Die Saxo Bank hat sich bereits 2024 als Preisbrecher im Massenmarkt etabliert – jetzt zündet die Bank die nächste Stufe ihrer aggressiven Kostensenkungs-Strategie.
Die Saxo Bank, früher eher auf professionelle Investoren ausgerichtet – hat bereits letzten September mit zwei neuen Produkten für den Massenmarkt überrascht, wir haben berichtet, hier. Beide Produkte sind mit Kampfpreisen lanciert worden.
Zum einen eine einfache und intuitiv bedienbare Handelsplattform, über die alle gewünschten Assets und Wertpapiere gehandelt werden können.
Mit den ihren tiefen Gebühren hat Saxo sich klar positioniert – und mit einem direkten Vergleich den neuen Abstand zu Mitbewerbern auch gleich plakativ deutlich gemacht.
Im gleichen Zuge hat Saxo letzten Herbst einen automatisierten ETF-Sparplan lanciert und dabei ebenfalls mit dem Preishammer operiert: Keine Provisionen für ETF-Käufe, keine monatlichen Gebühren, keine Mindesteinlage.
Die Neuerungen scheinen sich auszuzahlen und die Gebühren-Sensibilität der Schweizerinnen und Schweizer ist offenbar doch grösser als vermutet. Saxo meldet massiv angestiegene Kundenzahlen und einen entsprechenden Anstieg bei den verwalteten Vermögen.
Der Preiskampf geht weiter: Saxo streicht nun auch die Depotgebühren
Die Strategie der Kostensenkungen geht in die nächste Runde, Saxo streicht ab 1. Februar 2025 die Depotgebühren und verschlankt damit ein weiteres Mal die Gebühren für ihre Kundinnen und Kunden. Bis zu 120 Franken pro Jahr bleiben dadurch nun zusätzlich auf dem Konto der Anlegerinnen und Anleger.
Saxo gibt sich in der Argumentation kämpferisch und will sich mit der Abschaffung der Depotgebühren nach eigenen Aussagen als "Vorreiter bei der Neudefinition von Kostenstrukturen und der Infragestellung von Branchenstandards" positionieren. Damit, so Saxo, will die Bank auch einen neuen Massstab dafür setzen, was Schweizer Kunden von ihrem Finanzdienstleister erwarten können.
Stanislav Kostyukhin, CEO der Saxo Bank Schweiz, sieht in dieser Initiative einen bedeutenden Meilenstein für die Marktpositionierung des Unternehmens und erklärt:
Dies ist sicherlich ein Paradigmenwechsel für den Schweizer Finanzmarkt, wo die Gebühren für Investmentdienstleistungen nach wie vor zu den höchsten der Welt gehören
Saxo möchte nach eigenen Aussagen längerfristig zur Nummer 1 der Invest-Plattformen aufsteigen. Die Chancen stehen nicht schlecht, dass dieses Ziel erreicht werden kann.
Für kostenbewusste Neu-Investoren hat Saxo ihre Wegweiser sehr sichtbar aufgestellt. Und mit der aggressiven Kostensenkungs-Strategie dürfte es der Bank auch gelingen, Kundinnen und Kunden von etablierten Playern auf ihre Plattform zu ziehen.
Das dürfte je länger, desto besser funktionieren, wenn Mitbewerber an Handelsgebühren festhalten, die im Vergleich zu Saxo bei jedem Trade mit einem Mehrfachen zu Buche schlagen.