Die Migros kündigt die langjährige Partnerschat mit Cembra auf, die Bank wird ab Juli 2022 die Cumulus-Kreditkarten nicht mehr herausgeben. Diese Mitteilung der Cembra Money Bank am Montagmorgen hat die Aktie der Bank am Abend mit einem Verlust von rund 30 Prozent aus dem Markt gehen lassen.
Immerhin geht's um deutlich mehr als 850'000 Cumulus-Kreditkarten, die neu von der Migros Bank herausgegeben werden sollen. Die Migros will die nach eigenen Aussagen "beliebteste Kreditkarte der Schweiz" unter dem Segel der Migros Bank zusätzlich attraktiv ausgestalten und auf die aktuellen Kundenbedürfnisse ausrichten. Details werden momentan nicht genannt, das konkrete Angebot werde derzeit mit der Migros Bank ausgearbeitet und zu einem späteren Zeitpunkt kommuniziert.
Cembra will ebenfalls aufrüsten
Kampflos will Cembra die Migros-Kartenkunden nicht ziehen lassen. Wie die Bank kommuniziert, soll ab Mitte 2022 eine attraktive Alternative zur Verfügung stehen. Das Nachfolgeprodukt soll sich konsequent an den heutigen Kundenbedürfnissen ausrichten, preislich attraktiv und mit neuartigen Dienstleistungen verbunden sein.
Cembra bringt viel Erfahrung mit, die Bank gehört zu den Miterfinderinnen der Gratis-Kreditkarte. Auf der anderen Seite profitiert die Migros Bank von den Marketing- und Distributions-Möglichkeiten der grossen Mutter – Millionen Konsumentinnen und Konsumenten erhalten regelmässig Post von der Migros und sehen deren Filialen auch von innen.
Im Kartenmarkt Schweiz hat sich in den letzten Monaten und Jahren sehr viel bewegt – ausgelöst durch neue und auch durch etablierte Player. Die aktuelle Entwicklung könnte für zusätzliche Bewegung in den Märkten sorgen. Die Absichtserklärungen von Migros und Cembra lesen sich sehr ähnlich und enthalten noch keine brisanten Ankündigungen, Überraschungen bleiben dennoch möglich.