Seit einiger Zeit ist auch die Finanzbranche in der Pflicht, vermehrt Nachhaltigkeits-Aspekte mit ihren Unternehmenszielen zu verbinden. Das gelingt unterschiedlich gut, aber das allgemeine Bemühen ist erkennbar.
In diesem Zusammenhang hat vor allem bei Neo-Banken die Idee des Bäumepflanzens Konjunktur. Da wird zum Beispiel pro hundert Franken Ausgaben als Kompensation jeweils ein Baum gepflanzt. Dieser Ansatz ist sympathisch, aber er wirkt als "Pille danach", also wenn der Schaden bereits angerichtet ist.
Eine neue Bezahlmethode setzt mit Carbon Pricing auf das Verursacher-Prinzip
Das Startup PayGreen verfolgt einen anderen Ansatz und nimmt mit einer neuen Bezahlmethode die Verursacher in die Pflicht. Mit der Idee, die CO2-Ökobilanz von Onlineshops generell zu verbessern, bevor Zahlungen ausgeführt werden. Die Zahlung selbst ist weder grün noch besonders nachhaltig, sie steht jedoch im Zentrum des Konzepts und dient als Regulator. Dabei setzt PayGreen auf zwei Zielgruppen.
Zum einen sind das Konsumentinnen und Konsumenten, die sensibler dafür geworden sind, welche Produkte oder Onlineshops auf Nachhaltigkeit achten. Der direkte Beitrag der Konsumenten beschränkt sich darauf, die Bezahlmethode von PayGreen zu wählen, sofern sie in einem Onlineshop angeboten wird. Oder dann den Shopbetreiber zu motivieren, diese Methode neu in die Zahlungsoptionen aufzunehmen.
Zum anderen und als Hauptzielgruppe stehen Onlineshops im Fokus, die PayGreen als zusätzliche Zahlungsoption in ihre Checkout-Prozesse integrieren sollen. Interessant dabei ist, welche Anreize das Startup dabei setzt, um Händler und Shops zu motivieren, genau das zu tun.
CO2 soll im Voraus eliminiert und nicht im Nachhinein teuer kompensiert werden
Um Onlineshops zu motivieren, setzt PayGreen wirtschaftliche Anreize. Das Startup verspricht Händlern wettbewerbsfähige Gebühren für die Zahlungsoption PayGreen, die den Vergleich mit Karten, Twint, PayPal und anderen Optionen nicht zu scheuen braucht. Durchschnittlich nachhaltige Onlineshops fahren dadurch günstig, Shops mit schlechter Ökobilanz zahlen mehr, Unternehmen mit hervorragender Ökobilanz werden mit sehr tiefen Gebühren belohnt.
Das Startup ist sich bewusst, dass Onlineshops ohne Umweltbewusstsein PayGreen vorerst nicht einsetzen werden. Hier vertraut das Unternehmen auf den Druck der Märkte, auf umweltbewusste Kundinnen und Kunden sowie auf zunehmend straffere Regulierungen.
Nachhaltigkeits-orientierte Onlineshops auf dem Weg zu Net Zero und Klimaneutralität dürften jedoch zu interessieren sein. Diese erhalten von PayGreen zum Start kostenlos eine individuelle Treibhausgas-Ökobilanz für ihren Shop. Diese Analyse enthält konkrete Empfehlungen, wie das Unternehmen seine Umweltauswirkungen kontinuierlich verbessern kann. Aufgrund dieser ersten Ökobilanz wird auch die prozentuale Fee festgelegt, die der Onlineshop pro Transaktion abliefert.
Die Nachhaltigkeits-Experten von PayGreen erstellen jährlich eine neue CO2-Analyse. Dadurch werden konkrete Fortschritte im CO2-Fussabdruck des Onlineshops sichtbar, die gegenüber Kundinnen und Kunden kommuniziert werden können. Zudem reduzieren sich die Transaktions-Gebühren aufgrund der aktuellen Resultate.
Abgesehen von den laufenden Transaktions-Gebühren fallen für teilnehmende Shops keine Kosten an. Das Aufschalten und Einrichten der Bezahlmethode sowie die jährlichen CO2-Analysen bleiben für Händlerinnen und Händler kostenlos.
PayGreen setzt mit seinem Konzept und der Zahlungsmethode auf Imagewinne für Onlineshops, grünes Label mit steigender Bedeutung, Argumente für die Kommunikation gegenüber Kunden und auf wettbewerbsfähige Transaktions-Gebühren, die für Shops laufend günstiger werden sollen.