Über das FinTech Crowdlitoken haben wir bereits mehrfach berichtet, im Oktober mit der ausführlichen Erklärung des Geschäftsmodells. Crowdlitoken ist das Startup, das den Immobilienmarkt und die Investition in Immobilien demokratisieren will. Das FinTech ruft mit der aktuellen Aufschaltung seiner Immobilien-Plattform ein weiteres Stück der neuen Immo-Demokratie aus.
Was ist an der Idee demokratisch?
Im Kern schlicht die Tatsache, dass jede und jeder für 100 Franken ein Haus kaufen kann. Das Haus wird nicht selbst bewohnt oder genutzt, es gehört ihr oder ihm nicht alleine – aber Geschäfts- oder Wohnliegenschaften für kleines Geld kaufen, sprich sich daran beteiligen zu können, das ist neu. Und deshalb demokratisch. Zumal die Renditen, nach Angaben des FinTechs bis zu 7 Prozent jährlich, die kleine oder auch die grössere Investition regelmässig belohnen.
Regelmässig heisst, dass die erwirtschaftete Rendite monatlich direkt an die Investoren ausbezahlt wird. Oder, wenn die Besitzanteile wachsen sollen, werden die Renditen auf Wunsch reinvestiert. Investoren haben die Möglichkeit, sich ihr eigenes Immobilien-Portfolio zusammenzustellen, also mit kleinem oder grösserem Einsatz in verschiedene und wählbare Immobilien zu investieren.
Investieren können Nutzer der Plattform mit CRT, das sind Tokens, die über die Blockchain ausgegeben und verwaltet werden. Käufer von CRT (Crowdlitoken) halten ihre erworbenen Anteile (Tokens) in ihrem Account und platzieren ihre Tokens auf die gewünschten Immobilien. Mit ihrem Investment werden die Anleger gewissermassen zu Mitbesitzern und partizipieren im Verhältnis ihrer Anteile an der Rendite der Liegenschaften oder der Grundstücke.
Crowdlitoken hat den Segen der FMA und der FINMA und darf CRTs im EWR-Raum und in der Schweiz vertreiben. Aktuell sind bereits über 17 Millionen Tokens investiert und das FinTech hat im Oktober 2020 seine erste Immobilie gekauft.
Die Token-Ökonomie ist noch jung und braucht Beispiele
Für Insider und Branchenprofis sind Begriffe wie Token, Blockchain oder Token-Ökonomie keine Bücher mit sieben Siegeln, sondern schlicht die Zukunft der Finanzindustrie. Diese Zukunft wird jedoch von Entwicklern und Anbietern "nur" technologisch vorbereitet, für die Durchsetzung braucht's die Masse, also ganz normale Menschen ohne technologische Vorbelastung. Das heisst, breite Bevölkerungskreise müssen die neuen Technologien in ihrer Komplexität nicht im Detail verstehen, sollten aber deren Vorteile im Ansatz begreifen.
Deshalb braucht's in der Frühphase der Token-Ökonomie sichtbare, fassbare und nutzbare Beispiele. Die Immobilien-Plattform von Crowdltoken ist eines dieser Beispiele, das einfach bedienbar die Vorteile sofort deutlich macht. Blockchain oder Token versteht nicht jeder. Du kannst bereits mit 100 Franken Immobilien-Investor werden, aber schon.
Deshalb ist Crowdlitoken ein aussergewöhnliches FinTech mit "Bildungsauftrag" im Nebeneffekt. Und das Geschäftsmodell ist bemerkenswert, weil es etwas möglich macht, das vielen Kleinanlegern entgegenkommt. Gerade in Zeiten, in denen Cash-Bestände keine Erträge bringen, sogar mit Negativzinsen bestraft werden und der Druck zu Investitionen in irgendwas steigt. Dass dieses "Irgendwas" nicht nur Aktien oder andere volatile Anlagen, sondern auch Immobilien sein können, dürfte eher grosse Bevölkerungsgruppen ansprechen. Vor allem auch deshalb, weil Immobilien traditionellerweise als wertbeständige Anlage gesehen werden – Häuser und Liegenschaften sind manifeste Werte, man kann sie im Gegensatz zu vielen anderen Anlagen sehen, besuchen und anfassen.
Das FinTech Crowdlitoken
Crowdlitoken ist 2018 gegründet worden und hat aktuell 608 Investoren aus 6 Ländern, welche mehr als 17 Millionen Tokens (CRT) halten. Die Zahl der Immobilien ist noch überschaubar, soll jedoch schnell wachsen. Crowdlitoken will Immobilien in ganz Europa kaufen, zum Start bevorzugt in der Schweiz und in Deutschland.
Kluge Entscheidung der Macherinnen und Macher: Das Investoren- und Immobilienportal ist auf Smartphone und PC nutzbar, Investoren verwalten ihre CRTs und Immobilien-Portfolios auf allen bevorzugten Devices. Klug ist diese Offenheit deshalb, weil:
Smartphone ist hip, freie Wahl ist hipper. Der Schlachtruf "Mobile First" ist wohl berechtigt, die Welt mit unterschiedlichen Nutzergruppen und individuellen Gewohnheiten ist allerdings noch längst nicht bei "Mobile Only" angekommen.