Das Programm trägt das Startup Zeus ATM schon im Namen. Höher als Zeus, Chef der Bitcoin-Götter für Privatanleger, klettert keiner. ATMs bringen als Automaten das Bitcoin-Geschäft aus den Höhen des Throns von Zeus wieder zurück auf die Strasse.
Dieser Spagat zwischen Anlegerinnen und Anlegern mit Ansprüchen und Bitcoin-interessierten Strassenkunden beinhaltet zwei Angebotsbereiche.
Bitcoin-Concierge-Service
Bitcoin Concierge zielt auf Anlegerinnen und Anleger, die Beträge ab 25’000 Franken in Bitcoin oder andere Kryptowährungen investieren wollen, diese Schritte aber nicht allein gehen möchten. Der Service soll weit über den einfachen Kauf und Verkauf hinausgehen. Zeus ATM will eine persönliche und umfassende Betreuung anbieten, sei es vor Ort im House of Satoshi Zürich und Bern oder online.
Das Startup verspricht, Kundinnen und Kunden über den gesamten Lebenszyklus ihrer Investments zu begleiten. Dazu sollen die sichere Abwicklung der Transaktionen sowie eine umfassende Beratung zur sicheren Verwahrung der digitalen Vermögenswerte gehören. Zeus ATM will in Zusammenarbeit mit externen Partnern zudem Services wie Portfolio-Analysen oder steuerliche Beratung anbieten.
Zu den Konditionen für Kundinnen und Kunden sind noch keine Details bekannt, das Startup verspricht jedoch "attraktive Gebühren".
Bitcoin-Automaten
Am anderen Ende der Anspruchs-Skala stehen ATMs für Bitcoin-Interessierte mit kleinem Geld. Zeus ATM will ein landesweites Netz von Bitcoin-Automaten aufbauen, die an ausgewählten Standorten positioniert werden sollen.
Automaten sind in erster Linie für Newbies und Einsteiger eine Gelegenheit, quasi auf der Strasse ihre ersten Erfahrungen zu sammeln und Bitcoin-Anteile zu kaufen. Oder auch zu verkaufen. Bei ATMs sind keine grossen Summen im Spiel, dazu sind die Gebühren viel zu hoch. Zeus ATM beziffert die Gebühren an ihren Automaten mit 6 bis 10 Prozent. Je nachdem, ob noch Aktivierungs- und Netzwerkgebühren oder abenteuerlich gedehnte Spreads dazukommen, gehen gerade bei kleinen Investitionen nur noch überschaubare Beträge ins eigene Wallet. Vielleicht bleibt Zeus ATM über die prozentuale Fee hinaus zurückhaltend und bescheiden – das Startup verspricht jedenfalls, die genauen Gebühren bei jedem ATM-Standort transparent auszuweisen.
Ein guter Zeitpunkt für Startups mit neuen Services
Der Bitcoin kreist im Moment in der Region seines bisherigen Allzeithochs. Rücksetzer sind jederzeit möglich, das Umfeld ist jedoch ein völlig anderes als noch vor ein, zwei Jahren. Die Genehmigung der Bitcoin-Spot-ETFs ziehen massiv neues Kapital an und generieren Rekordvolumen. Der Kreis der institutionellen Investoren und privaten Anleger erweitert sich laufend. Klassische Banken steigen in den Markt ein und bieten ihren Kundinnen und Kunden Krypto-Services.
Das alles und einige Faktoren dazu schaffen gute Voraussetzungen für Angebote, die sich an Neueinsteiger richten. Und auch für Services, die eine Rundum-Betreuung für Anlegerinnen und Anleger mit höheren Ansprüchen versprechen.
Deshalb ist der Dienstleistungs-Spagat von Zeus ATM, der zwei unterschiedliche Segmente bedienen will, durchaus interessant. Das Startup wird nicht das einzige Unternehmen bleiben, das im aktuellen Hype und in den aufstrebenden Märkten Morgenluft wittert. Startups, die ohne soliden Hintergrund nur auf den Hype aufspringen wollen, werden allerdings eher schnell wieder aus den Märkten fliegen. Gute Chancen haben dagegen Startups mit Kompetenz, Know-how, Erfahrung, Hintergrund und wirklich guten Leistungen.
In dieser Hinsicht ist Zeus ATM eher gut aufgestellt. Hinter der Neugründung stehen unter anderen die Krypto-Insider Alain Imhof, Co-Gründer und CEO von 21 Lectures, und Rino Borini, Co-Gründer des House of Satoshi. Also Macher mit Erfahrung, die das Krypto-Geschäft kennen, langfristig planen und nicht eine kurzlebige, schnelle Welle reiten möchten.