Eine Photovoltaik-Anlage auf dem eigenen Dach ist grundsätzlich eine gute Idee – zumal die Strompreise auch in Zukunft eher kräftig ansteigen können. Was an Strom vom eigenen Dach selbst produziert wird, braucht nicht bezahlt zu werden. Zudem leistet jedes private Solarprojekt einen Beitrag an die Versorgungssicherheit – die verfügbare Strommenge wächst.
Die Frage der Investitionen
Bevor Gratis-Strom vom eigenen Dach bezogen werden kann, muss zuerst in die gewünschte Photovoltaik-Anlage investiert werden. Die Investition in Solarstrom rechnet sich immer, es dauert aber einige Zeit, bis sich die Investitionskosten amortisiert haben. Zudem haben viele Haushalte in Zeiten von Inflation, Teuerung, steigenden Hypo-, Energie- und anderen Kosten nicht auch noch den finanziellen Spielraum für grössere Investitionen oder eine Aufstockung ihrer Hypothek.
In der Schweiz stehen rund eine Million Einfamilienhäuser, bisher verfügen nur rund zehn Prozent über Solarpanels auf dem Dach. Das ist im europäischen Vergleich eine geringe Quote.
Migros schafft mit einem Solar-Abo die Möglichkeit der vorgezogenen Ernte
Über ihren VC-Arm Sparrow Ventures und das Startup Rayo bietet die Migros eine Alternative und leistet damit auch einen Beitrag für die globale Energie- und Klimakrise. Mit Solaranlagen im Abo-Modell schafft Rayo für Einfamilienhausbesitzerinnen und -besitzer die Möglichkeit, ihr Solarprojekt ohne eigene Investitionen zu realisieren.
Rayo verspricht Kundinnen und Kunden ein Rundum-Sorglos-Paket, welches ohne Investitionen und Anschaffungskosten auskommt. Stattdessen bezahlt man einen monatlichen Fixbetrag auf 20 Jahre für seine individuelle Solarlösung. Im Preis sind neben der Photovoltaik-Anlage sämtliche Services von Abklärungen, Planung, Installation, Wartung und Reparaturen über Versicherung bis hin zu einer Smart-Home-App inbegriffen. Mit Hilfe dieser App kann der Energieverbrauch optimiert und auf die eigenen Bedürfnisse abgestimmt werden.
Optional kann das Solarpaket von Rayo auch mit einem Batteriespeicher ergänzt werden, um überschüssigen Solarstrom zu speichern, der dann in der Nacht genutzt werden kann. Auch eine E-Ladestation kann bezogen werden, um sein Elektroauto künftig mit selbst produziertem Strom zu laden. Dafür nutzt Rayo mit der Migrol Synergien und Kompetenzen innerhalb der Migros-Gruppe.
Das Ziel: flächendeckende Solarlösung für alle
Die Migros hat recherchiert und festgestellt, dass der Wunsch nach individuellen, nachhaltigen Solarlösungen sowie Energieautarkie bei vielen Menschen immer grösser wird. Das lässt sich unter anderem durch weltweit schwankende Energiepreise und Energieknappheit sowie weiterhin drohende Strommangellagen erklären. Gleichzeitig scheuen Besitzerinnen und Besitzer von Einfamilienhäusern in der Schweiz aufgrund von Initialkosten und administrativem Aufwand vielfach vor der Investition in Solaranlagen zurück. Lorenz Lüchinger, CEO von Sparrow Ventures, sagt:
Das Interesse ist da, das Involvement eher gering
Mit dem neuen Angebot von Rayo will die Migros eine (Finanzierungs-) Lücke schliessen und Solareneregie für alle möglich machen.
Dass das Angebot den Puls der Zeit trifft, bestätigen nach Aussagen der Migros die positive Resonanz und die rasante Entwicklung des Startups. Andreas Flütsch, CEO von Migrol, fasst die ambitionierten Ziele des Startups Rayo mit folgenden Worten zusammen:
«Mit Rayo wollen wir genau diese Lücke schliessen und eine Solarlösung bieten, mit der die Schweizer Bevölkerung ihre Stromkosten reduzieren und gleichzeitig den ökologischen Fussabdruck verbessern kann. Unser Ziel ist, den Zugang zu eigener Solarenergie allen flächendeckend zu ermöglichen.»
Erste Schritte und weiterer Ausbau
Rayo ist im ersten Schritt in der Deutschschweiz gestartet und bereits aktiv. In nächsten Schritten sollen die Westschweiz und das Tessin folgen. Dazu wird auch das Partnernetz des Startups laufend ausgebaut. Vorerst hat sich Rayo für die Planung, Installation und die fortlaufende technische Betreuung der Anlagen drei Installationsfirmen an Bord geholt. Rayo ist Mitglied von Swissolar, dem Schweizer Fachverband der Solarindustrie.
Eine bemerkenswerte Initiative
Im Moment sind Bund, Kantone und teilweise auch Gemeinden am Ball, um den Ausbau von Photovoltaik und Solarenergie zu forcieren. Das ist auch notwendig, mit der nach wie vor starken Abhängigkeit vom Ausland kann es an der Stromfront ungemütlich für alle werden – vor allem in den Wintermonaten.
Intiativen von Privaten oder Unternehmen aus der Wirtschaft helfen mit, das Tempo beim Ausbau der Stromproduktion über Photovoltaik zu erhöhen. Eine gute Entwicklung ist, dass der Wunsch nach einer eigenen Photovoltaik-Anlage nicht an den hohen Investitionskosten scheitern muss. Erneuerbare Energiequellen sind hochgradig technologisch erschlossen und verfügbar. Neben Umwelt-, Klima- und Kostenaspekten verschafft die Solaranlage auf dem eigenen Dach Bewohnerinnen und Bewohnern zudem das gute Gefühl, sich mit selbstproduzierter sauberer Energie auch unabhängiger von der Stromversorgung von ausserhalb zu machen.