Herber Rückschlag für Smart Valor, nach zwei Jahren werden die Aktien an der Nasdaq First North wieder dekotiert.
Nasdaq Firth North ist der schwedische Ableger der US-Tech-Börse in New York. Im Februar 2022 hat Olga Feldmeier ihr Unternehmen Smart Valor an die Nasdaq Firth North in in Stockholm gebracht. Wie das Finanzportal Tippinpoint als erstes Medium berichtete, muss die Gründerin die Smart Valor-Aktien nun wieder von der Börse nehmen.
Der Börsengang vor zwei Jahren war erfolgreich und hat der Kryptobörse Smart Valor 130 Millionen Schwedische Kronen (11 Millionen Schweizer Franken) in die Kasse gespült. Die Bewertung ist nach dem Börsengang in Schweden auf fast 90 Millionen US-Dollar geklettert.
Was gut begann, endet als Pennystock
Die Aktie notierte kurz nach Börsengang am 18. Februar 2022 bei 41 Schwedischen Kronen (SEK), rund CHF 3.50. Dann begann der Abstieg. Das Papier ging nach anhaltenden Kurseinbrüchen über die letzten zwei Jahre gestern Abend mit 0.54 SEK aus dem Markt, das entspricht einem Wert von gerade noch knapp 5 Rappen. Die Investments der Aktionäre haben sich pulverisiert und in zwei Jahren in nahezu nichts aufgelöst.
Der drastische Wertverlust von 98.55 Prozent dürfte mit den mageren Geschäftszahlen von Smart Valor zu tun haben, die letztmals für das 2. Quartal 2023 publiziert worden sind. Die Kryptobörse verzeichnete für diesen Zeitraum einen Umsatz von CHF 0.33 Millionen, ein Kundenvermögen von CHF 8.1 Millionen sowie CHF 2.2 Millionen Cash in der Kasse.
Aktuelle Zahlen sind nicht bekannt, nach dem Bericht zum 2. Quartal 2023 sind keine weiteren Reports auf der Website publiziert worden.
Smart Valor in der Krise?
VR-Präsidentin und Mitgründerin Olga Feldmeier sieht ihr Unternehmen nicht in der Krise und bleibt optimistisch. In einer Mitteilung an Medien und Investoren formuliert Smart Valor mehrere Ziele, die durch den Schritt zum börsennotierten Unternehmen erreicht worden sind. Zum Beispiel, so Smart Valor, hätte der Status als börsennotiertes Unternehmen die Marke Smart Valor gestärkt, die Sichtbarkeit erhöht, das Vertrauen der Kunden gestärkt sowie neue Partner und Kunden generiert.
Unerreicht geblieben wären gesteckte Ziele wie der Zugang zu US-Liquidität und der Aufbau einer Präsenz in Schweden. Die Pläne, eine Tochtergesellschaft in Schweden zu gründen, wäre durch die Zurückhaltung schwedischer Banken, Kryptounternehmen Bankkonten zur Verfügung zu stellen, behindert worden. Ebenso habe sich der Zugang zur US-Marktliquidität und zur Notierung an in den USA ansässigen Handelsplätzen als nicht machbar erwiesen, insbesondere aufgrund des harten Vorgehens der US-Regulierung gegen die Kryptoindustrie.
Voraussichtlich im Mai 2024 soll das Delisting der Aktien an der Nasdaq Firth North über die Bühne gehen. Inzwischen will Smart Valor alternative Märkte evaluieren, auf denen künftig die Aktien des Unternehmens gehandelt werden können. Chancen sieht Feldmeier in aufstrebenden Märkten für tokenisierte Wertpapiere, die in ihrer Erwartung an Dynamik gewinnen werden. Das Unternehmen geht davon aus, dass die Märkte für tokenisierte Wertpapiere eine deutlich höhere Konzentration von Anlegern anziehen werden, die sich für Kryptounternehmen interessieren. Feldmeier ist überzeugt davon, dass Marktplätze dieser Art im Vergleich zum traditionellen Aktienmarkt in Schweden die geeignetere Umgebung für Smart Valor sein wird.
Oder Kryptofrühling mit neuem Anlauf?
Glaubt man Olga Feldmeier, dann startet ihr Unternehmen in den Kryptofrühling. Smart Valor schliesst in der Information an Medien und Investoren mit dem Statement: "Der entscheidende Meilenstein, die erste Börse für digitale Vermögenswerte zu werden, die an der Nasdaq First North in Europa notiert ist, wird immer Teil unseres bahnbrechenden Weges bleiben und die Kryptoindustrie als Ganzes zu mehr Transparenz und besserer Governance führen".
Die Gründerin hatte immer schon die Tendenz oder auch die Begabung, negative Entwicklungen oder auch Misserfolge in Richtung Erfolg umzudeuten. Dieser Optimismus könnte auch in der akuellen Phase helfen und dem Unternehmen den notwendigen Rückenwind bringen.
Der anhaltende Kryptowinter hat zahlreichen FinTechs und Kryptobörsen das Leben schwer gemacht. Smart Valor scheint es jedoch etwas härter erwischt zu haben im Vergleich zu anderen Kryptohandels-Plattformen, deren Umsätze ebenfalls zurückgegangen, aber nicht massiv eingekellert sind. Der seit einiger Zeit angebrochene Kryptofrühling schafft jedoch auch für Plattformen mit tieferem Fall ein Umfeld, das Wachstum wieder möglich macht.
Aktuelle Zahlen von Smart Valor sind im Moment nicht öffentlich verfügbar, nächste Publikationen werden zeigen, wohin die Reise gehen kann.