Kernbankensystem

Raiffeisen fährt live auf Avaloq

Bild: from2015 | Getty Images

Es hat gedauert, ohne Pannen und Stolpersteine ging es nicht, jetzt scheint es endlich vollbracht: sämtliche Raiffeisenbanken sind live auf der Avaloq-Plattform.

Avaloq meldet mit unverhohlenem Stolz, dass Raiffeisen und Avaloq "IT-Geschichte schreiben": 

Eines der bisher grössten IT-Projekte der Schweiz ist Anfang Januar erfolgreich abgeschlossen worden. Das Projekt in Zahlen und Dimensionen:

Erstmals in der Finanzindustrie werden nun 253 Banken (246 Raiffeisenbanken, 6 Niederlassungen und die Zentralbank) auf einer Plattform betrieben. Die Plattform steht allen 11‘000 Mitarbeitern an den 900 Raiffeisen-Standorten in der gesamten Schweiz zur Verfügung. 

Kooperation soll weitergehen und Raiffeisen übernimmt Arizon

Auch in Zukunft wollen Raiffeisen, die drittgrösste Bankengruppe der Schweiz, und Avaloq ihre seit Jahren bestehende Zusammenarbeit fortsetzen, meldet Avaloq. Für den Betrieb der neuen Plattform hätten die Unternehmen eine langfristige Vereinbarung getroffen.

Allerdings und anders als geplant: Raiffeisen setzt auf Autonomie und will ihre Plattform in Zukunft selbst weiterentwickeln und betreiben. Deshalb erwirbt Raiffeisen Schweiz die 49-Prozent-Beteiligung von Avaloq am bisherigen Joint Venture Arizon Sourcing AG. Arizon wird im ersten Semester 2019 vollständig in Raiffeisen Schweiz integriert.

Rolf Olmesdahl, COO und Mitglied der Geschäftsleitung von Raiffeisen Schweiz, zu diesem Schritt:

«Mit dem neuen Kernbankensystem stellen wir unseren Mitarbeitenden eine neue Plattform zur Verfügung. Raiffeisen Schweiz legt damit die Basis für die agile Umsetzung künftiger digitaler Vorhaben. Nach Abschluss der Migration war es aus strategischen Überlegungen unser Wunsch, dass Raiffeisen Schweiz entgegen der ursprünglichen Planung den Betrieb und die Weiterentwicklung der Bankenplattform künftig selbst vorantreiben kann.»

Jürg Hunziker, CEO Avaloq, kommentiert den Abschluss des Mammut-Projekts euphorisch:

«Wir sind stolz darauf, was wir gemeinsam mit Raiffeisen und Arizon erreicht haben. Dieses Projekt war das grösste in der Geschichte von Avaloq und ist ein Meilenstein in der Geschichte des Unternehmens, aber auch in der gesamten Finanzbranche. Kein anderes FinTech- und Software-Unternehmen hat es bislang geschafft, 253 Banken auf die gleiche Plattform zu migrieren.»