Publizieren die Strategieberater des internationalen Beratungsunternehmens Roland Berger neue Studien, ist meistens Klartext angesagt. Das gilt auch für die druckfrische Studie "Corporate Banking 2020", welche auf das Firmenkundengeschäft fokussiert – in Zeiten von Regulierung, Niedrigzins, Wettbewerb, Digitalisierung und veränderten Kundenanforderungen.
These auf dem Prüfstand
Die Studie hält fest, dass ein wesentliches Geschäftsfeld der Banken im Corporate Banking, dem Firmenkundengeschäft liegt. Heute und auch in Zukunft. Roland Berger Strategieberatung stellt die These "Unternehmen brauchen Banken für ihren eigenen Geschäftserfolg" mit folgenden Fragen auf den Prüfstand:
Brauchen Unternehmen weiterhin Banken? Oder doch nur Banking?
Die provokativen Fragen werden im Kontext der ohnehin schwierigen Umfelder gestellt, welche die Banken aktuell vor massive Herausforderungen stellen. Zum Beispiel Niedrigzinsen, zunehmender Wettbewerb (auch mit Drittanbietern), Regulierung, Digitaliserung oder auch notwendige Investitionen in Technologie. Und auch vor dem Hintergrund sinkender Erträge im Firmenkundengeschäft, die neue Strategien und zügige Umsetzung notwendig machen.
Chancen in der Positionierung
Die Strategieberater kommen zum Ergebnis, dass "eine Bank für alles" zum Auslaufmodell wird und sehen Chancen in drei möglichen Positionierungen:
- Der Relationship-Experte
Fokus: Enge Kundenbeziehungen und Beratung der Kunden in allen Finanzfragen. Dabei spielen auch Produkte von anderen Anbietern eine grosse Rolle. - Der Produktexperte
Fokus: Ausgewählte Finanzprodukte und -dienstleistungen im Angebot. Die Bank spezialisiert sich, wird dadurch schlanker und effizienter. Der Vertrieb erfolgt verstärkt über Plattformen. - Der Technology Service Provider
Fokus: Konzentration auf technische Schnittstellen oder Systemlösungen. In Nischen verbindet die Bank ihre gute Kenntnis der Kunden mit technischem Produkt-Know-how, um optimale Finanzlösungen anzubieten.
Die Studienautoren sehen den Schlüssel für den Erfolg im Corporate Banking darin, dass Banken klare Schwerpunkte setzen und daraus Mehrwert schöpfen. Fokussierung und Spezialisierung im Gegensatz zum Modell, alle Kategorien durchschnittlich zu bedienen.
Dadurch bleiben nach dem Urteil der Experten von Roland Berger Banken als Spezialisten gefragt, weil sie sich vom blossen oder austauschbaren Banking klar abgrenzen und Unterschiede schaffen.
Die Studie und ihre Macher
Ausführlich und auf 40 Seiten liefert die Studie Analysen, Zahlen und Fakten zum Thema. Die geschlagene Brücke zwischen Gegenwart und naher Zukunft wird verstärkt durch konkreten Handlungsempfehlungen, welche die Bank von heute auf dem Weg zur Bank von morgen begleiten können.
Die Studie zum Runterladen: "Corporate Banking 2020"
Die Macher der Studie
Roland Berger Strategy Consultants ist ein international tätiges Beratungsunternehmen mit Schwerpunkt Strategieberatung. Roland Berger Strategieberatung beschäftigt 2'400 Mitarbeiter und ist mit 50 Büros in 34 Ländern vertreten.
Stichworte zum Thema im Lexikon: Banking | Open Banking