Nostalgie

Die BLKB nimmt ihre mobile Bank von der Piste

Mobile Bank auf Rädern der BLKB
Die erste Generation von Truck und Anhänger mit der mobilen Bank | Bild: BLKB

Ein Rieseneinschnitt ist das nicht, aber etwas Nostalgie kommt schon auf, wenn die BLKB ihre mobile Bank in Rente gehen lässt.

Nostalgisch war das (noch) nicht, als die Basellandschaftliche Kantonalbank (BLKB) 2008 ihre mobile Bank auf die Strassen des Baselbiets gebracht hat – im Gegenteil, das war als Idee und Konzept fortschrittlich und vor allem sehr kundenfreundlich: kommen die Kundinnen und Kunden nicht zur Bank, kommt die Bank eben zu den Kunden.

Die mobile Bank der BLKB

Zum Start ist die mobile Bankfiliale im Sattelschleppter durchs Baselbiet gerollt und hat im Wochentakt sechs Gemeinden angesteuert, die ohne Filiale und ohne Bankschalter auskommen mussten. Einige Jahre später sind die schweren Brummis durch einen wendigen Truck mit Anhänger ersetzt worden. Über Jahre war die Versorgung für alle sichergestellt: Banking vor der Haustüre mit den Basisdienstleistungen der BLKB.

Die Bank auf Rädern war modern, der nostalgische Touch kam durch die Assoziation mit früheren Konzepten aus anderen Branchen: vom Milchwägeli bis zu den Verkaufsläden auf Rädern von der Migros, die früher mal regelmässig durch die Quartiere gekurvt sind und zum Stadt- oder besser Landbild gehörten.

Nun schickt die BLKB ihre mobile Bank in Rente, der Service wird Ende Januar 2023 eingestellt. Die Bank begründet den Schritt mit einer rückläufigen Nutzung der Services sowie mit Nachhaltigkeits- und Sicherheits-Überlegungen. Eine kleine Träne des Bedauerns verdrückt Kaspar Schweizer, Leiter Geschäftsbereich Private Vermögens- und Finanzberatung:

Mit der Einstellung der Mobilen Bank geht ein Stück Tradition verloren

Die Bank bleibt mobil, nur anders

Die BLKB fällt dadurch auf, dass sie sehr FinTech-mobil agiert. In den letzten Jahren ist die Bank laufend Kooperationen mit FinTechs eingegangen und hat sich auch als Investorin an verschiedenen Startups beteiligt. Erst vor wenigen Wochen hat die BLKB zum Beispiel Kaspar& sowie Parashift in ihr FinTech- und Tech-Portfolio aufgenommen, seit längerem ist die Bank schon bei True Wealth und Swisspeers engagiert.

Das ist jetzt keine Initiative auf Rädern, aber ein Indikator für ein gewissermassen mobiles Denken und Mindset, das zukunftsgerichtete Strategien entwickelt. Nimmt die Digitalisierung die mobile Bank von der Piste, schafft sie auf der anderen Seite neue Fahrspuren für Startups und FinTechs. Jede Medaille hat eben zwei Seiten.