Über die Krypto-App der Stuttgarter Börse hat MoneyToday.ch letztmals Ende 2020 berichtet. Vor acht Monaten hatte Bison nach starken Wachstumsschüben gut 200'000 aktive Nutzerinnen und Nutzer sowie beim Handelsvolumen die Marke von 1 Milliarde Euro geknackt. Bemerkenswert für eine App, die zu diesem Zeitpunkt gerade erst knapp zwei Jahre aktiv im Markt unterwegs war.
Der Erfolg kam und kommt nicht von ungefähr. Die App macht das Kaufen, Halten und Verkaufen der wichtigsten Kryptowährungen auch für unerfahrene Anleger sehr einfach, gebührenfrei und ohne Wallet handelbar. Gebührenfrei heisst: die Stuttgarter finanzieren sich über den Spread und belasten zusätzlich keine Gebühren. Ohne Wallet heisst: Bison kümmert sich um den komplizierten Teil der Kryptowelt, so zum Beispiel auch um die sichere Aufbewahrung der Assets – für Nutzerinnen und Nutzer bleiben die Anlagen einfach sichtbar und verfügbar in ihrer App.
Kundinnen und Kunden in ganz Europa
Die App wird nur in Deutschland aktiv angeboten, allerdings bleiben Kundinnen und Kunden im Europäischen Wirtschaftsraum und in der Schweiz nicht aussen vor. Sämtliche EWR-Bürger sowie Interessenten aus der Schweiz, die aus eigener Initiative Bison-Kunden werden wollen, können die App herunterladen, sich registrieren und handeln.
Diese Ausrichtung auf ganz Europa fährt unter dem Segel "passive Dienstleistungsfreiheit" und gehört zu den Grundfreiheiten des Europäischen Binnenmarktes.
Die Entwicklung im laufenden Jahr
Seit Jahresbeginn 2021 hat sich die Zahl der aktiven Nutzerinnen und Nutzer von Bison auf rund 460'000 mehr als verdoppelt. Das Handelsvolumen liegt 2021 bereits bei rund 4.2 Milliarden Euro.
Dass die Krypto-App der Stuttgarter Börse allmählich den Massenmarkt erobert, liegt an der von Anfang an verfolgten Zielsetzung – in kurzen Worten auf den Punkt gebracht: jeder und jede Interessierte aus der Bevölkerung soll Kryptowährungen handeln können, ohne sich um Wallets, Aufbewahrung der Assets, Private Keys oder sonstige Details und Kompliziertheiten kümmern zu müssen. Mit einer App in genau dieser Ausprägung ist Bison im Februar 2019 gestartet – und seither halten die Stuttgarter konsequent am Prinzip des einfachen Handelns fest.
Und wie geht's weiter?
Aktuell legen praktisch alle Handelsplattformen und Krypto-Apps zu. Bison wächst mit und dürfte auch in nächster Zeit bei den Wachstumraten vorne mitspielen. Vor allem dann, wenn in Zukunft Kryptowährungen noch stärker als heute zum Thema für breite Massen werden.
Mit zum erfolgreichen Kurs gehört, dass Bison laufend neue Funktionen integriert und aufschaltet. Aktuell zum Beispiel die Funktion von Limit Orders, welche zu definierten Preisen die gewünschten Assets kauft oder verkauft.
Die Zahl der über die Bison-App handelbaren Kryptowährungen ist im Moment noch ziemlich überschaubar und beschränkt sich auf eine Auswahl der bekanntestens Coins – konkret können Bitcoin (BTC), Bitcoin Cash (BCH), Ethereum (ETH), Litecoin (LTC) und Ripple (XRP) gekauft und verkauft werden. Andere Plattformen sind in der Auswahl deutlich stärker auf der Brust, zum Beispiel Revolut bietet aktuell über 30 Tokens, Yuh steht aktuell bei 14 handelbaren Kryptowährungen, Swissquote hat 23 Coins im Angebot und Bitpanda öffnet der Fächer sogar auf weit über 60 Kryptowährungen. Bison verspricht, eher bald weitere Coins aufzuschalten.
Dass auch Bison in einigen Bereichen Luft nach oben hat, zeigt ein tieferer Blick auf die gängigen Bewertungs-Portale. Eher häufig werden Schwächen im Kundenservice und Support genannt. Zudem scheint die App bei verschiedenen Funktionen oder Services nicht unbedingt als Weltmeister in Sachen Tempo wahrgenommen zu werden. Im eigenen Interesse werden die Anbieter und Entwickler aus Stuttgart bei den wiederholt angemotzten Themen optimieren und nachlegen.
Wo (fast) alle Krypto-Plattformen zulegen müssen
Bei den genannten Defiziten ist Bison in guter Gesellschaft mit anderen Plattformen. Diese Gesellschaft ist jedoch keine wirklich gute, zu den Gewinnern der Zukunft werden jene Anbieter gehören, die in Sachen Kundenservice und Support top aufgestellt sind.
Zudem sollte eine nun bereits wiederholt gezeigte Schwäche langsam der Vergangenheit angehören: Zahlreiche Plattformen stossen an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit und gehen regelmässig in die Knie, wenn der Ansturm der aktiven Nutzer besonders gross wird. Das ist immer dann der Fall, wenn in überhitzten Märkten starke Kursausschläge zu verzeichnen sind. Gerade bei volatilen Assets wie Kryptowährungen sind Zuverlässigkeit, Stabilität und permanente Verfügbarkeit der Plattformen besonders wichtig. Diese Punkte sind kein Extra, sie gehören zu den Selbstverständlichkeiten.
Wer diese von Kunden zu Recht erwartete Verlässlichkeit durch zu schwache und in heissen Phasen überforderte Systeme nicht bieten kann, wird sich auf Dauer nicht an der Spitze der Krypto-Apps und Handelsplattformen halten können.