Investieren

Revolut lockt unerfahrene Anleger mit Robo-Berater-Service

Eine Frau mit Smartphone in der Hand prüft den Robo Advisor in ihrer App
Bild: Revolut

Das Segment der selbstständigen Anlegerinnen und Anleger hat Revolut im Boot, jetzt kommt das Angebot für Einsteiger und Unerfahrene.

Die Challenger-Bank Revolut bietet ihren Kundinnen und Kunden seit Jahren schon den Handel mit Wertpapieren, neben Kryptowährungen, Rohstoffen und Edelmetallen. Im Bereich der Wertpapiere stehen Anlegerinnen und Anleger in der App inzwischen Aktien von mehr als 2'200 börsengelisteten Unternehmen in den USA sowie 220 in Europa zur Auswahl. Mit zum Angebot gehören 270 ETFs.

Damit sind "autonome" Nutzerinnen und Nutzer ziemlich gut bedient. Autonom in dem Sinne, als sie wissen, was sie wollen und ihr Portfolio selbstständig aufbauen und verwalten möchten.

Für alle anderen lanciert Revolut den Robo Advisor

Das Segment dieser Anderen ist offenbar eher gross. Rolandas Juteika, Head of Wealth and Trading (EEA), gibt zu Protokoll, dass 53 Prozent der befragen Kundinnen und Kunden angegeben hätten, dass sie nicht wüssten, wo sie bei der Geldanlage anfangen sollten. Zudem, so Juteika, hätten viele Kunden schlicht nicht die Zeit, ein umfangreiches Depot zu verwalten oder in einzelne Wertpapiere zu investieren.

Revolut schafft mit einem Robo Advisor Abhilfe. Der funktioniert für Einsteiger und Anlegerinnen ohne viel Erfahrung so, wie man das auch von Robos anderer Anbieter kennt. Nach den üblichen Fragen zu Risikoprofil, Anlagezielen und Anlagehorizont übernimmt der Robo Advisor und stellt ein individuelles Portfolio aus verschiedenen Anlageklassen zusammen. Ab dann kümmert sich der Algorithmus um die automatische Überwachung des diversifizierten Portfolios, reagiert auf Marktschwankungen und nimmt notwendige Umschichtungen vor.

Das Angebot mit tiefen Einstiegshürden

Revolut schickt ihren Robo Advisor zum Start in Deutschland und in Österreich in den Markt. Der digitale Finanzberater beginnt bereits ab einer Mindestanlage von 100 Euro für Investitionswillige zu arbeiten. Die jährliche Verwaltungsgebühr liegt bei 0.75 Prozent des angelegten Vermögens. Diese Gebühr wird monatlich belastet.

Revolut forciert als Zugabe Wertpapier-Sparpläne, mit denen Kundinnen und Kunden mit langfristiger Strategie Vermögen aufbauen können. Automatisierte monatliche Überweisungen, eingezahlt ins Portfolio, werden vom Robo Advisor ebenso automatisiert investiert und in die richtigen Töpfe verteilt.

Sollten Anlegerinnen und Anleger vom Pfad der langfristigen Strategie abkommen, können sie sich ihr investiertes Kapital jederzeit in Cash auf ihr Konto auszahlen lassen.

Revolut will das lancierte Angebot laufend erweitern und hat zusätzliche Services und Tools in Planung, die den Robo-Berater für Nutzerinnen und Nutzer zunehmend attraktiver machen sollen.

Details zur Robo-Offensive von Revolut gibt's hier

Geht die Rechnung für Revolut auf?

Ziemlich sicher trägt die Initiative von Revolut eher schnell Früchte. Technologie, Funktionalitäten und Prozesse rund ums Investieren sind bei Revolut längst vorhanden und seit Jahren in Anwendung. Die Challenger-Bank hat jetzt lediglich einen Robo Advisor und Algorithmus dazugeschaltet, der das Segment der investitionswilligen, aber eher unerfahrenen Kundinnen und Kunden abholen soll.

Revolut sitzt mit 40 Millionen Kundinnen und Kunden weltweit inzwischen an einem ziemlich langen Skalierungs-Hebel. Das Segment in Europa, das sich für Robo-Berater-Services begeistern lässt, könnte interessante Grössenordnungen erreichen. Die Verwaltungsgebühren von 0.75 Prozent bleiben für Anlegerinnen und Anleger moderat, bringen Revolut mit wachsenden Kundeneinlagen jedoch planbare und kontinuierliche Zusatzeinnahmen. Letztere ebenfalls in Grössenordnungen, welche der Bilanz einer Challenger-Bank gut bekommen.

Hat Revolut einen wirklich schlauen Algorithmus an Bord, der durch sein intelligentes Verhalten Kunden fröhlich machen und deren Vermögen mehren kann, dürfte sich auch diese neueste Initiative für Revolut auszahlen.