Dass sich beide Krypto-Banken mit Banklizenz fast zeitgleich neu finanziert haben, mag ein Zufall sein, die Finanzierungsrunden bestätigen jedoch, dass Geldgeber weiterhin bereit sind, Risikokapital in beträchtlicher Höhe in FinTechs zu investieren.
Mit der Seba Bank und Sygnum hat die Schweiz zwei Banken, welche sich exklusiv Produkten und Dienstleistungen rund um die digitalen Vermögenswerte verschrieben haben. Beide Krypto-FinTechs haben im August 2019 ihre Banklizenz erhalten.
Hat letzte Woche Sygnum eine abgeschlossene Finanzierungsrunde über 90 Millionen US-Dollar gefeiert, legt Konkurrentin Seba diese Woche mit einer Serie-C-Runde nach und lässt ebenfalls die Korken knallen. Angeführt von einem Konsortium aus spezialisierten Blockchain- und FinTech-Investoren hat die Seba Bank insgesamt 110 Millionen Schweizer Franken eingesammelt. Zum Konsortium der Investoren gehören Altive, Ordway Selections, Summer Capital, DeFi Technologies sowie Alameda Research.
Nach Aussagen des Unternehmens war die Finanzierungsrunde deutlich überzeichnet und hätte das angesteuerte Ziel bei weitem übertroffen. Mit im Boot waren auch bestehende Investoren, darunter Julius Bär, welche ihre Positionen aufgestockt hätten.
Gudio Bühler, CEO der Seba Bank, kommentiert die aktuelle Runde:
Diese Finanzierung stellt einen bedeutenden Meilenstein für die Seba Bank dar – sie unterstreicht, dass wir über ein solides Fundament verfügen und unterstützt unsere Vision, eine weltweit führende Anbieterin von Finanzdienstleistungen der neuen Generation zu werden
Mit dem frischen Kapital will Seba die Expansion in Asien und im Nahen Osten vorantreiben sowie den weiteren Ausbau des institutionellen Geschäfts durch Investitionen in das Produktangebot und auch in Technologie forcieren.
Die Finanzierungsrunden der Seba Bank
Die aktuelle Finanzierung ist die bisher grösste Runde des FinTechs. 2019 sind erste 100 Millionen Schweizer Franken geflossen, im Dezember 2020 hat sich die Krypto-Bank mit 20 Millionen finanziert, aktuell nun mit weiteren 110 Millionen Schweizer Franken.
Seba ist nach eigenen Angaben aktuell in über 25 Märkten weltweit aktiv und hat ihre Präsenz in Asien Mitte 2021 durch die Ernennung eines CEOs für die Region verstärkt, um das Geschäft in Hongkong und in Singapur auszubauen. Ein weiterer Wachstums-Schwerpunkt liegt für die Krypto-Bank im Nahen Osten mit einem neuen Standort in Abu Dhabi.