Auktions-Plattformen und Online-Marktplätze sind beliebt, sie bergen aber auch einige Risiken. Nicht alle Verkäufer sind seriös und Betrugsfälle sind nicht unbedingt selten.
In der Regel wird die auf Online-Marktplätzen gekaufte Ware erst verschickt, wenn der Käufer bezahlt hat. Wer günstig eingekauft hat, kann deshalb nicht sicher sein, die Ware nach der Bezahlung auch tatsächlich zu erhalten. Oder, ebenfalls ein Klassiker, das aufgrund ganz toller Fotos gekaufte Objekt, entpuppt sich beim Erhalt als defekt oder als wertloser Ramsch. Im einen wie im anderen Fall ist es schwierig bis unmöglich, das im Voraus überwiesene Geld zurückzubekommen.
Treuhandservice macht Käuferinnen und Käufer sicher
Internationale Plattformen arbeiten oftmals mit einem Escrow-Service, vor allem bei kostspieligen Objekten, der als Treuhänder zwischen dem Käufer und dem Verkäufer steht. Käufer zahlen weiterhin im Voraus, das Geld bleibt aber vorerst beim Treuhandservice und geht nicht direkt zum Verkäufer. Erst, nachdem der Käufer die Ware erhalten und die Qualität geprüft hat, wird die hinterlegte Summe an den Verkäufer ausbezahlt.
Kommt kein Paket oder entspricht die Ware nicht der Beschreibung auf der Plattform, gibt's für Verkäufer auch kein Geld, das geht zurück an den Käufer. Mit diesem eingelinkten Service werden Online-Plattformen unattraktiv für Betrüger. Oder auch für Verkäufer, die auf Plattformen das Blaue vom Himmel versprechen, ohne ihre Produktversprechen in der Realität tatsächlich einlösen zu wollen.
Ein Treuhandservice ist die taugliche Medizin gegen fehlendes Vertrauen, das bei anonymen Deals nicht vorhanden sein kann. Anonym in dem Sinne, als der Käufer die Ware nicht live gesehen hat und den Verkäufer nicht kennt. Umgekehrt weiss der Verkäufer nicht, ob ein Käufer tatsächlich bezahlt, wenn er auf eine Vorauszahlung verzichtet.
Ricardo lanciert Moneyguard
Der neue Treuhandservice von Ricardo hört auf den Namen Moneyguard und ist zum Start für Fixpreis-Angebote bis maximal 1'500 Franken verfügbar. In den nächsten Monaten soll der Service schrittweise auf Auktionen sowie auf Fixpreis-Angebote bis 5'000 Franken erweitert werden. Ein durch Moneyguard geschützter Kauf beinhaltet eine Servicegebühr, die vom Kaufpreis abhängig ist und von der Käuferseite getragen wird.
Als Zahlungsmethode steht den Käufern neben der Kreditkartenzahlung auch die Überweisung via Twint zur Verfügung. Die Kooperation zwischen Ricardo und Twint soll den neu rundum geschützten Kaufprozess mit einer möglichst einfachen Form des Bezahlens kombinieren.
Einfach ist auch das, woran viele Menschen sich gewöhnt haben, weil sie es im Alltag nutzen. Das trifft auf Twint zu, die Zahlungslösung der Schweizer Banken hat inzwischen mehr als 5 Millionen aktive Nutzerinnen und Nutzer in der Schweiz.
Der Zahlungsdienstleister Adyen sorgt von der technischen Seite her dafür, dass zwischen den am Deal Beteiligten in der Zahlungsabwicklung alles rund läuft.