Die kürzeste aller Medienmitteilungen kam diese Woche von Twint:
"Bei Digitec Galaxus kann wieder getwintet werden"
Viel mehr gab's da nicht zu lesen, mit Ausnahme von zwei aufmunternden und verkaufsfördernden Statements der CEOs von Twint und Digitec Galaxus.
Nach der Schlacht die Friedenspfeife
Nachdem Twint und der grösste Onlinehändler der Schweiz sich im März 2020 über Konditionen und Gebühren nicht einigen konnten, hat Twint seinen Service für die beiden Shops von Digitec und Galaxus kurzerhand abgestellt. Digitec Galaxus ihrerseits vollzog und kommentierte ihren Abgang mit Getöse und Gerumpel. Das eine wie das andere hinterliess konsternierte Kunden und Nutzer.
Nach dem öffentlich ausgetragenen Zoff und dem ebenso öffentlichen Waschen der ziemlich unterschiedlich eingefärbten Wäsche waren nun offenbar fast neun Monate notwendig, um die Wunden zu lecken und zu irgendeinem Deal zu kommen, der beiden Parteien ins Konzept passt. Ob all dieser Uneinigkeiten und Positionsverteidigungen gingen die Interessen der wichtigsten Partei im Spiel beinahe vergessen:
Kunden möchten einfach aus zahlreichen Zahlungsmöglichkeiten auswählen, unter anderen Twint, und diese auch nutzen dürfen. Für die Befindlichkeiten zoffender Anbieter fehlen ihnen hingegen Interesse und Verständnis.
Wie auch immer, die Streithähne haben die Arena verlassen, auf den erwachsenen Pfad der Vernunft zurückgefunden, das Kriegsbeil begraben und mit Verspätung eine Vereinbarung ausgehandelt, die offensichtlich vor neun Monaten noch jenseits aller Vorstellungskraft schien.
Der Burgfrieden möge von Dauer sein, die Kunden werden sich freuen, immerhin steht das Weihnachtsgeschäft vor der Türe.