Warum Revolut Erfolg auch über die Zahl der Mitarbeiter definiert

Revolut-Gründer Nik Storonsky und Vlad Yatsenko
Revolut-Gründer Nik Storonsky und Vlad Yatsenko wollen die besten Talente ins Boot holen (Bild: Revolut)

Was sagen 10'000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie eine Million Bewerbungen über ein Unternehmen und seine Kultur aus?

Ende 2023 hatte Revolut 8'000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unter Vertrag. Das waren doppelt so viele wie ein Jahr zuvor. Und etwa vier Mal so viele wie zwei Jahre zuvor. 

Im April des laufenden Jahres waren weltweit bereits 10'000 Profis für die Challenger-Bank im Einsatz. Revolut plant, die globale Belegschaft bis Ende 2024 auf 11'500 Personen zu erweitern.

Revolut kommuniziert den laufenden Personal-Ausbau nicht ohne Stolz – mit dem Hinweis, dass die Challenger-Bank laufend einstellt, in Zeiten, in denen andere Unternehmen tendenziell abbauen.

Die personalintensive Strategie von Konsolidierung und Expansion

Revolut verfolgt eine gemischte Strategie der Konsolidierung und der Expansion. In bestehenden Märkten wird konsolidiert. In Europa zum Beispiel dadurch, dass Kundinnen und Kunden in zahlreichen Ländern von der britischen FinTech-App auf die litauische Banken-App wechseln können. Das bedeutet: dieselben Leistungen, neu aber mit dem Vorteil der Einlagensicherung durch die litauische Banklizenz von Revolut.

Zum Teil gibt's auch erweiterte Leistungen, weil Revolut als Bank im Unterschied zu einem FinTech mehr anbieten kann. Zudem will die Challenger-Bank ihren Nutzern vermehrt länderspezifische IBANs zur Verfügung stellen. Dadurch wird das Revolut-Konto universeller einsetzbar, auch und gerade für Alltagszahlungen und Banküberweisungen.

In der geografischen Expansion ist Revolut weiterhin aggressiv unterwegs und besetzt rund um den Globus neues Terrain. Letztes Jahr ist die Challenger-Bank zum Beispiel in Neuseeland und in Brasilien neu gestartet. 

Revolut ist mit unterschiedlichen Finanzdienstleistungen inzwischen in mehr als 40 Ländern direkt zu Hause. Dazu kommen rund 100 Länder, in denen die App verfügbar ist, ohne dass Revolut mit einer Ländergesellschaft oder entsprechenden Lizenzen vertreten wäre. Dazu gehört zum Beispiel auch die Schweiz. In diesen Märkten bleibt Revolut passiv, wirbt nicht um neue Kunden, die App ist jedoch freigeschaltet und darf verwendet werden.

So wie die weissen Flecken auf der Landkarte, sollen auch diese grauen Flecken nach und nach weniger werden. Auch in der Schweiz will die Challenger-Bank in Zukunft sichtbar aktiv agieren.

Expansion und neue Talente

In all diesen aktiv bewirtschafteten und passiv unterstützten Märkten wächst Revolut, teilweise sehr stark. Nach eigenen Angaben verzeichnet Revolut global bis zu 1 Million Neukunden pro Monat. Dieser permanente Zuwachs und die Wachstums-Strategie auf mehreren Schienen ist auf Dauer allerdings nur dann verkraftbar, wenn neue Talente, Profis und Spezialistinnen mithelfen, den schnell fahrenden Zug sicher auf den verschiedenen Schienen zu halten.

Deshalb stellt das Unternehmen laufend die besten Talente ein, um Prozesse, Qualität und Produkterweiterungen sicherstellen zu können. 

Das ist der Grund, weshalb Revolut den eigenen Erfolg auch über die wachsende Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeitert definiert. In der Unternehmens-Präsentation werden nicht nur neue Produkte und massiv ansteigende Kundenzahlen als Erfolg präsentiert, sondern auch erreichte Zielmarken im personellen Bereich hervorgehoben. Das eine bedingt das andere.

Mit dem Reporting über Teams, den Betrachtungen zur Ressource Mensch und der in den letzten Jahren geschaffenen Unternehmenskultur rückt Revolut auch Image-Aspekte der Challenger-Bank ins rechte Licht.

Wie schafft es Revolut, die besten Talente ins Boot zu holen?

Revolut lässt Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Wahl, wie und wo sie arbeiten möchten. Im Büro, zu Hause oder auch global in einem der zahlreichen RevLabs. Das sind gemeinsame Räume für flexiblere Zusammenarbeit, Kreativität und Ideenaustausch. Diese neue Definition von Büroräumen hat Revolut Anfang 2021 eingeführt, als Resultat von Befragungen und Wünschen der Teams.

Wer lieber auf der Insel arbeitet, darf in die Ferne schweifen und jährlich eine 60-tägige Workation in Anspruch nehmen. Das und zahlreiche weitere Annehmlichkeiten ziehen Talente an, die sich im Gegenzug mit Engagement und Herzblut dafür einsetzen, eine inzwischen grosse Challenger-Bank noch grösser, besser, schneller und vielseitiger zu machen.

Revolut scheint eine Rezeptur gefunden zu haben, welche die Interessen eines Unternehmens und die Interessen der beteiligten Staff unter einen Hut bringt. Revolut hat auch als Arbeitgeberin wiederholt in verschiedenen Märkten sehr gute Bewertungen und teilweise Bestnoten erhalten. 

Die Kunde von spannenden Aufgaben, Herausforderungen, Eigenverantwortung, Teamspirit und gesunder Work-Life-Balance scheint sich herumgesprochen zu haben. Nach eigenen Angaben hat Revolut 2023 weltweit über eine Million Bewerbungen erhalten. Deren Absender arbeiten jetzt nicht alle bei der Challenger-Bank. Aber eine Million Bewerbungen bilden eine gute Basis, um beste Talente herauszufiltern und ins Boot zu holen. Talente, welche hohe geforderte Leistung auf der einen Seite mit angebotener Belohnung und zahlreichen Freiheiten auf der anderen Seite in der Waage halten können.