Nordea ist die Grossbank in Schweden, welche wie ein FinTech agiert. Konsequent seit Jahren, mit Vorsatz, Strategien und flexiblen Konzepten. Das Finanzinstitut gehört mit 11 Millionen Kunden, 30'000 Mitarbeitern und 600 Niederlassungen in Schweden, Dänemark, Norwegen, Finnland, Estland, Lettland, Littauen, Luxemburg, Polen und Deutschland zu den zehn grössten Universalbanken in Europa.
Investitionen ins Banking der Zukunft
Die Nordea Bank will ihre Grösse nicht nur verteidigen, sie will wachsen, mit cleveren neuen Finanzdienstleistungen Kunden überzeugen und auch geografisch zusätzliche Märkte erobern. Die Banker aus dem Norden sind überzeugt davon, dass sich die Bankenlandschaft und das Banking durch die PSD2 ab 2018 grundlegend und massiv verändern werden. Nordea hat sich dafür entschieden, diesen Veränderungen nicht einfach zu folgen, sondern vielmehr mit eigenen Leistungen zur Veränderung beizutragen.
Dieses Selbstbewusstsein bezieht die Bank aus einer seit längerem schon gelebten Strategie: Nordea unterstützt FinTech- und InsurTech-Hubs sowie Accelerators massiv. Die Bank unterhält zahlreiche Partnerschaften und Kooperationen mit FinTechs und investiert jährlich rund 900 Millionen Euro – in die Digitalisierung, in Partnerschaften, in FinTechs und in InsurTechs.
Das Nordea Open Banking ist live
Nordea hat ihre offenen APIs entwickelt und im Herbst 2017 mit mehr als 1'000 externen Entwicklern zusammengearbeitet, um die damit verbundenen Services zu testen und zu optimieren. Gestern hat die Bank ihre Plattform für ausgewählte Drittanbieter freigeschaltet, welche nun mit realen Kundendaten arbeiten. In diese finale Pilotphase werden vorerst finnische Kunden einbezogen, der Ausbau auf weitere nordische Länder soll bald und in schnellen Schritten erfolgen. Ebenso soll die Zahl der Entwickler und Drittanbieter laufend erweitert werden, der Übergang von der Pilotphase in die breite Marktanwendung geht fliessend über die Bühne.
Die treibende Kraft für das Open Banking
Der CEO von Nordea, Casper von Koskull, ist überzeugt, dass durch die Digitalisierung generell und durch die PSD2 als Beschleuniger eine völlig neue Bankenlandschaft entsteht. Und dass sich das Bankgeschäft durch neue Technologien und auch durch neue Kundenerwartungen dramatisch verändern wird – und das sehr schnell.
Nordea will dabei an vorderster Front mitspielen. Deshalb sollen Nordea-Kunden mit innovativen Produkten und Services begeistert werden. Die Bank setzt ihre Strategie konsequent fort, entwickelt laufend neue Ideen und Geschäftsmodelle, in Kooperation mit Partnern, insbesondere mit FinTechs und InsurTechs. Um Ökosysteme mit hohem Nutzen für Kunden zu schaffen, um veränderten Kundenbedürfnissen zuvorzukommen und bereits heute das anzubieten, was morgen erwartet wird. Mit anderen Worten: Nordea lässt sich nicht von neuen Standards überraschen, die Bank setzt die Standards selbst.
Casper von Koskull vertritt die Auffassung, dass FinTechs und InsurTechs als Ideengeneratoren und flexible Schnellboote clevere Tools und smarte Services sehr viel schneller entwickeln können, als eine Bank dazu imstande wäre.
Der Nordea CEO bezeichnet Open Banking als "die vielleicht grösste Veränderungen der Art und Weise, wie die Bankenbranche in Zukunft agieren wird". Casper von Koskull sieht in Open Banking und in Kooperationen mit FinTechs enorme Chancen, "eine grundsätzlich neue Arbeitsweise" und das Modell der Zukunft zu entwickeln, um als Bank für Kunden relevant zu bleiben.
Erik Zingmark zur PSD2 und zu Open Banking
Erik Zingmark ist Co-Head of Transaction Banking bei Nordea. In Insights by Nordea Transaction Banking geht Zingmark ins Detail und spricht im Interview über seine Sicht der Dinge zur Bankenlandschaft im Allgemeinen und zur Position von Nordea im Besonderen. Einige Statements von Erik Zingmark:
«Die PSD2 wird das Banking, wie wir es heute kennen, grundsätzlich verändern – es ist kein kurzlebiger Trend, das Leben wird ab 2018 anders sein.»
«Nicht alle Banken werden überleben – Banken, denen das Verständnis für die Notwendigkeit von Veränderungen fehlt, sind gefährdet.»
«Banken haben viele Kundendaten, bis jetzt aber keine Systeme, um sie sinnvoll zu nutzen. FinTechs haben brillante Ideen und Konzepte, brauchen aber die Schnittstelle zu den Kundendaten.»
«Ich glaube, wenige Banken haben die Tragweite der Veränderungen begriffen, die auf sie zukommen werden.»
«Wenn Banken die Chancen nicht sehen und nur die Vorschriften der PSD2 einhalten, öfnen sie sich für neue Mitspieler und auch für konkurrierende Banken, ohne aktiv zurückfeuern zu können.»
Fazit: Fokussierung auf Kunden mit neuen Ansprüchen
Die Nordea ist schon länger im Spiel und mit der aktuellen Öffnung ihrer APIs die erste nordische Bank, die Drittanbietern Zugang zu realen Kundendaten bietet. Mit der konsequenten Innovations-Strategie dürften die Chancen auch gut stehen für die geplante Expansions-Strategie. Zumal Nordea technologisch breit aufgestellt ist, zum Beispiel auch in Künstliche Intelligenz investiert und damit in Systeme, welche Kunden hohen Nutzen bringen sollen.
Ewan MacLeod, Chief Digital Officer bei Nordea, unterstreicht den Weg zur "wirklich agilen, digitalen Bank" mit den Worten: «Wir müssen dort sein, wo die Innovation stattfindet.» Deshalb hat Nordea im November 2017 mit der Nordea Ventures ein neues Unternehmen gegründet, das die spannendsten Ideen sucht, findet und in FinTech Startups investiert, welche Nordea auf dem Weg zur agilen, digitalen Bank begleiten.
Nordea fokussiert sehr stark auf die neuen Erwartungen und Wünsche von Kunden, aus einer klaren Einsicht heraus: "Das Tempo der Digitalisierung in der Bankenbranche ist enorm. In Zukunft können unsere Kunden alles, was sie heute als traditionelle Bankdienstleistung betrachten, auch über andere Dienstleister abwickeln, die keine herkömmlichen Banken sind."
Nordea: Banking der Zukunft