WealthTech

WealthTech Descartes neu mit FINMA-Bewilligung unterwegs

Adriano Lucatelli, Mitgründer und CEO von Descartes
Adriano Lucatelli, Mitgründer und CEO von Descartes | Bild: Descartes

Mit der Regulierung durch die FINMA spielt das WealthTech eine neue Karte aus und will sein B2B-Geschäft stärken.

Das neuste "Monthly Update" von Adriano Lucatelli betrifft nicht die generellen Entwicklungen an den Finanzmärkten, sondern für einmal sein eigenes Unternehmen:

Das WealthTech Descartes Finance hat die Bewilligung für die Tätigkeit als Vermögensverwalter gemäss Finanzinstitutsgesetz (FINIG) von der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht FINMA erhalten. 

Durch diese Bewilligung kann Descartes verschiedene Geschäftsfelder weiter auszubauen – das Unternehmen verspricht sich insbesondere im B2B-Bereich neue Chancen, weil: Descartes bietet Banken, Versicherungen und auch kleineren Vermögensverwaltern umfassende Möglichkeiten in der Kundenbetreuung – ohne dabei eine eigene, aufwendige Lösung entwickeln zu müssen.

Adriano Lucatelli, Mitgründer und CEO Descartes, zum Thema:

«Viele Finanz- und Versicherungsinsitute bauen bereits auf unsere «as-a-Service»-Lösungen. Die FINMA-Regulierung ist ein Gütesiegel, das uns nun klar von anderen Technologieanbietern abhebt.»

Die Hoffnungen, als Open Finance-Partner verstärkt zum Zug zu kommen, könnten sich erfüllen. Schweizer Banken stehen Open Finance nach wir vor mit angezogener Handbremse gegenüber, im Bereich WealthTech liegt die Branche allerdings etwas weiter vorne, nicht zuletzt auch durch das Engagement der Open Wealth Association.

Zusätzlicher Rückenwind für FinTechs kommt von Bundesbern

Der Bundesrat hat in einer Botschaft Ende 2022 seine Strategie zu Open Finance geändert: Neu beschränkt sich Bundesbern nicht mehr auf blosse Motivations-Ansagen, der Bundesrat macht Druck und will Open Finance in der Schweiz zum Durchbruch verhelfen, MoneyToday.ch hat berichtet, hier.

Man will bei der Öffnung der Datenschnittstellen auf der Seite der Banken konkretere Fortschritte sowie mehr Verbindlichkeit sehen. Zudem werden auch Konsequenzen ins Auge gefasst, die der Bundesrat in seiner Botschaft ziemlich konkret formuliert hat: 

"Der Bundesrat hat das Eidgenössische Finanzdepartement (EFD) beauftragt, ihm bis im Juni 2024 Massnahmen zu unterbreiten für den Fall, dass sich die Finanzbranche nicht ausreichend für die Öffnung ihrer Schnittstellen engagieren sollte."

Möchte der Finanplatz Schweiz einer verpflichtenden Regelung nach dem EU-Muster der PSD2 aus dem Wege gehen, hilft eigentlich nur gelebte Freiwilligkeit mit konkreten Tatbeweisen, die allen Beteiligten etwas bringen. Diese veränderte Situation könnte dem neu bewilligten WealthTech zusätzlich da und dort Türen zu neuen Landeplätzen öffnen.