung zusammengefasst.
Die unterschiedlichen Strategien lassen globale Portfolios mit Swissness-orientierten Akzenten zu, je nach Risikobereitschaft mit einem Aktienanteil bis zu 98 Prozent. Im Gegensatz zu zahlreichen FinTech-Konkurrenten setzt Radicant nicht auf passive Strategien (zum Beispiel ETFs), sondern auf aktives Portfolio-Management.
In den Gebühren liegt Radicant höher im Vergleich mit Preisbrechern wie True Wealth, Frankly, Viac und anderen, die in der Säule 3a mit jährlichen All-in-Gebühren zwischen 0.21 und 0.44 Prozent unterwegs sind.
Radicant positioniert sich in den Kosten mit Jahresgebühren von 0.45 Prozent plus Produktkosten zwischen 0.40 und 0.47 Prozent pro Jahr. Ob und welche Unterschiede die aktiv verwalteten Vermögen schaffen, wird sich in der Performance der Anlagen zeigen.
Kundinnen und Kunden können ab einem Anlagebetrag von 1’000 Franken in die verschiedenen Finanzprodukte investieren. Einzahlungen in das 3a Cashkonto sind bereits ab 1 Franken möglich.
Was kommt als Nächstes?
Im August hat Radicant ihre neue Saveback-Funktion lanciert. Damit ist die Neo-Bank einem bekannten Muster gefolgt, das auch bei den Kunden anderer Neos gut ankommt: bei der Nutzung der Debitkarte gibt's statt Cashback aufs Konto neu Saveback direkt ins Investment-Portfolio. Die zurückgespielten Invest-Beträge liegen zwischen 0.25 und 1 Prozent der Kartenausgaben, je nach bereits bestehendem Investment und monatlichen Einlagen.
Neue Produkte sind 2025 zu erwarten. Die geplante Fusion von Radicant und Numarics, die auch die UBS zur neuen Investorin von Radicant macht, soll sich in der Produkt-Pipeline der Neo-Bank niederschlagen. Die BLKB und Radicant versprechen sich durch die Fusion die Schaffung eines umfassenden Angebots, welches die nahtlose Integration von Finanzdienstleistungen und digitalen Lösungen in den Alltag von Privatpersonen und KMU ermöglichen soll.
Was im Moment als Aussage noch keine Konturen hat, dürfte durch den aktuellen Angebotsbereich von Numarics in absehbarer Zeit geschärft werden. Das FinTech bietet Leistungen, die Neo-Banken nicht im Angebot haben, die jedoch Privaten und KMU im Umfeld von Banking zusätzlichen Nutzen bringen können.
Radicant positioniert sich neuerdings explizit als All-in-one-Dienstleisterin. Das "One" auf dieser Etikette ist bekannt, was an "All" zu erwarten ist, wird sich in den nächsten Monaten und Jahren zeigen.