Die Möglichkeit, digitale Vermögens- und Währungstransaktionen über das SWIFT-Netzwerk auszuführen, soll nun aus dem Experimental-Stadium in die Realität gebracht werden.
Mit früheren Tests hat SWIFT bereits bewiesen, dass der Transfer tokenisierter Vermögenswerte über öffentliche und private Blockchains funktioniert. Ebenso, wie digitale Zentralbankwährungen (CBDCs) auf globaler Ebene verknüpft und mehrere digitale Vermögens- und Währungsnetzwerke integriert werden können.
Schritt in die Praxis: Abwicklung digitaler Assets und Währungen über das SWIFT-Netzwerk
SWIFT will nach eigenen Aussagen über das Experimentieren hinausgehen. Ab 2025 werden Banken in Nordamerika, Europa und Asien innerhalb von Live-Tests Transaktionen digitale Währungen und Vermögenswerte über das SWIFT-Netzwerk durchführen.
Dieser Praxis-Pilotversuch soll zeigen, wie globale Finanzinstitute mit ihrer SWIFT-Anbindung sowohl mit traditionellen als auch mit neuen digitalen Assets und Währungsarten austauschbar operieren können.
CBDCs sind beim Pilotversuch sicher mit an Bord. Ob auch Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ether mit im Spiel sind, hat SWIFT nicht explizit kommuniziert.
Tom Zschach, Chief Innovation Officer bei SWIFT, zum Projekt 2025:
Damit sich digitale Vermögenswerte und Währungen weltweit durchsetzen können, ist es entscheidend, dass sie nahtlos mit traditionellen Geldformen koexistieren können
SWIFT hat sich zum Ziel gesetzt, mit ihrer grossen globalen Reichweite (11'500 Finanzinstitute in mehr als 200 Ländern) eine zentrale Herausforderung auf dem sich ständig weiterentwickelnden Markt der digitalen Vermögenswerte anzupacken: Das globale SWIFT-Netzwerk soll verschiedene digitale und traditionelle Währungs-Plattformen miteinander verbinden. Dadurch sollen Banken über ein einziges System grenzüberschreitende Transaktionen mit digitalen und Fiat-Währungen durchführen können.
Globales Vorhaben mit umfassender Ausrichtung
Nochmals Zschach zum Thema: «Mit dem Aufkommen neuer Wertformen wollen wir unserer Community auch weiterhin die Möglichkeit bieten, Transaktionen aller Arten von Vermögenswerten nahtlos durchzuführen und zu verfolgen – und zwar über dieselbe sichere und robuste Infrastruktur, die bereits heute ein fester Bestandteil ihrer Geschäftstätigkeit ist».
Dieses Versprechen für "alle Arten von Vermögenswerten" klingt ziemlich umfassend. Schwer vorstellbar deshalb, dass verschiedene Kryptowährungen wie Bitcoin, Ether und andere Coins und Tokens aussen vor bleiben sollen. Zumal Kryptowährungen inzwischen auch für Banken zum Thema geworden sind und Einzug in deren Geschäftsmodelle halten.
Was Banken und Finanzdienstleistern Vorteile bringt, dürfte Ripple weniger freuen. Das Unternehmen kontrolliert exklusiv die Kryptowährung XRP und positioniert sich mit seinem Netzwerk für Banken und Finanzdienstleister gerne als akualisierte und moderne Version des SWIFT-Netzwerks.
SWIFT aktualisiert nun selbst gründlich das eigene Netzwerk und öffnet sich für sämtliche digitalen Vemögenswerte. Das fegt Ripple nicht vom Platz, stellt jedoch den grossen Ambitionen einige neue Hürden in den Weg.