Revolut ist das FinTech Startup, das seit zwei Jahren Vielreisende, Weltenbummler, generell urbane Zielgruppen und auch Geschäftsleute überzeugt. Das vor allem deshalb, weil Konto, Kontoführung, Geld senden und empfangen sowie der Einsatz der Mastercard weltweit in 120 Währungen weitgehend kostenfrei und ohne Gebühren funktionieren.
Haben wir über Revolut mit 970'000 Kunden letztmals vor gut zwei Wochen berichtet, meldet das FinTech aktuell die geknackte Million. Mit einer siebenstelligen Kundenzahl will sich Revolut allerdings nicht zufriedengeben, der Hunger ist grösser.
Zuerst die Gegenwart in Zahlen
Der Leistungsausweis von Revolut liest sich eindrücklich, seit dem Start 2015 hat das FinTech die Zeit genutzt und präsentiert heute den folgenden Steckbrief:
- Gründer: Nikolay Storonsky und Vlad Yatsenko
- Start: Juli 2015
- Geschäftsfelder: FinTech, Retail Banking, Business Banking
- Mitarbeiter: 260
- Eigene Büros: London, Krakau, Moskau, St. Petersburg, Wilna, Berlin, Paris, Barcelona und Mailand
- Key Investoren: Index Ventures, Ribbit Capital und Balderton Capital
- Kunden: 1'000'000+
- Aktive User pro Tag: 200'000+
- Aktive User pro Monat: 600'000+
- Neue Kunden pro Tag: 3'000 bis 3'500
- Total Transaktionen: 42 Millionen
- Transaktionsvolumen: 6.5 Milliarden US-Dollar
Mit der erreichten Marke von 1 Million Kunden rechnet Revolut nach und kommt zum Ergebnis, für seine Nutzer bereits mehr als 135 Millionen Euro an Bankgebühren eingespart zu haben, die weder angefallen noch belastet worden sind.
Die Kundenstruktur
Mehr als die Hälfte der Kunden kommt aus dem Heimmarkt Grossbritannien, Frankreich ist mit 150'000 Kunden mit an Bord und 60'000 User stammen aus dem Baltikum.
Seit dem Markteintritt vor einigen Wochen in Deutschland und Österreich, meldet Revolut bereits über 50'000 Kunden aus diesen beiden Ländern. In der Schweiz ist das Startup offiziell noch nicht aktiv, dennoch nutzen über 30'000 Schweizer User die Banking App, ohne dass in Marketing und Werbung investiert worden wäre.
Nach Angaben des FinTechs gehören 42 Prozent der Kunden zum Segment der 25- bis 35-Jährigen. Revolut wertet das als "klares Zeichen, dass traditionelle Banken den Bedürfnissen junger, digitaler Generationen nicht gerecht werden" und doppelt maliziös nach, dass "mit veralteten IT-Systemen, die bei vielen traditionellen Playern im Einsatz wären, kein innovatives und agiles Angebot geschaffen und betrieben werden könne".
Auch bei Schweizer Bankern beliebt?
Glaubt man Wirtschaftsredaktor Jorgos Brouzos, kommt Revolut auch bei Bankern gut an:
Den Artikel im Tages-Anzeiger zur kürzlichen Präsentation der Studie zum Schweizer Bankenmarkt der Hochschule Luzern, titelte Wirtschaftsredaktor Brouzos mit: "Britischer Jungunternehmer schockt Schweizer Banker".
Die Beobachtung und Schlussbemerkung von Brouzos in seinem Artikel: "Storonsky musste nach dem Vortrag auf den Flieger. Er liess einige Revolut-Kärtchen zurück, mit denen sich einfach ein Konto eröffnen lässt. Die Banker griffen eifrig zu. Einige nahmen sogar zwei oder drei."
Die Gründe für den Erfolg?
Dass die Banking App mit den laufend erweiterten Leistungen und der kundenfreundlichen Gebühren- oder eben Nicht-Gebühren-Struktrur gut ankommt, zeigen die aktuellen Kundenzahlen. Das Unternehmen selbst und seine Investoren beschreiben die Gründe für Erfolg und Wachstum mit folgenden Worten:
«Das schnelle Wachstum unseres Transaktionsvolumens ist beeindruckend und zeigt, dass viele Kunden Revolut als ihr primäres Bankkonto nutzen und täglich verwenden. Gleichzeitig zeigen uns auch die Geldsummen, die uns unsere Kunden anvertrauen, dass wir für sie eine echte Alternative zu traditionellen Banken und deren hohen Gebühren sind.»
Claudio Wilhelmer, Revolut Country Manager DACH
«Traditionelle Banken geben Unmengen an Geld, teilweise hunderte von Euros aus, um Neukunden zu gewinnen. Revolut hat es über organisches Wachstum geschafft, eine Million Kunden zu erreichen. Das Wachstum von Revolut reflektiert die Fähigkeit des gesamten Teams, ein Produkt zu schaffen, welches Menschen jeden Tag verwenden wollen, weil es einfach, schnell und kostenlos ist.
Das breite und innovative Angebot, beispielsweise eine Mobiltelefonversicherung, Kredite in Echtzeit, eigene Kontonummern, Premium- oder auch Geschäftskonten, haben das Wachstum stark beschleunigt. Neue Produkterweiterungen wie Kryptowährungen, Apple Pay, Android Pay, eine Reiseversicherung sowie ein Investmentprodukt werden aufgrund der hohen Kundennachfrage bald folgen.»
Martin Mignot, Partner bei Index Ventures
Die Expansionspläne für die Zukunft
Wie wir kürzlich berichtet haben, hat Revolut eine Banklizenz beantragt und rechnet damit, den "Bankbetrieb" bereits im ersten Halbjahr 2018 aufnehmen zu können.
Zudem plant das Unternehmen 2018 stark zu expandieren, auch geografisch, konkret stehen die Märkte Nordamerika, Asien, Australien und Neuseeland auf dem Programm. Dass die Zahl der Kunden in den bisherigen europäischen Märkten weiterhin stark wachsen soll, gehört mit zu den ehrgeizigen Zielen.
Wir zitieren uns selbst und wiederholen: Überraschungen bleiben möglich – wenn Revolut das bisherige Tempo durchhält, schneller als erwartet.