Neo-Banken

Das Wundertüten-FinTech Kaspar& ist gestartet

Tablet mit der Inschrift: Investiert 0.80
Bild: Video von Kaspar&

Der Wundertüten-Effekt liegt im Spagat zwischen WealthTech und Neo-Bank, der in Zukunft noch einige Überraschungen bringen könnte.

Das FinTech Kaspar& geht mit Konto, Karte, Interbanken-Wechselkurs und ohne Gebühren in den Markt. Wie eine Neo-Bank. Dazu gibt's Anlage- und Sparpläne, die bereits ab einem Franken Einlage eröffnet werden können. Der Clou in der Verbindung von Karte und Investments: eine Kartenzahlung von 4.20 für den Kaffee wird auf den nächsten Franken aufgerundet, 80 Rappen werden automatisch investiert. Das ist dann weniger Neo-Bank, mehr eine Mischung aus digitalem Sparschwein und Investment-Plattform mit wählbaren Anlagestrategien.

Mit diesem Angebot will das FinTech Zahlen, Sparen, Anlegen und Investieren in den Alltag seiner Kundinnen und Kunden bringen. Im Unterschied zu Neo-Banken, die mit ähnlichen Angeboten bereits unterwegs sind, lässt Kaspar& die Nutzer der App nicht allein – um die Anlagen, Investitionen und um die Vermögensverwaltung kümmern sich Profis mit Erfahrung.

Über die besonderen Ausprägungen, Pläne und Ziele von Kaspar& haben wir uns mit Co-Gründer Jan-Philip Schade vor einigen Tagen ausführlich unterhalten, hier geht's zum Interview.

Kaspar& setzt auf Multiplikatoren

Der Markt der Neo-Banken auf der einen und der Spar- und Investment-Plattformen auf der anderen Seite ist in der kleinen Schweiz bereits ziemlich dicht besetzt. Um schneller wachsen zu können, setzt das FinTech deshalb auch auf Multiplikatoren. Zum Beispiel mit einem Financial-Wellness-Programm, ausgerichtet auf Corporates, die in Sachen Fringe Benefits neue Wege gehen möchten. Die Karte für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kommt im Corporate Design des jeweiligen Unternehmens daher, pro Zahlung mit der Karte legt der Arbeitgeber eine Quote zusätzlicher Spar- oder Vorsorgebeiträge dazu. 

Das dadurch schneller wachsende investierte Vermögen kann zusätzlichen Kitt schaffen, der Crew und Corporate verbindet und zusammenhält. Immerhin zeigt der tägliche Blick in die App, welche Beiträge das Unternehmen leistet, um das Vermögen seiner Mitarbeiter zu mehren. Vom Prinzip her funktioniert das ähnlich wie die BVG-Pensionskassen – mit einem grossen Unterschied: der für viele Leute schwer lesbare Vorsorgeausweis kommt einmal im Jahr, den Vermögensausweis der persönlichen Anlagen in der App gibt's jeden Tag. So werden die eigenen Investitionen, die Zuschüsse des Arbeitgebers sowie die Relevanz von Vermögensbildung und Vermögensentwicklung fühlbar und spürbar. Teil des Alltags eben.

Von Männern in blauen Anzügen

Sollten Sie zu den ersten vier Kaspar&-Kunden gehören, könnte es sein, dass Sie von Männern in blauen Anzügen mit blauen Tablets auf Schritt und Tritt verfolgt werden. Keine Sorge, es droht keine Gefahr – einer der vier Gründer des FinTechs hat sich unauffällig an Ihre Fersen geheftet, um bei Ihren beobachteten Kartenzahlungen auf den nächsten Franken aufzurunden und die errechnete Differenz für Sie zu investieren. Schliesslich muss das alles korrekt mitgeschrieben und auf den Weg gebracht werden. Deshalb werden die Gründer Jan-Philip Schade, Lukas Plachel, Lauro Böni und Sebastian Büchler etwas persönlich und legen in den ersten Tagen nach dem Start gleich selbst Hand an. Ab Kunde oder Kundin 5 laufen diese Prozesse dann digital und vollautomatisch, die App kann das.