PSD2

NextGenPSD2-Standards: Berlin Group hat abgeliefert

NextGenPSD2 Taskforce der Berlin Group
Die NextGenPSD2 Taskforce der Berlin Group mit 43 Teilnehmern

Mit der Mitte 2017 lancierten NextGenPSD2-Initiative hat die Berlin Group einen einheitlichen Standard in Aussicht gestellt, um die Komplexität von XS2A im Rahmen der PSD2 zu reduzieren. Das Versprechen ist eingelöst, die Version 1.0 liegt vor.

Die Taskforce NextGenPSD2 ist Mitte 2017 von der Berlin Group initiiert worden. Mit der Idee, einen offenen, gemeinsamen Standard für eine API schaffen, welche Open Banking auf europäischer Ebene reibungslos möglich macht.

Damit soll für Drittanbieter (TTPs) der Zugriff auf Bankkonten über eine Open API geöffnet werden, welche in ganz Europa harmonisierten und gemeinsame Regeln folgt.

Die NextGenPSD2-Initiative zielt darauf ab, die Komplexität von XS2A (Access to Account) im Rahmen der Richtlinien der PSD2 so weit wie möglich zu reduzieren. Ziel ist ein API-Standard und damit eine XS2A-Schnittstelle, welche in ganz Europa maximale Interoperabilität und Erreichbarkeit sicherstellt.

NextGenPSD2 Access to Account Framework-Dokumente

Ende letzter Woche hat die Berlin Group abgeliefert und die Version 1.0 des NextGenPSD2-Standards für den Kontozugang XS2A (Access to Account) veröffentlicht. Mit dieser ersten Version soll die XS2A-Umsetzung erleichtert werden und gleichzeitig soll dadurch eine Vielzahl von unterschiedlichen Standards aus allen möglichen Ecken vermieden werden. Ein gemeinsamer Standard für Europa.

Der NextGenPSD2-Standard entspricht den aktuell gültigen Vorschriften, er basiert auf den finalen RTS (Regulatory Technical Standards) der EBA, welche am 27. November 2017 durch die Europäische Kommission angenommen und publiziert worden sind. Zudem sind Rückmeldungen und Feedbacks aus der öffentlichen Marktkonsultation vom Oktober und November 2017 mit eingeflossen, die Anforderungen des Marktes sind damit ebenfalls erfüllt.

Das NextGenPSD2 Framework basiert unter anderem auf RESTful- und JSON-Standards sowie auf dem Standard ISO 20022 für die auszutauschenden Datenelemente.

In der Version 1.0 stehen drei Dokumentationen zum Runterladen zur Verfügung:

  • Allgemeines Einführungspapier
  • Operation Rules
  • Implementation Guidelines

Über den Link am Ende dieses Artikels können sämtliche Dokumente kostenlos und direkt runtergeladen werden.

Die Dokumentationen werden in den nächsten Wochen zusätzlich ergänzt mit Open API-Dateien und einem ausgebauten FAQ.

Wer ist die Berlin Group?

The Berlin Group ist eine europäische Initiative, die sich ursprünglich für die Harmonisierung von Kartenzahlungen nach ISO 20022 in ganz Europa eingesetzt hat. Heute sind die Ziele weiter gefasst, folgen jedoch demselben Gedanken: Standards, Harmonisierung und damit Interoperabilität in Europa im Interbankenbereich. Zum Beispiel in den Bereichen Kartenzahlungs-Verarbeitung, bei mobilen P2P-Zahlungen und auch bei der API für PSD2. Das erste Gründungstreffen der Gruppe hat 2004 in Berlin stattgefunden, deshalb auch der Name Berlin Group.

Wer steht hinter der NextGenPSD2-Initiative?

NextGenPSD2 ist eine Taskforce der Berlin Group. Eine Initiative und Koalition von 43 Organisationen aus sämtlichen EU-Mitgliedstaaten. Mit an Bord sind zum Beispiel: Deutsche Kreditwirtschaft, Danske Bank, Unicredit, Société Générale, Deutsche Bank, SIA, Euro Kartensysteme, Visa Europe, Banking & Payments Federation Ireland, Equens Worldwide, SIX Payment Services, Raiffeisen und viele andere. Die Initiative bleibt offen für die Zusammenarbeit mit weiteren Open Banking-Initiativen, Banken oder Verbänden. NextGenPSD2 bezeichnet sich selbst als "Open Source-Initiative" – was auch impliziert, dass die Resultate der gemeinsamen Entwicklung allen Parteien in Europa zur freien Nutzung zur Verfügung gestellt werden.