Baloise zieht ihrer InsurTech-Tochter Friday den Stecker

Eine Illustration des InsurTechs Friday
Quelle: Friday

Das InsurTech Friday ist die smarte Online-Versicherung, die durch originelle Ideen, kurzgefasste Verträge und tiefe Versicherungsprämien aufgefallen ist.

Der Digitalversicherer Friday hat sich in den Sparten Hausrat, Haftpflicht, Unfall und Rechtsschutz in Deutschland und in Frankreich etabliert. Der Digitalversicherer konnte beachtliche Wachstumsraten aufweisen und hat im Sommer 2024 die Schwelle von 250'000 Verträgen erreicht.

Baloise zieht ihrer Tochter Stecker

Wachstum und beste Bewertungen auf Vergleichsportalen haben das InsurTech nicht retten können. Das Mutterhaus Baloise verkauft die Portfolios von Friday in Deutschland und Frankreich an die Allianz Direct Versicherungs-AG. Damit wechseln Kunden und Verträge mit einem Prämienvolumen von rund 50 Millionen Franken den Besitzer. 

Dieser Schritt erfolge im Rahmen der konsequenten Umsetzung einer Refokussierungs-Strategie. Baloise wolle sich künftig auf profitable Segmente konzentrieren, in welchen der Versicherer eine relevante Grösse hat.

Baloise-CEO Michael Müller kommentiert die Transaktion mit folgendem Statement: 

«Wir sehen uns nicht mehr als besten Eigentümer für die weitere Entwicklung des Digitalversicherers. Die wirtschaftlichen Voraussetzungen haben sich geändert und der deutsche sowie der französische Markt für Digitalversicherungen sind hart umkämpft.»

Müller attestiert seiner InsurTech-Tochter in beiden Ländern einen hohen Bekanntheitsgrad, schätzt jedoch die Möglichkeiten, mit Friday profitabel zu wachsen, als zu gering ein.

Der Geschäftsbetrieb von Friday soll mittelfristig beendet werden, die Transaktionh soll bis Mitte 2025 abgeschlossen sein. Auch der Markenname Friday soll nicht mehr weitergeführt werden. 

Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Baloise erwartet einen einmaligen negativen Ergebniseffekt von rund 75 Millionen Franken, welcher grösstenteils im Geschäftsjahr 2024 wirksam werden soll.