Bei einer Umfrage vor zwei Jahren zu denselben Themen, war Apple im iPhone-Land Schweiz bereits gut im Spiel. Überraschend ist, dass das Big Tech seine Führung in den letzten zwei Jahren nochmal deutlich ausbauen konnte.
Der Vergleichsdienst Moneyland hat in einer repräsentativen Studie 1'500 Personen in der Schweiz zu ihren Smartphone-Vorlieben befragt.
Welche Smartphones sind in der Schweiz am beliebtesten?
Den Spitzenplatz verteidigt in der Schweiz weiterhin das iPhone. Nicht weniger als 46 Prozent aller Befragten nutzen ein Smartphone des amerikanischen Techgiganten Apple. Auf Platz zwei steht Samsung: 33 Prozent der Befragten nutzen ein Smartphone des südkoreanischen Herstellers. Den dritten Platz belegt der chinesische Hersteller Huawei mit 10 Prozent.
Rund 3 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer nutzen ein Gerät von Xiaomi, knapp darauf folgt Nokia. Die anderen Marken spielen in der Schweiz praktisch keine Rolle. Nur etwa 1 Prozent der Befragten nutzen ein Handy von Sony, Wiko, Oppo und LG. Noch geringere Werte erzielen die Smartphones von Marken wie HTC, Honor, Motorola und Google Pixel.
Die Top 5 der Smartphone-Marken in der Schweiz
Smartphone-Marke | Marktanteil |
Apple iPhone | 46% |
Samsung | 33% |
Huawei | 10% |
Xiaomi | 3% |
Nokia | 3% |
Apple legt markant zu
Der Vergleich der aktuellen Ergebnisse mit den Resultaten der Umfrage aus dem Jahr 2019 zeigt: Apple konnte seine Führung deutlich ausbauen. 2019 haben knapp 41 Prozent der Befragten angegeben, dass sie ein iPhone nutzen. Ein Plus von 5 Prozent innerhalb von zwei Jahren in einem hart umkämpften Markt und ein Anteil von aktuell 46 Prozent sind Indikatoren dafür, dass Apple in Sachen Produktgestaltung und Marketing vieles richtig macht.
Eine bedeutende Rolle spielt im Schweizer Smartphone-Markt weiterhin Samsung, obwohl der Hersteller leicht verloren hat. Im Jahr 2019 haben 35 Prozent der Befragten ein Samsung-Gerät genutzt, jetzt sind es noch 33 Prozent.
Drei Hersteller teilen den Schweizer Kuchen unter sich auf
Die Smartphones der drei grössen Hersteller Apple, Samsung und Huawei werden von 89 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer genutzt – das stark besetzte Terrain lässt anderen Anbietern wenig Spielraum. Telekom-Experte Ralf Beyeler von Moneyland resümiert:
Für die übrigen Hersteller bleiben so nur noch Brosamen übrig
Die kleineren Hersteller mit teilweise smarten Produkten scheinen es nicht zu schaffen, die Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten von den Vorteilen ihrer Geräte zu überzeugen. Auch die chinesischen Hersteller können den Platzhirschen Apple und Samsung nicht den Rang ablaufen. Einzig Huawei konnte sich bisher 10 Prozent Marktanteil erkämpfen. Für Beyeler eine Überraschung, er meint:
«Seit einigen Jahren gibt es die Erwartung, dass die Chinesen mit guten und günstigen Smartphones die etablierten Hersteller überholen werden. China-Handys sind in der Schweiz aber noch wenig zu sehen.»
Hier dürften auch Prestige und Kaufkraft eine Rolle spielen. Kann man es sich leisten, und viele können das, lässt man sich eben lieber mit den Flaggschiff-Produkten sehen. Mögen die Economy-Produkte auch durch Leistungen zu überzeugen, Apple und Samsung haben als Marken einen anderen Klang im Vergleich zu den preisgünstigen Alternativen aus China.
Die Geschlechter sind sich einig
iPhones und Samsung-Smartphones werden von Männern und Frauen gleich häufig benutzt. Das iPhone nutzen 46 Prozent der Befragten, bei Samsung-Geräten sind es 33 Prozent. Auch bei Huawei sind die Geräte bei Männern und Frauen praktisch gleich beliebt.
Interessant ist der Vergleich zur Umfrage von 2019: Damals war das iPhone bei Frauen (44 Prozent) deutlich beliebter als bei Männern (37 Prozent). Ob die markante Zunahme bei den männnlichen Smartphone-Nutzern auf weiblichem Einfluss zurückzuführen ist, immerhin hatten die Frauen 2019 starke 7 Prozent Erfahrungsvorsprung, ist aus der Studie nicht herauszulesen. Wie auch immer, die Geschlechter haben gleichgezogen und Apple einen satten Zuwachs beschert.
Je jünger, desto iPhone
Besonders interessant sind die Unterschiede bei den Altergruppen. Junge Menschen geben dem iPhone klar den Vorzug: 62 Prozent der Befragten zwischen 18 und 25 Jahren nutzen ein Smartphone von Apple. Auf den weiteren Rängen folgen ebenfalls Samsung und Huawei, allerdings nur gerade mit Anteilen von 23 Prozent beziehungsweise 9 Prozent.
In der ältesten Altersgruppe der 50- bis 74-Jährigen liegt das iPhone zwar ebenfalls in Führung, allerdings nur mit 40 Prozent – das ist für die Schweiz unterdurchschnittlich. Dafür sind Samsung-Handys mit 37 Prozent bei den älteren Schweizerinnen und Schweizern etwas beliebter. Huawei kommt auf 10 Prozent.
Bei der mittleren Altersgruppe von 26 bis 49 Jahren entsprechen die Nutzungszahlen ungefähr dem Schweizer Durchschnitt.
Smartphone-Marken nach Altersgruppen
Smartphone-Marke | 18-25 Jahre | 26-49 Jahre | 50-74 Jahre |
Apple iPhone | 62% | 46% | 40% |
Samsung | 23% | 33% | 37% |
Huawei | 9% | 11% | 10% |
Xiaomi | 3% | 3% | 3% |
Nokia | 0% | 3% | 3% |
Sind die Konsumenten mit ihrem Smartphone zufrieden?
Wer tief in die Tasche greift, hat auch Erwartungen an sein Smartphone – werden diese erfüllt? Die Befragten konnten die Zufriedenheit auf einer Skala von 1 («überhaupt nicht zufrieden») bis 10 («sehr zufrieden») bewerten.
Das Resultat: Am zufriedensten sind die Befragten mit den beiden Marktgiganten. Sowohl Apples iPhone wie auch die Samsung-Smartphones werden im Schnitt mit 8.5 Punkten bewertet. Auf dem dritten Platz folgt Huawei mit 8.2 Punkten. Schlechter werden Xiaomi mit 8.0 Punkten und Nokia mit 7.5 Punkten bewertet. Die anderen Marken konnten einzeln nicht ausgewertet werden, da zu wenige Befragte ein Smartphone dieser Marken nutzen.
Immerhin, die Auswertung über alle Marken zeigt, dass Schweizerinnen und Schweizer ihr Smartphone im Schnitt mit 8.4 Punkten bewerten. Dies ist eine hohe Bewertung, zum Vergleich: Im Durchschnitt erreichen die Mobilfunk-Netzbetreiber in der Bewertung iher Kundinnen und Kunden nur gerade 7.6 Zufriedenheitspunkte.
Apropos Zufriedenheit
Nach derselben Skala geben Schweizerinnen und Schweizer ihrem Leben allgemein im Schnitt 7.6 Punkte, wie die aktuelle Zufriedenheitsumfrage von Moneyland gezeigt hat. Das will in freier Interpretation sagen: Konsumenten sind mit ihrem Leben in etwa so zufrieden wie mit ihrem Mobilfunk-Netzbetreiber, aber nicht annähernd so zufrieden wie mit ihrem Handy.
Aus diesem letzten Vergleich lässt sich schliessen: Sind Schweizerinnen und Schweizer mit ihrem Handy zufriedener als mit ihrem eigenen Leben, haben die Smartphone-Hersteller einen guten Job gemacht – die aktuellen Baustellen liegen offensichtlich anderswo.