Die Macherinnen und Macher des FinTechs Fintune verfolgen eine grosse Vision und ehrgeizige Ziele. Zum einen geht's um Finanzerziehung für Kinder, weil der Umgang mit Geld im Alltag gelernt werden muss und deshalb das Wissen dazu möglichst früh vermittelt werden soll. Zum anderen geht's um Spass, weil Lernen nur funktioniert, wenn die Spass- und Lustkomponente mit an Bord ist. Und nicht zuletzt geht's um erweiterte Finanzbildung, die Themen wie Blockchain, Kryptowährungen, Wallets und sehr viel mehr mit einschliesst. Angepasst für Kinder und ausgerichtet auf Eltern, damit alle involvierten Gruppen digitale Finanzthemen verständlich und spannend genug finden, um sich immer wieder mal darüber auszutauschen.
Finny kann Open Banking
Finny ist der physische Teil eines intelligent vernetzten Gesamtsystems. Ein digitales Sparschwein mit integriertem Konto und weiteren Begabungen, damit das was werden kann mit der Freundschaft zwischen Kindern und ihrem Sparschwein. Deshalb ist Finny nicht nur Spardose, sondern auch Uhr, Wecker, Nachtlampe, Finny kann Musik streamen, Schlaflieder singen und mimisch agieren.
Mit Finny steht ein digitales Sparschwein im Zentrum eines Ökosystems, das Kinder, Eltern, Familie, Verwandte, Freunde, Banken, Versicherungen, Telkos und weitere Parteien miteinander verbindet. Das vernetzte Gerät ist mit dem Bankkonto und mit Apps verbunden, welche direkt aus dem Kinderzimmer so viel Zugang in die Welt der Finanzen schaffen, wie Eltern sich das für ihre Kinder wünschen und erlauben.
Finny, die Kinder-App, die Family App, die Community App und Bankkonto interagieren miteinander und machen Sparen, Sparziele erreichen und deshalb auch Taschengeld-Transfers möglich. Und mehr als das. Das Sparschwein und die Apps wissen, wie Open Banking geht und der edukative Aspekt ist immer und überall mit dabei.
B2C oder B2B?
Eine Frage, die für Startups und FinTechs bedeutungsvoll sein kann. Fintune fährt auf beiden Schienen. Finny, Apps und alle Services können von Kunden direkt bei Fintune gebucht werden – als Free Package (kostenlos) oder als Hero Package (60 Euro pro Jahr) mit erweiterten Leistungen. Oder dann als White Label-Lösung bei angeschlossenen Partnern – das können Banken, Versicherungen, Telkos oder anderen Unternehmen sein.
Finny in Europa
Fintune hat die App seit Oktober 2020 in Deutschland und in Österreich live und im Beta-Test im Einsatz, aktuell mit den ersten tausend Nutzern. Das System ist auf Open Banking ausgerichtet und PSD2-konform, deshalb lässt sich die App mit 2'700 Banken direkt verbinden. So sehen Kinder und Eltern, wie sich das Vermögen der Kids entwickelt, Taschengeld kann direkt überwiesen werden.
Anfang Januar 2021 ist der Beta-Test auf 18 weitere EU-Länder erweitert worden. Die App kann im Apple Store und bei Google Play runtergeladen werden. Ausnahme Schweiz, weil hierzulande aktuell noch gemeinsamer Open Banking-Standard zur Verfügung steht.
Das digitale Sparschwein Finny ist im Moment noch ein Prototyp und aktuell ein Maskottchen in der App. Im vierten Quartal 2021 wird Finny auch physisch zum Familienmitglied, dann als greifbares Sparschwein mit intelligenten Funktionen.
Die Finanzierung
Die erste Finanzierungsrunde ist von den Gründern selbst und von Partnern bestritten worden. Mit relativ überschaubaren Mitteln hat das Startup seit seiner Gründung bis heute das Projekt sehr weit vorangetrieben.
Aktuell läuft die zweite Finanzierungsrunde als Crowdinvesting-Kampagne auf Funderbeam. Ziel: 500'000 Euro – knapp die Hälfte ist bereits zugesichert worden, die Kampagne läuft noch 29 Tage. Die bewusst tiefgelegte Hürde von 250 Euro als Minimal-Investment schliesst Kleininvestoren nicht aus und dürfte mithelfen, eine breite Basis von Anlegern zu schaffen.
Das Team und ein mögliches Déjà-vu
Wer Finny scharf ins Auge fasst und an ein Déjà-vu denkt, liegt nicht ganz falsch. Mitte 2017 hat die Credit Suisse mit einem gewaltigen Marketingaufwand Digipigi auf den Markt gebracht, wir haben berichtet. Seither ist es ruhig geworden um das erste digitale Sparschwein der Schweiz.
Ruth Mojentale, Co-Gründerin und CEO von Fintune, hat damals bei der Credit Suisse das Projekt Digipigi initiiert und die gesamte Kids-Banking-Initiative zum Erfolg geführt. Andreas Kirchner, Co-Gründer und CTO von Fintune, leitete die IT-Entwicklung von Digipigi.
Gute Voraussetzungen für Fintune und das Projekt. Die beiden Gründer wissen aus Erfahrung sehr genau, was gefragt ist, was fehlt und wohin die Reise gehen sollte. Vor allem auch in Bezug auf Europa, Open Banking und Ökosystem.
Hier endet denn auch das Déjà-vu, Finny hat kein enges Laufgitter, deutlich grössere Ambitionen und vor allem die Offenheit, mit allen Gruppen, Banken und Partnern europaweit funktionieren und auch kooperieren zu können. Open Banking eben.