Das erste Opfer der disruptiven Revolution

Bild: Yuri Arcurs | Getty Images

Die Antwort von JP Morgan Chase auf die disruptive Kraft von Fintechs dürfte sogar die Disruptoren selbst überraschen.

Bisher haben wir von der Redaktion iso-20022.ch ja die eher moderate Haltung vertreten, dass sich die disruptive Gefahr von Fintech Startups in Grenzen hält. Wir sehen die Szene eher als Ideen- und Impulsgenerator, kreatives Unruhe-Element und als Chance für Kooperationen.

Jetzt gehen wir über die Bücher, der kristallklare Beweis der Disruption liegt vor, das erste Opfer ist benannt: Die Krawatte.

Wie es kam

Kerstin Dämon, Redakteurin bei der WirtschaftsWoche, deckt auf:

Das Traditionshaus JP Morgan Chase schliesst die Krawatte weg und gibt sich auch vom Krawattenknoten abwärts leger und unverkrampft. Das aber nicht etwa, um den Mitarbeitern das Leben leichter zu machen, nein, jetzt kommt's:

"Laut einem Bericht des Wall Street Journals wolle man damit weniger den Angestellten einen Gefallen tun, als viel mehr ein Zeichen setzen, dass Banken, die in direkter Konkurrenz mit FinTechs stehen, nicht gar so verstaubt sind, wie viele glauben."

Der neue Dresscode: Casual, konkret gehobene Freizeitkleidung, zum Beispiel eine edle Jeans mit Hemd und Jackett. Oder Baumwollhose, Polohemd und Jackett. "Unverstaubt" eben, fast wie ein Fintech. Wie man hört, wird JP Morgan nicht das einzige Finanzinstitut bleiben, das die Krawatte in Rente schickt, weitere Institute werden folgen.

Nachdem sich das disruptive Erdbeben mit prominentem Opfer gelegt hat und bei Lichte betrachtet: Ob sich Banken und Fintechs in dunklen Anzügen und rahmengenähten Lederschuhen oder leger und in Turnschuhen gegenüberstehen – wichtig ist, sie begegnen sich und kommen ins Gespräch.

Kerstin Dämon: "Bei JP Morgan bleibt die Krawatte zuhause"

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