Der Schweizer Inkubator Tenity operiert als globales Innovations-Ökosystem und Frühphasen-Investor. Mit entsprechenden Programmen und Finanzierungen werden Startups und FinTechs gefördert – mit dem gemeinsamen Ziel, die Zukunft der Finanzindustrie voranzutreiben.
Tenity ist nach einem Management-Buy-Out vor einem Jahr aus dem Inkubator und Accelerator F10 hervorgegangen. F10 ist seit 2015 am Ball, ursprünglich von der SIX initiiert, um FinTechs und damit den Finanzplatz Schweiz zu fördern. Bereits F10 ist im Laufe der Zeit globaler geworden, unter der neuen Flagge Tenity hat sich das Tempo der Internationalisierung noch deutlich verstärkt.
Heute ist Tenity mit Hubs in der Schweiz, in Singapur, in den nordischen und baltischen Regionen sowie in Spanien präsent und aktiv.
Übernahme von Hackquarters als strategischer Schachzug
Der etablierte Startup-Accelerator Hackquarters mit Sitz in London und Istanbul ist bevorzugt und stark im Süden Europas engagiert. Tenity will sich mit der Übernahme von Hackquarters vergrössern, aber nicht nur das – die Verantwortlichen bezeichnen den Kauf als "strategischen Schachzug".
Tenity will mit der neugeschaffenen Grösse in ersten Schritten die Innovations-Landschaft in Europa neu gestalten. In weiteren Kapiteln will Tenity in den Regionen MENA (Middle East and Northern Africa) sowie APAC (Asien-Pazifik) Startup- und FinTech-Geschichte schreiben. Dort, wo Tenity selbst schon präsent ist, durch Synergien – in Regionen mit weissen Flecken auf der Landkarte durch geografische Expansion.
Konsolidierung im Accelerator-Bereich
Tenity erkennt in Europa mit über 400 Inkubatoren und Acceleratoren eine klare Konsolidierungs-Notwendigkeit. "Mehr ist nicht immer besser", meint der Schweizer Inkubator und glaubt, dass Acceleratoren und andere Startup-Förderer durch die Bündelung ihrer Kräfte einen stärkeren Netzwerkeffekt erzeugen können. Das, so Tenity, würde letztendlich allen im Ökosystem Involvierten einen grösseren Nutzen bringen.
Das angemotzte "Mehr" hat Tenity für sich selbst jetzt zu einem "Grösser" gemacht und den Inkubatoren-Markt schon mal teilkonsolidiert, indem es sich mit Hackquarters einen bisherigen Konkurrenten einverleibt hat.
Das neue Innovations-Ökosystem in Zahlen
Die sichtbaren Zeichen der Übernahme drücken sich auch in konkreten Zahlen aus. Beispielhaft für die Grösse der getätigten Akquisition nennt Tenity aktualisierte Eckdaten.
Das kombinierte und damit gewachsene Innovations-Ökosystem wird sechs Hubs in Europa und in Asien umfassen, die mit 70 Unternehmenspartnern kooperieren. Der Punkt der Partner und Kooperationen ist auch deshalb wichtig, weil Tenity Startups jeweils direkt mit Kooperationspartnern aus Wirtschaft und Finanzindustrie zusammenbringt.
Zudem und Teil des erweiterten Netzwerks sind nun mehr als 1'600 Alumni-Startups mit bisher insgesamt 1 Milliarde US-Dollar an eingesammelter Finanzierung. Dazu kommen über 150 bisher durchgeführte Startup-Programme, mehr als 230 Kooperationen und ein starkes Mentoren-Netzwerk, das sich aus rund 1'000 intelligenten Köpfen zusammensetzt.
Wer profitiert von der Akquisition?
Tenity selbst ist mit einem Schlag gewachsen und öffnet sich mit der Übernahme von Hackquarters zusätzliche Expansions-Tore in weitere Weltregionen.
Die breite Erfahrung und die bisherigen Erfolge von Tenity und Hackquarters sollen in nun gebündelter Form allen Beteiligten zusätzliche Mehrwerte bieten. Zum Beispiel: Tenity operiert ab sofort in einem erweiterten Netzwerk, das Startups mehr Möglichkeiten und eine breitere geografische Abdeckung bietet. Für Unternehmen ist das ausgebaute Partnernetzwerk interessant, vor allem jedoch zahlreiche Innovationslösungen, die in einem grösseren Ökosystem mit einer wachsenden Zahl von Startups entstehen. Für Investoren erhöht sich die Zahl der Investitionsmöglichkeiten in weiter gefassten geografischen Regionen. Tenity führt zusätzlich ins Feld, dass öffentliche Einrichtungen und Verbände eine positive Auswirkung auf die lokale Wirtschaft, die Schaffung von Arbeitsplätzen und das Innovationspotenzial erleben werden.
Es wird sich zeigen, wohin genau die Reise führen soll. Die Crew um den umtriebigen Co-Gründer und Tenity-CEO Andreas Iten hat mit der Übernahme von Hackquarters jedenfalls den Weg zu weiterem Wachstum abgekürzt. Und damit den bisher schon soliden Boden in den Spielfeld-Dimensionen neu abgesteckt.