Trade Republic denkt international und operiert lokal in Europa

Christian Hecker, Mitgründer Trade Republic
Christian Hecker will mit Trade Republic international wachsen und sich dabei lokal ausrichten (Bild: Trade Republic)

Neo-Broker und Neo-Bank Trade Republic verzeichnet innerhalb eines Jahres einen massiven Kunden- und Vermögenszuwachs.

Seit Dezember 2023 ist der Berliner Neo-Broker Trade Republic im Besitz einer Vollbanklizenz. Mit dieser Lizenz ist nach Aussagen des FinTechs auch die Absicht verbunden, "eines der wichtigsten Finanzinstitute Europas aufzubauen".

Der Schritt vom reinen Neo-Broker zur Neo-Bank

Ende 2023 betreute Trade Republic 4 Millionen Kundinnen und Kunden in 17 Ländern und verwaltete ein Vermögen von 35 Milliarden Euro. Zum Angebot des Neo-Brokers gehören Investitionen in Sparpläne, Bruchteil-Handel von Aktien, ETFs, Anleihen sowie Derivate und Kryptowährungen.

Die neuen und zusätzlichen Möglichkeiten als Neo-Bank mit Lizenz hat das Unternehmen genutzt. Ein Jahr später meldet Trade Republic mit 8 Millionen eine Verdopplung der Kunden und beziffert die investierten und angesparten Beträge mit 100 Milliarden Euro.

Nach eigenen Aussagen haben insbesondere die Einführung der Karte und das seit einem Jahr angebotene Girokonto zu diesem rasanten Wachstum beigetragen.

Als Neo-Broker und auch als Neo-Bank fällt Trade Republic auf durch weitgehend kostenlose Services oder durch sehr tiefe Gebühren. Zudem durch hohe Zinsgutschriften, Savebacks und auch durch tiefe Einstiegshürden beim Anlegen (ab 1 Euro).

Trade Republic selbst bezeichnet sich weder als Neo-Broker noch als Neo-Bank, sondern positioniert sich in erster Linie als Sparplattform, die Anlegen und Sparen für Menschen in ganz Europa sehr einfach machen will. Das FinTech verfolgt nach eigenen Aussagen denn auch die Strategie, "eine der wichtigsten Banken im Leben für eine neue Generation von jungen Sparern" zu werden.

Trade Republic denkt international und operiert lokal

Was im Heimmarkt Deutschland funktioniert, kommt auch in 16 weiteren Ländern gut an. Ein Drittel der Kunden kommt nach Angaben von Trade Republic bereits heute aus den internationalen Märkten.

Das Unternehmen will den Schwung und den Erfolg der letzten Monate ausweiten und forciert das internationale Wachstum. Mit nationalen Geschäftseinheiten und einer eigenen Wertpapierabwicklung sollen lokale Bank- und Sparprodukte in Frankreich, Spanien und Italien lanciert werden.

Als erstes können die französischen Kundinnen und Kunden – aktuell über 1 Million – in einen provisionsfreien Sparplan für das staatliche Spardepot PEA investieren. Dazu erhalten sie ein französisches Girokonto mit 3 Prozent Zinsen pro Jahr und einer nationaler IBAN.


Mitgründer Christian Hecker zur internationalen Strategie mit lokalem Fokus

«In ganz Europa entsteht eine neue Generation von Sparern am Kapitalmarkt, die ihr Geld selbst in die Hand nimmt. Ein Grossteil dieser Kunden startet diesen Weg bei Trade Republic. In nur sechs Jahren haben diese Kunden über 100 Milliarden Euro bei uns angespart. Das zeigt die Grösse dieser Bewegung und das Potenzial für die Zukunft», sagt Christian Hecker, Mitgründer von Trade Republic.

Hecker erklärt die internationale Strategie mit lokaler Ausrichtung mit folgendem Statement: «2024 haben wir massiv in unsere Infrastruktur investiert. Mit den nationalen Geschäftseinheiten und der eigenen Wertpapierabwicklung haben wir eine europäische Plattform aufgebaut. Als erste europäische Bank wollen wir in jedem Markt die lokal attraktivsten Bank- und Sparprodukte anbieten.»


Warum die Europa-Expansion erfolgreich sein kann

Schon heute bietet Trade Republic mit einem kostenlosen Girokonto, der vollen Weitergabe der EZB-Zinsen von aktuell 3 Prozent pro Jahr auf das gesamte Guthaben, einer kostenlosen Bezahlkarte, die 1 Prozent bei jeder Zahlung in einen Sparplan investiert, sowie dem provisionsfreien Anlegen am Kapitalmarkt ein starkes Angebot für das eigene Geld.

Jeder europäische Markt hat zudem lokale Besonderheiten, die das FinTech abdecken will. Mit seiner neuen europäischen Technologie- und Lizenzplattform kann Trade Republic sein Angebot ausweiten.

2025 werden Kundinnen und Kunden in zahlreichen EU-Märkten Girokonten mit nationaler IBAN sowie lokalen Zahlungsmethoden erhalten. Zusätzlich werden in den grössten Märkten die jeweils staatlich geförderten Sparprodukte mit Steuervorteilen angeboten.

Julian Collin, General Manager International Markets, fasst die Pläne und Ziele des FinTechs mit einer einfachen Formel zusammen: «Trade Republic erreicht heute 340 Millionen Menschen in Europa. Ein Grossteil hat noch keinen Zugang zum günstigen und einfachen Sparen. Trade Republic wird die erste Bank Europas, die die grössten Märkte maximal lokal abdeckt.»