Dein persönliches Fazit zum Blockchain-Jahr 2018?
2018 war ein Jahr der Ernüchterung für viele nach dem Hype von 2017. Für mich persönlich war es ein aufregendes Jahr.
Im April haben wir den Trust Square in Zürich als grössten Blockchain Startup Hub der Welt eröffnet. Dann habe ich im Mai mit Verum Capital eine neue Art Investment Bank mitgegründet, welche voll auf das Potenzial der Blockchain-Technologie im Finanzbereich aufbaut und ICO/STO-Beratung und Crypto M&A-Dienstleistungen für etablierte Firmen anbietet.
Schlussendlich habe ich mit meiner Firma Procivis im Juni mit unserem ersten Government-Kunden, dem Kanton Schaffhausen, unsere digitale Identitätsplattform "eID+" in die Produktion gebracht und parallel dazu unsere Vision zu einer Personal Data Management-Plattform mit dem Projekt VETRI entwickelt, so dass wir im April 2019 den MVP lancieren können.
Schwerpunkte bei Blockchain und Crypto – deine Erwartungen für 2019?
Ich erwarte, dass wir mehr "richtige" Anwendungen der Blockchain-Technologie sehen, welche über das Thema Crypto hinausgehen – sprich Anwendungen, welche die Kernversprechen der Technologie, also Unveränderbarkeit der Daten, Nachvollziehbarkeit durch Transparenz und Effizienz, auch in der Praxis umsetzen.
Gerade beim Punkt Effizienz ist natürlich noch viel zu tun bei den "klassischen" Blockchains wie Bitcoin und Ethereum – und ich hoffe, dass wir einen Durchbruch bei der Skalierung sehen, welcher auf praktischen und nicht mehr so sehr ideologischen Annahmen aufbaut.
Wo steht der Bitcoin-Kurs am 31. Dezember 2019?
Das weiss niemand – ich wünschte mir, dass die Volatilität abnimmt und wir einen nachvollziehbaren Kursverlauf auf der Basis von technologischen Weiterentwicklungen sehen und am Schluss irgendwo zwischen USD 5‘000 und USD 10‘000 sind Ende 2019.