Trading-Plattformen

Challenger-Bank Vivid öffnet für ihre Kunden den Aktienhandel ohne Provisionen

Grafik des Invest-Tools der Challenger-Bank Vivid
Bild: Vivid

Was Revolut seit einiger Zeit schon im Programm hat, macht nun auch Vivid für deutsche Kunden möglich: Aktienhandel ohne Provisionen.

Die US-amerikanische Trading-Plattform Robinhood ist aus mehreren Gründen regelmässig in den Schlagzeilen – auch deshalb, weil der Zuwachs an Kunden und Feierabend-Tradern massiv zunimmt. Eine ähnliche Entwicklung verzeichnen die verschiedenen FinTech-Aktienhandels-Plattformen in Europa.

Das war bereits vor dem Einfall der Reddit-Horden der Fall, letztere haben mit ihren Game Stop-Interventionen für zusätzliche Publizität gesorgt. Wusste jemand noch nicht, wo und wie (meistens) ohne Gebühren sehr einfach Aktien und andere Vermögenswerte gehandelt werden können, sind die heissen Adressen der grösseren Anbieter spätestens mit den Game Stop-Berichten in den Medien frei Haus geliefert worden.

Diese Online-Plattformen haben aus verschiedenen Gründen laufenden Zuwachs an neuen Kunden. Mit dazu gehören mehrere Aspekte der Corona-Pandemie sowie auch die nüchterne Einsicht, dass in Zeiten von Minuszinsen Geld in Form von Cash nicht zu den ertragreichen Ideen gehört.

Dass klassische Banken bereits bei tiefen Einlagen vermehrt Minuszinsen an Kunden weiterbelasten, dürfte das Wachstum der FinTech-Anbieter zusätzlich beschleunigen. Bankkunden nehmen nicht ausschliesslich die Anlage-Angebote ihrer Hausbank wahr, um Strafzinsen zu entgehen, sie öffnen sich zunehmend für die Angebote von Plattformen, die kommissionsfreies Anlegen anbieten.

Challenger-Banken sind mit im Boot

Nicht erstaunlich, dass sich auch Neo-Banken diesen Boom nicht entgehen lassen wollen. Zumal sie mit einem weiteren Argument aufwarten können: Aktienhandel direkt über die Banking App, alles an einem Ort.

Revolut ist bereits seit Sommer 2019 mit im Spiel des Online Tradings ohne Gebühren. N26 wird nach entsprechenden Ankündigungen eher bald folgen, aktuell hat die Challenger-Bank Vivid vorerst für ihre deutschen Kunden die App um die Funktion Vivid Invest erweitert.

Wie üblich bei Neo-Banken hat auch Vivid die Hürden sehr tief gelegt: Investieren ab 0,01 Euro, provisionsfreie Anlagen in US- und europäische Aktien sowie ETFs. Jede Aktie kann in Teilen gekauft und gehandel werden, mit 10 Euro oder eben auch auch weniger gehört man bei Apple, Amazon, Tesla und anderen Werten zum Kreis der Anleger.

Alexander Emeshev, Mitgründer von Vivid, unterstreicht denn auch:

Wir bieten allen Kunden nicht nur eine grosse Auswahl an weltbekannten Marken an, für die keine Mindestanlagebeträge erforderlich sind, Kunden haben auch die Möglichkeit, in Teilaktien zu investieren – Vivid macht damit Investitionen für jeden zugänglich

Wie clever und einstiegsfördern Vivid ihren Kundinnen und Kunden das Investieren näherbringen und auch einfach machen will, zeigt das Video.

Wie die Challenger-Bank Vivid unterwegs ist

Vivid ist die Antwort auf N26 und Revolut, gestartet in Deutschland im Juni 2020 von den Machern der russischen Tinkoff Bank, Artem Yamanov und Alexander Emeshev. Aktuell hat Vivid noch keine eigene Banklizenz, das FinTech kooperiert mit der Solarisbank.

Vivid fällt durch Wachstum auf und vor allem durch das Tempo der laufend zugeschalteten Features und Funktionen. Nach nur gerade acht Monaten im Markt hat das FinTech bereits über 100'000 Kunden in Deutschland, Frankreich und Spanien. 

Mit zu den klugen Schachzügen gehört, dass Vivid seinen Kunden auch Wissen rund um den Aktienhandel anbietet. In regelmässigen Blogbeiträgen gibt's Informationen zu Börsen, Aktien, Kryptowährungen, Risiken und mehr. 

Vivid reitet damit auf der Welle der Zeit und begründet den Wissenstransfer auch mit der Feststellung, dass aktuell Millionen von Menschen zum ersten Mal die Welt des Aktienhandels entdecken würden.

So wie Revolut und N26 bleibt auch Vivid für Überraschungen in der Zukunft gut. Mit 100'000 Kunden ist das FinTech aktuell noch deutlich kleiner als Revolut mit 13 Millionen oder N26 mit 7 Millionen Kunden. Revolut und N26 haben allerdings einige Jahre Vorsprung, zudem sind die Gründer von Vivid in Plänen, Strategie und Vorgehen sehr aggressiv unterwegs. Mit der russischen Tinkoff Bank haben sie bereits bewiesen, wie man ein Startup zu einer grossen und führenden Challenger-Bank machen kann. Das könnte ihnen auch in Deutschland und in weiteren Ländern Euopas gelingen.