Kryptowährungen

Der Bitcoin bekommt einen weiteren Türöffner in den Alltag breiter Kreise – diesmal in Gross und mit hoher Reichweite

Aussenansicht eines Valora-Kioskes
Bild: Valora

Institutionelle Anleger und Unternehmen setzen sich zunehmend mit ins Krypto-Boot – die Durchsetzung auf breiter Ebene kommt jedoch erst durch die Masse.

Warum das explosive Potenzial von Bitcoin, Ether & Co. im Alltag liegt, haben wir als Betrachtung bereits mehrfach ausgeführt, zum Beispiel hier

Institutionelle Investoren und Unternehmen finden aus unterschiedlichen Gründen von sich aus den Zugang zu Kryptowährungen. Den Status der Normalität und Nutzung im Alltag erreichen Bitcoin und andere Coins allerdings nur über die Akzeptanz und durch die Nutzung breiter Bevölkerungskreise. Hier stehen Kryptowährungen an einem ganz anderen Punkt als als noch vor zwei, drei Jahren – am Ziel sind sie jedoch noch nicht. 

Als Anlageform und Wertspeicher, später möglicherweise auch als Zahlungsmittel, schaffen Kryptowährungen diese breite Akzeptanz und damit den Weg in den Alltag nur dann, wenn Krypto-Kauf, Tausch und Handling sehr einfach, sehr sicher und ohne Hürden funktionieren.

Der aktuelle Türöffner in den Alltag: Bitcoin-Gutscheinkarte im Einzelhandel

Das Krypto-Unternehmen Värdex ist gewissermassen die Retail-Abteilung von Bitcoin Suisse. Die grosse Mutter hat sich selbst aus dem Retail-Markt für breite Kreise genommen, seit sie sich Kleinkunden mit hohen Hürden vom Leibe hält, wir haben berichtet.

Das FinTech ist vor allem bekannt durch sein wachsendes Netz an Bitcoin-Automaten. Neu schafft Värdex einen weiteren Türöffner in den Alltag, der sprunghaft mehr Breite bei Interessierten und Rookies schaffen könnte.

Cryptonow ist eine Gutscheinkarte für Bitcoin, die ab sofort im Einzelhandel gekauft werden kann. Vorerst in 59 Manor-Filialen, in einem Monat wird's deutlich breiter. Ab 1. April soll die Karte auch in den Kiosken und Avec-Shops von Valora angeboten werden, Tankstellen-Shops von Shell, Avia und BP inklusive. 

Das Handling ist einfach, die Gutscheinkarte mit einem wählbaren Wert zwischen 50 und 500 CHF kann über die Website des Anbieters in Bitcoin oder andere Kryptowährungen umgetauscht werden. Die am Kiosk oder bei Manor gekaufte Karte ist auch gleich das Blockchain-Wallet, Public Key und ein Private Key sind auf der Karte aufgedruckt.

Wie bei den Bitcoin-Automaten sind auch bei den Cryptonow-Karten die Gebühren im Vergleich zu Kryptobörsen eher hoch (5.9 bis 7.9 Prozent, abhängig von Ort und Händler, plus eine einmalige Aktivierungsgebühr). 

Bitcoin im Warenhaus und am Kiosk

Rookies werden sich von höheren Gebühren nicht abhalten lassen, weil der einfache Einstieg und das Ausprobieren im Vordergrund stehen dürfte. Das Angebot ist denn auch vor allem für Anfänger und Einsteiger interessant, erfahrene Krypto-Investoren werden die Karte nur gerade als Geschenkkarte nutzen. Auch in diesem Bereich liegt jedoch ein gewisses Potenzial – immerhin ist eine Krypto-Geschenkkarte ein ungewöhnliches Mitbringsel, das latent interessierte Gastgeber freuen könnte. Nein, Blumen und Pralinen werden bleiben und sind nicht von gestern, stehen aber für eine Weile in Konkurrenz zu einem Präsent oder einem Geschenk mit exklusivem Neuheiten-Charakter.

Was Bitcoin und Kryptowährungen einen eher starken Auftrieb verleihen dürfte: halten Kryptos Einzug in die Regale von Warenhäusern und gibt's Bitcoin als Gutscheinkarte an jedem Kiosk, kann sich durch Neugier das Einkaufsverhalten von Konsumenten ändern: Zeitung, Kaugummi und Lottoschein, wie bisher, neu dazu ein bisschen Krypto zum Ausprobieren.