Wie die Banken der Zukunft aussehen, das ist das Kernthema der aktuellen Ausgabe von "NZZ-Standpunkte". Eric Gujer (Chefredaktor NZZ) und Katja Gentinetta (Politikphilosophin) unterhalten sich ausführlich mit Sabine Keller-Busse, Chief Operating Officer bei der UBS.
Im Zentrum stehen neue Technologien, neue Konkurrenten für Banken, Kunden und die Ressource Kundenvertrauen, Datenschutz, Regulierung und natürlich Pläne und Ziele der Grossbank national und international.
Das Gespräch im Video über knapp 50 Minuten ist spannend und aufschlussreich. Insbesondere auch bei Themen, welche den Bereich Banken versus FinTechs ansprechen. Auf die Frage, ob sich Banken mit technologischen Neuerungen deshalb schwertun, weil sie mit veralteten Systemen unterwegs sind, meint Keller-Busse:
«Natürlich kann sich ein Startup ohne Kundenstamm seine IT auf dem Smartphone bauen und damit auf den Markt gehen. Eine Bank mit 150 Jahren Geschichte weist dagegen mehr Komplexität auf.» Die COO verweist jedoch darauf, dass die UBS immerhin jedes Jahr 3,5 Milliarden Franken in die IT investieren würde.
Interessant auch, dass Sabine Keller-Busse die Meinung vertritt, die wachsende Zahl von FinTechs und Neo-Banken würde nur begrenzt eine Konkurrenz darstellen, zum Beispiel bei Zahlungen und Kontoeröffnungen. Bei den Fragen: «Wie sichere ich meine Kinder ab? Was mache ich mit meiner Hypothek? Beziehe ich Pensionskassengelder?», ist Keller-Busse überzeugt, dass der Kunde zu einer Bank gehen wird, in die er Vertrauen hat, weil:
«Bei den wichtigen Fragen im Leben will der Kunde ein Gesicht sehen»
Unabhängig davon, ob man diese Einschätzung teilen mag oder nicht, Sabine Keller-Busse schlägt sich gut im Gespräch. Sie weicht auch heiklen Fragen nicht aus und erklärt ihre Sicht der Dinge, wie und auf welchen Wegen ihre Bank in die Zukunft unterwegs ist.
Das sehenswerte Gespräch gibt's als Video bei "NZZ-Standpunkte" über den Link gleich unten.