Kartenzahlungen

Attention Shoppers: Die Evolution des Online-Shoppings

Santosh Ritter, Country Manager Switzerland bei Visa Europe
Santosh Ritter, Country Manager Switzerland bei Visa Europe (Bild: Visa)

Unser Gastautor schlägt einen Bogen von Sting zu Click to Pay und beschreibt die Evolution des Online-Shoppings.

"Attention Shoppers: Internet Is Open" lautete eine Schlagzeile in der Printausgabe der New York Times vom 12. August 1994. Sie fragen sich nun, was eine Schlagzeile aus dem Jahr 1994 in einem Artikel im Jahr 2022 zu suchen hat? Tatsächlich hatte sich Historisches ereignet: Die erste dokumentierte und verschlüsselte Kartenzahlung im Online-Einzelhandel.

Ein Karteninhaber aus Philadelphia kaufte damals auf dem Marktplatz Netmarket das vierte Solo-Studio-Album "Ten Summoner´s Tales" des englischen Rockmusikers Sting und übermittelte verschlüsselt seine Visa-Kartennummer, um den Einkauf zu bezahlen. Einige der Albumsongs wie "Shape of My Heart" oder "Fields of Gold" schafften es in vielen Ländern wie den USA oder UK in die jeweiligen Hitparaden. "If I Ever Loose My Faith In You" schaffte es sogar bis auf Platz 17 in den Billboard Hot 100 Charts.

Im Gegensatz zu den Zeilen bei Sting haben die Konsumenten das Vertrauen in die Kartenzahlungen bei Online-Einkäufen nicht verloren. Ganz im Gegenteil! E-Commerce wurde während der Corona-Pandemie zu einer wichtigen Stütze des Handels. Insbesondere in den Zeiten, in denen der stationäre Handel aufgrund der Lockdown-Massnahmen stark eingeschränkt war.

Nicht ganz "Seven Days" – die Branchenlösung

In der Schweiz sind die E-Commerce-Transaktionen mit Visa innerhalb eines Jahres um knapp 25 Prozent gestiegen. Und gemäss einer repräsentativen Umfrage von Visa kauften Personen in allen Alterskategorien häufiger online ein. Am meisten gestiegen ist die Nutzung von Online-Einkäufen bei den 18- bis 35-Jährigen – nämlich um 44 Prozent. Um den Komfort beim Online-Bezahlen zu erhöhen, setzt das Unternehmen vieles daran, neue Technologien zu entwickeln und einzuführen. Gemeinsam mit der gesamten Branche hat Visa ein neues Check-out Tool entwickelt: Click to Pay. Es hat zwar nicht nur "Seven Days" gedauert, wie in einem der Sting-Lieder besungen, das war ein längerer Prozess.

"Shape of My Heart" – die Funktionsweise des Pfeils

Die Branchenlösung Click to Pay lässt sich am besten als digitale Lösung für den Online-Checkout mit Kreditkarten- und Debitkarten beschreiben. Kundinnen und Kunden müssen nur einmal ihre Zahlungs- und Lieferdaten registrieren. Der Service sichert die Informationen, sodass Käufer danach in jedem teilnehmenden Shop mit jedem Gerät und mit wenigen Klicks einkaufen können – ohne ein neues Konto bei den jeweiligen Shops einrichten zu müssen.

Der Wegweiser zum schnellen Check-out wird zwar nicht als "Heart", sondern in Pfeilform dargestellt, ist aber auf Herz und Nieren geprüft: Technische Grundlage für die Entwicklung der Check-out-Lösung bildet der Secure Remote Commerce Standard (SRC) von EMVCo, was bedeutet, dass Online-Bezahlungen mit Kredit- und Debitkarten von verschiedenen internationalen Kartenanbietern unterstützt werden.

Die Lösung selbst basiert auf der Token-Technologie. Dabei werden Karten-Daten durch digitale Platzhalter ersetzt. Sobald ein Konsument seine Karte virtuell registriert, wird diese umgehend durch einen Token des entsprechenden Schemes ausgetauscht. Infolgedessen erhalten weder der Shop, in dem eingekauft wird, noch der Payment Provider des Shops die echten Karten-Daten. Es werden lediglich die Tokens weitergeleitet. Dank der Token-Technologie ist der Einsatz von Click to Pay besonders sicher.

"Epilogue" – die Installation

Die Check-out-Lösung steht für Händler bereit. Visa ermöglicht Online-Händlern durch den Internet Payment Service Provider (IPSP) Wallee diese Check-out-Option in ihren Onlineshop zu laden und den Epilog dieses Artikels in einen Prolog des neuen Online-Einkauferlebnises zu wandeln. Weitere IPSP werden folgen und die Implementierung ebenfalls bald anbieten. Da seitens Visa für diesen Service keine zusätzlichen Gebühren erhoben werden, ist Click to Pay eine günstige Möglichkeit für Händler, eine moderne User Experience in ihren Bezahlprozess einzubinden.

Click to Pay ist keine so grosse Revolution wie 1994, als mit der ersten Online-Visa-Transaktion das Sting-Album gekauft wurde. Doch Click to Pay ist eine Evolution für Onlineshops sowie für Online-Shopperinnen und -Shopper.

Der Autor: Santosh Ritter

Santosh Ritter ist Country Manager Switzerland bei Visa Europe. Zuvor leitete er als Mitglied der Direktion vier Jahre lang das operative Risk Management des Kartengeschäfts der Viseca (ehemals Aduno Gruppe). Seit 2012 bei Aduno war er in verschiedenen Funktionen aktiv, unter anderem leitete er das Operations Center des Acquiring- & Terminal-Geschäfts am Standort Tessin.

Vor seinem Eintritt in die Aduno Gruppe war er unter anderem als Consultant und Account Manager für die französische Altran Gruppe tätig und leitete ein Grossprojekt für den Europäischen Dachverband von forschenden Pharmaunternehmen (EFPIA) in Brüssel. 

Santosh hat an der Hochschule für Wirtschaft Zürich (HWZ) Betriebsökonomie studiert und sein Studium als Betriebsökonom FH abgeschlossen. Zudem hat er einen Masterlehrgang in Banking & Finance absolviert, ebenfalls an der HWZ, und hält den Titel Master of Advanced Studies ZFH in Banking & Finance.