Robo Advisory hat sich in den letzten Jahren von der Randerscheinung zur exponentiell wachsenden Industrie entwickelt. Seit 2010 legen Robo Advisor-Plattformen laufend zu und absorbieren Milliarden im Geschäft der Vermögensverwaltung.
Robo Advisory versus Wealth Management
Ein Paradigmenwechsel und eine hoch interessante Entwicklung. Wie werden sich die bestehenden Verhältnisse in den nächsten Jahren verändern? Einige Faktoren, die den Spielverlauf beeinflussen werden:
- Kleinanleger
Kundengruppen mit kleineren Investitions-Vermögen fallen durchs Kundenraster von Vermögensverwaltern. Auf Robo Advisor-Plattformen sind sie willkommen. Die generierte Masse von Neuanlegern ist nicht zu unterschätzen und verleiht Robo Advisory Auftrieb und zusätzliche Bekanntheit. - Gebühren
Robo Advisor-Plattformen spielen ihre Möglichkeiten und Vorteile im Bereich Konditionen und Gebühren voll aus. Ein Argument, das Kleinanleger überzeugt und auch vermögende Kunden verleitet, mit Robo Advisory einmal einen Versuch zu wagen. - Selbsteinschätzung und Kundensicht
Nach einer Studie des IBM Institute for Business Value klaffen Lücken zwischen Asset Managern und deren Kunden im Wealth Management: 57 Prozent der Banker glauben, der angebotene Kundenservice wäre exzellent, dieser Meinung sind nur gerade 16 Prozent der befragen Kunden zu. Gap: 41 Prozent.
Details zur Studie - Generation X
Die Generation X, die Erbengeneration, zwischen 1965 und 1980 geboren. Sie funktioniert anders als ihre vermögenden Eltern, folgt anderen Werten und wird auch im Wealth Management auf mehr Autonomie setzen. - Generation Y
Die Digital Natives, zwischen 1981 und 1999 geboren. Die Generation Y generiert eigenes Vermögen, die Millennials sind mit allen digitalen Möglichkeiten aufgewachsen und deshalb für klassische Beratung im Wealth Management weniger empfänglich.
Die Deutsche Bank befasst sich in einem White Paper mit den gewaltigen Vermögenswerten, die in den kommenden Jahren an die Generationen X und Y vererbt werden. Prof. Dr. Teodoro D. Cocca (Lehrstuhl für Asset und Wealth Management, Johannes Kepler Universität Linz) erklärt in seiner Studie ""Warum es diesmal anders ist".
Trend zur hybriden Strategie
Eine aktuelle Studie von MyPrivatBanking Research wirft einen vertieften Blick auf das Wealth Management der Gegenwart und der Zukunft. Und im Besonderen auf die Ausprägung, die nach Meinung der Forscher Erfolg in den nächsten Jahren verspricht: die Kombination von Mensch und Maschine in der Vermögensverwaltung. Die Autoren der Studie sehen grosse Chancen und Potential darin, dass sich Asset Manager die Vorteile der Robo-Technologie zunutze machen, zusätzlich jedoch die Karte Beratung und fachliche Kompetenz ausspielen. Die Forscher formulieren ein klares Statement für das hybride Modell.
Zahlen und Prognosen zu Märkten und Entwicklung
MyPrivateBanking schätzt, dass bis 2025 rund 10 Prozent der weltweiten Vermögen durch Hybrid Robo Advisors verwaltet werden. Durch Unternehmen also, welche die Faktoren Mensch und Maschine kombinieren. Für vollständig automatisierte Robo Advisor-Plattformen ohne persönliche Betreuung prognostizieren die Marktforscher einen Marktanteil von lediglich 1,6 Prozent. Die kommenden Jahre werden zeigen, wer welche Rolle spielt und wie sich die Verhältnisse entwickeln werden.
MyPrivateBanking Research: Extrakt der Studie "Hybrid Robos"