Einen Hackathon auf die Beine zu stellen, ist ein Kraftakt. Eine organisatorische und logistische Höchstleistung, die nur dann gelingen kann, wenn ein starkes Team mit ebenso starken Partnern am selben Strick zieht. Wer da zieht und was den #SBHACK zu einem besonderen Hackathon macht, haben wir im Gespräch mit dem Macher, Treiber und Mitorganisator Marc Degen ausgeleuchtet.
Was ist beim #SBHACK19 anders als bei anderen Hackathons?
Das Prinzip ist dasselbe wie bei anderen Hackathons, schlaue Köpfe lösen in kurzer Zeit reale Probleme aus Wirtschaft und Forschung, stellen ihre Prototypen einer Jury vor und diese zeichnet dann die Besten in den jeweiligen Kategorien aus.
Was bei uns im Namen steht, ist aber Programm und das schafft den Unterschied: Die Lösungen drehen sich alle um den Einsatz von Blockchain. Ein Beispiel könnte sein, wie man dank Blockchain Intermediäre beim Kauf von Land umgehen kann. Oder wie der öffentliche Verkehr durch den Einsatz der Blockchain Kundenbedürfnisse noch besser bedienen kann.
Insgesamt haben wir sieben Themenfelder mit diversen Herausforderungen, es hat also tatsächlich für alle etwas dabei. Bei allen Themen steht jedoch die Blockchain im Zentrum.
Die Preissumme ist ja gigantisch und für die Schweiz einzigartig, richtig?
Darauf sind wir auch sehr stolz und, ja, eine Preissumme von über CHF 350'000 haben wir in der Vergangenheit effektiv noch bei keinem Hackathon gesehen. Die Idee des Blockchain Hackathons findet sowohl in der Privatwirtschaft, in der Akademie als auch bei der öffentlichen Hand grossen Anklang. Wenn man so viele grosse Player vereinen kann, ist natürlich auch der Output gross.
Der wertmässig grösste Anteil der Preise soll die Teams anspornen, ihre Lösungsansätze in einem Startup weiter zu entwickeln. So erhalten die Gewinner der Kategorien die Chance auf einen Incubator-Platz bei CV Labs Incubation Program im Wert von über CHF 125'000.
Es werden aber zusätzlich auch noch Preise in Form von gut gefüllten Crypto Bags, Cloud Computing-Guthaben bei Amazon und eine Vielzahl an Sachpreisen vergeben.
Zudem sorgen wir dafür, dass jedes teilnehmende Team einen Anteil aus dem Preistopf erhält – jeder Teilnehmer soll neben einem unvergesslichen Erlebnis und viel Spass auch davon etwas mit nach Hause nehmen.
Wie läuft euer Hackathon ab?
Inoffizieller Start ist bereits am Donnerstag, 20. Juni, in der Universität Zürich – da veranstalten wir eine Reihe von Trainings, in welchen unsere Partner ihre Technologien schulen werden. Diese Trainings sind offen für alle Interessierten und werden in Kürze auf unserer Website vorgestellt.
Offizieller Start ist dann im Kino Arthouse Picadilly am Freitag um 13:00 Uhr, wo die Verticals von unseren Partnern erläutert werden, danach geht es zurück an den Trust Square und in die Räumlichkeiten von Accenture. Die Teams organisieren sich ab dann komplett selbst. Wir stellen Räume, Tische, Internet, Verpflegung und Helfer zur Verfügung. Jedes Team erhält auch den Zugang zu einem vorbereiteten AWS Account, um die Lösungen deployen zu können.
Die Helfer sind die Experten der Challenges und der eingesetzten Plattformen, sie stehen mit Rat und Tat zur Seite, wenn ein Team weitere Infos zur gewählten Aufgabe braucht. Am Sonntag kommen dann die Juroren zum Zug, diese bewerten die Projekte anhand der Eingaben. Speziell ist auch, dass wir keine Powerpoint Pitches wollen, sondern ausschliesslich lauffähigen Code, der mit einem kurzen, selbstgemachten Video von den Teams abgeliefert wird.
Wie sieht's mit den Anmeldungen aus?
Wir haben schon beinahe 200 Anmeldungen aus mehreren Ländern und starten mit der Selektion der Teams in einer Woche. Uns ist wichtig, dass sich möglichst komplette Teams melden. Für die Komplettierung der Teams haben wir einen Slack Channel aufgeschaltet, in welchem sich auch Leute ohne Programmierkenntnisse bestehenden Teams anschliessen können.
72 Stunden mit offenen Augen geht nicht, wie und wo schlafen die Hacker?
Bei den Challenges glaube ich ehrlich gesagt nicht, dass den Hackern viel Zeit zum Schlafen bleibt. Für die obligaten Powernaps bleiben die Teams in ihren Arbeitsräumen, wir stellen dazu auch die notwendigen "Unterlagen" zur Verfügung. Und um morgens wieder richtig frisch zu werden, empfehlen wir allen Teilnehmern eine Badehose im Gepäck – der See ist ja keine 200 Meter entfernt.
Wie ist der spezielle Hackathon für die Blockchain entstanden?
Die Idee, dass die Schweiz, die sich im Blockchain-Bereich international hervorragend positioniert hat, einen Blockchain Hackathon braucht, war rasch geboren. Aber nur durch die Zusammenarbeit der Interessensverbände, der Universitäten und vor allem unserer Partner und Sponsoren, ist so ein Event tatsächlich realisierbar. Insofern möchte ich allen Unterstützern herzlich danken, denn ein Hackathon ist nicht anders als ein Startup: Nur mit der Idee allein ist noch gar nichts getan, sondern erst mit den richtigen Mitstreitern und Ressourcen lässt sich was Tolles errichten. Und darauf freue ich mich!
Und jetzt noch ein Kurz-Steckbrief zum Swiss Blockchain Hackathon?
Der erste Swiss Blockchain Hackathon bringt über 200 Hacker, Startups, etablierte Unternehmen und Universitäten zusammen. Die Beteiligten schauen sich gemeinsam die brennendsten Fragen an und bauen Blockchain-basierte Lösungen für diese Herausforderungen. Die Anmeldung läuft noch bis Freitag, 24. Mai 2019. Der Hackathon findet vom 21. bis 23. Juni 2019 statt.