Elon Musk will X zur Bezahlplattform und Super App machen

Elon Musk mit einem Doge-Coin in der Hand
Quelle: Elon Musk, interpretiert und generiert von Grok auf X

Die Gerüchteküche um X Money löst sich langsam auf und macht konkreten Ansagen Platz: Der X-Bezahldienst soll noch dieses Jahr kommen.

Bekanntlich ist Elon Musk einer der Mitgründer von PayPal, eines der ersten FinTechs und PayTechs im Jahr 2001. Das war noch mitten in der TMT-Krise, welche den damaligen Börsencrash der Technologieaktien verursachte.

Mit dieser Vorgeschichte weiss Musk nicht nur wie Auto- und Raketenbauen geht, er kennt sich auch mit digitalen Bezahlmethoden aus.

Sprung in die Gegenwart. Nach der Übernahme von Twitter und der Umbenennung zu X hat Musk angekündigt, dass er X auch zu einer Zahlungsplattform machen will. Damit könne er dann zum Beispiel die Umsatzbeteiligungen an seine Creators und Influencer direkt über die eigene Plattform auszahlen.

Wenn Musk etwas ansagt, setzt er das meistens auch um. Seit Januar 2024 besteht das Profil @XMoney auf der Plattform X, über das jedoch noch kein einziger Post abgesetzt wurde.

Elon Musk hat ja Teile Teile des Codes und Algorithmen von X öffentlich zugänglich gemacht – oder, wie man das fachmännisch und auf Neudeutsch sagt, Open Source gestellt. Nun ist kürzlich ein neuer Code aufgetaucht, der auf den baldigen Start von X Money hindeutet.

Wann soll der Bezahldienst X Money starten?

X soll bereits in mehreren US-Bundesstaaten Lizenzen für den Geldtransfer erhalten haben. Nun stellt sich die Frage, wartet Musk ab, bis X Money die Lizenzen für alle US-Bundesstaaten hat oder legt er vorher schon los? Beobachter und Insider vermuten Letzteres und gehen davon aus, das der Start bald erfolgen wird.

Die CEO von X, Linda Yaccarino, hat noch Ende 2024 Jahr einen Post in ihrem Account auf X platziert, in dem sie X Money, X TV, Grok (KI-Assistent) und mehr fürs Jahr 2025 verspricht.

All das und mehr soll Nutzerinnen und Nutzer auf eine Art verbinden, die niemand für möglich gehalten hätte, glaubt Yaccarino.



In Anbetracht der Schwemme all dieser Neuerungen empfiehlt die CEO in ihrem Endjahres-Post selbstbewusst und vollmundig: Bitte anschnallen. Diese Buckle-up-Aufforderung lässt auch auf ein verschärftes Tempo schliessen, Spaziergänger brauchen keine Sicherheitsgurte.

Yaccarino hat aktuell am Tech-Event CES 2025 in Las Vegas nachgedoppelt und verspricht:

X Money wird das Bezahlen und die Möglichkeiten der Creator auf der Plattform für immer verändern

Was soll X Money anbieten?

Was genau X Money können soll, ist noch nicht im Detail kommuniziert worden. Es wird jedoch erwartet, dass der Bezahldienst zum Start die folgenden Funktionen anbieten wird:

  • Geldüberweisungen zwischen Nutzern: Der Bezahldienst wird das einfache Senden und Empfangen von Geld innerhalb der Plattform ermöglichen, ähnlich wie bei Diensten wie Twint oder auch PayPal.
  • Premium-Inhaltsabonnements: Das soll Nutzerinnen und Nutzern erleichtern, exklusive Inhalte innerhalb von X zu abonnieren und damit die Kreatoren direkt zu unterstützen. Das dürfte dem US-amerikanischem Social-Payment-Service-Anbieter Patreon das Leben schwerer machen, der genau in dieser Nische operiert, um Kreatoren mit einer zahlenden Community zu verbinden.
  • Zahlungen zur Erhöhung der Sichtbarkeit: Nutzer können X Money nutzen, um für eine erhöhte Sichtbarkeit im "For You"-Bereich der Plattform zu bezahlen.

Kann X Money auch Kryptowährungen?

Es wäre erstaunlich, wenn Kryptowährungen ausgeklammert würden, zumal Elon Musk (wie auch Donald Trump) zu den vorpreschenden Exponenten im Kryptobereich gehört. Musk mag den Bitcoin und seine engen Bande zum Meme Coin Dogecoin sind nahezu schon legendär.

Musk hat die Initialen seiner Lieblingswährung Doge verwendet, um seine Regierungsberatungsstelle zu benennen: "D.O.G.E . Department of Government Efficiency". Ob das als Humor, Ironie oder als Krypto-Statement interpretiert werden soll, weiss nur der verspielte Krypto-Zampano selbst

Mit seinem neu geschaffenen Department will Musk zusammen mit Vivek Ramaswamy die US-Administration vom Ballast unnötiger Bürokratie und Regulierung befreien und damit massiv Kosten sparen. Dies im Auftrag des US-Präsidenten Donald Trump

Als Unternehmer hat Musk schon mehrfach unzimperlich und ohne Rücksicht auf periphere Verluste Prozesse optimiert und Kosten dratisch reduziert, unter anderem auch bei Twitter und X. Nach der Twitter-Übernahme hat Musk nach eigenen Aussagen den Personalbestand von ursprüglich 8'000 Mitarbeitern auf 1'500 reduziert. Entsprechend hoch sind Trumps Erwartungen an das Zweiergespann bei D.O.G.E, das ihn bei der "Gesundschrumpfung" der Regierungs-Administration beraten soll.

Wohin soll die Reise mit X Money gehen?

Das wird sich eher bald zeigen. Details sind noch offen und damit auch die Frage, ob X Money in weiteren Schritten auch in der Schweiz und in Europa angeboten werden soll.

Mit X Money und den angekündigen weiteren Funktionen strebt X offensichtlich die Transformation zu einer umfassenden Super App nach chinesischem Vorbild an, vergleichbar mit WeChat. Das Spektrum der geplanten Dienste soll jedenfalls weit über die traditionellen Funktionen eines sozialen Netzwerks hinausgehen.

Elon Musk wird in Zukunft wahrscheinlich noch deutlich mehr Schlagzeilen generieren als in der Vergangenheit. Dafür sorgen seine verschiedenen Rollen in zahlreichen Unternehmen, auch bei X und mit X Money. Vor allem jedoch seine Nähe zu Donald Trump und sein Beratungsmandat bei D.O.G.E., das in sehr kurzer Zeit die Regierungs-Administration verschlanken soll.