Natürlich sind nicht alle jung und wild, es sind aber vor allem die jungen FinTechs, die den Schweizer Vorsorgemarkt mit der Säule 3a aufmischen. Und das tun sie sehr erfolgreich. Mit neuen Angeboten, smarten Apps und auch mit tiefen Gebühren. Das Pionier-FinTech Viac hat aktuell noch eine etwas komplexe Gebührenordnung, gehört jedoch zusammen mit Frankly, Selma und Finpension zu den Preisbrechern in der Schweiz. Viac hat zudem kürzlich angekündigt, die Gebühren nochmals "deutlich senken" zu wollen.
Wie sind die FinTechs in Sachen Kosten und Gebühren unterwegs?
Frankly, die Lösung der Zürcher Kantonalbank, sowie das FinTech Finpension punkten bei den Gebühren insofern, als eine simple All-in-Fee oder eine Pauschale sämtliche Kosten beinhaltet, unabhängig von Strategie und individuellem Anlagebetrag. Aktuell 0.46 Prozent bei Frankly und pauschal 0.39 Prozent bei Finpension für die Säule 3a.
Bei anderen FinTechs wie Descartes Vorsorge, Selma, Sparbatze oder auch Viac bleiben die Gebühren auf unterschiedliche Art zwischen tief und kostengünstig, sind jedoch nicht ganz direkt vergleichbar. Teilweise sind sie variabel, abhängig von der gewählten Strategie oder dem aktuellen Anlagebetrag. Sie setzen sich aus verschieden variablen Komponenten zusammen oder sie berechnen sich aus einer Verwaltungsgebühr und separaten Produktkosten. Sie werden netto oder inklusive Mehrwertsteuer ausgewiesen.
Die unterschiedlichen Kostenmodelle sind kein Makel und können begründet werden, dennoch dürfte eine einzige pauschale Fee gerade bei jüngeren Zielgruppen gut ankommen. Erfahrungsgemäss wollen junge Anleger weder addieren, multiplizieren noch sonstwie in Variablen rechnen, sie wollen auf einen Blick sehen, wie kostengünstig Vorsorgesparen sein kann.
Mit Blick auf die Startups, FinTechs und Banken mit Angeboten im "jungen Vorsorgemarkt" lässt sich sehr grob gruppieren: Preisbrecher sind jene Anbieter, die mit Gesamtgebühren von weniger als 0.5 Prozent unterwegs sind. Zu den kostengünstigen Anbietern gehören jene, die ab 0.5 Prozent aufwärts arbeiten, jedoch unterhalb von 1.0 Prozent bleiben.
Und jetzt die Graubündner Kantonalbank mit Gioia 3a
Die GKB dürfte nicht die letzte Kantonalbank bleiben, die dem Beispiel der ZKB folgt, indem sie ihre bisherigen 3a-Angebote als "Auskoppler" für jüngere Zielgruppen modifiziert und in eine App packt.
Die Produkt-Botschafterin mit dem programmatischen Namen Gioia lässt keinen Zweifel daran, dass auch bei den Graubündnern tatsächlich junge Menschen im Fokus stehen – zumindest auf den ersten Blick.