FinTechs

Das Schweizer FinTech Sonect plant einen Börsengang

Eine Frau beim Bargeldbezug über die App von Sonect
Bild: Sonect | Wallee

Sonect verfolgt hochfliegende Ziele und will eine globale Führungsrolle im FinTech-Bereich besetzen.

Das Geschäftsmodell des Schweizer FinTechs Sonect folgt in Zeiten schwindender Geldautomaten einer einfachen Idee: Menschen, die Bargeld brauchen, werden über eine App mit Shops und Locations verbunden, die Bargeld in ihrer Kasse haben. Also Bargeldbezug überall und zu jeder Zeit, unabhängig von Bargeldautomaten.

Die Technologie und die App von Sonect macht aus jeder Ladenkasse einen virtuellen Geldautomaten. Das ist insofern praktisch, als Bargeld überall dort bezogen werden kann, wo man sich ohnehin aufhält. Zum Beispiel im Volg, am Kiosk oder in anderen Läden – an insgesamt 2'300 Verkaufspunkten in der Schweiz. Die Belastung für den Bargeldbezug erfolgt direkt über das Bankkonto oder über die Kreditkarte.

Die globalen Ambitionen von Sonect

Nachdem sich das Konzept von Sonect in der Schweiz breit durchgesetzt hatte, hegte das FinTech schon vor Jahren Pläne für eine europäische Expansion. Nach eigenen Aussagen hat Sonect inzwischen den italienischen Markt erfolgreich erschlossen, unterstützt durch eine Finanzierungsrunde über vier Millionen Franken.

Das FinTech will jedoch in ganz Europa mit seiner Vision des breit verfügbaren Bargeldbezugs die Marktführerschaft übernehmen. Weitere Markteintritte wären geplant, meldet Sonect. 

Zudem würde das Unternehmen aktuell auch Chancen in Nordamerika und Asien sondieren, um sein Bargeldservice-Modell weltweit einzuführen. Mit einem strategischen Ansatz, der auf lokale Marktbedingungen zugeschnitten ist, strebt Sonect eine globale Führungsrolle im FinTech-Bereich an.

Geplanter Börsengang und Wachstumfinanzierung

Sonect ist 2016 gegründet worden und beschäftigt heute etwas mehr als 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Zürich, Vilnius (Litauen) und Mexico City.

Bargeld-Automaten ausgenommen, unterhält das FinTech das grösste Bargeldbezug-Netz in der Schweiz. In internationaler Betrachtung ist Sonect jedoch immer noch ein Unternehmen von überschaubarer Grösse und Ausstrahlung.

Dennoch – oder vielleicht gerade deswegen – plant Sonect einen Börsengang, um das Wachstum und die internationale Expansion weiter voranzutreiben. Die dabei generierten Mittel sollen in die Weiterentwicklung der Technologie sowie in die Erschliessung neuer Märkte investiert werden.

Die Geschäftsidee ist smart und hat das FinTech zum Pionier in der Schweiz gemacht. Im Ausland trifft Sonect allerdings auf Anbieter, die sich mit ähnlichen Konzepten bereits etabliert haben. Die Markteintrittskosten und Widerstände dürften, je nach Destination, teilweise eher hoch sein.