Bereits im Sommer 2018 ist Twint in Zug gestartet, die ersten Parkuhren wurden aufgerüstet, Parking ohne Münz und Kleingeldsuche war neue Realität.
Seither ist das Netz der Städte und Parkuhren, welche mobiles Bezahlen mit Twint anbieten, laufend gewachsen. Inzwischen sind schweizweit bereits 50'000 Parkplätze mit den modifizierten Parkuhren ausgestattet.
Ab Mitte April 2019 auch in Zürich
Die Stadt Zürich lässt in den nächsten Wochen ihre 1'350 Parkuhren im Stadtgebiet mit dem QR-Code von Twint bekleben. Wer einen Parkplatz ergattert, zahlt ab Mitte April alternativ ohne Kleingeld und Münzeinwurf.
Praktisch ist der neue Service überall, besonders praktisch an den Parkuhren an heiss begehrten Lagen, zum Beispiel im Ausgehviertel Zürich West. Die Parkuhren in diesen Regionen ticken mit verlängerten "Öffnungszeiten", gelten als Hochtarifzonen und verschlingen mit dem 2017 eingeführten neuen Gebührenreglement Beträge, die dem Begriff "Kleingeld" die verniedlichende Note nehmen. Twint ist das egal, Gross- oder Kleingeld wird überflüssig, die Parkgebühren können mit dem Smartphone bezahlt werden.
Um ohne Münz und ohne Busse parkieren zu können, öffnen die Nutzer die Twint App auf ihrem Smartphone, scannen den Twint QR-Code auf der Parkuhr, geben einmalig ihr Autokennzeichen ein und wählen in der App die gewünschte Parkdauer. Die Gebühr wird via App bezahlt und direkt vom hinterlegten Bankkonto oder der hinterlegten Kreditkarte abgezogen.
Wer früher zurückkommt als gedacht und den Parkvorgang in der App vorzeitig beendet, bekommt den Restbetrag via App automatisch zurückerstattet. Man bezahlt also nur die tatsächliche Parkzeit. Diese Funktion ist smart, sympathisch, ehrlich und kann mithelfen, das Vertrauen in digitale Technologien und Mobile Payments zu erhöhen.
Und der Rest der Schweiz?
Twint bietet auf ihrer Website eine Karte mit den Städten und Orten, welche den Service bereits unterstützen. Diese Karte ist nicht unglaublich übersichtlich, dürfte aber auch nicht stark genutzt werden, weil die Lösung auf der Hand liegt: Klebt auf der Parkuhr der Twint QR-Code, dann geht's mit dem Smartphone – wenn nicht, dann ist eben Münzklauben angesagt.
Reto Schläpfer, Geschäftsleiter von Twint-Partner Digitalparking, meint zum weiteren Ausbau:
Bis Ende 2019 wird Digitalparking die Lösung in der Hälfte der grösseren Schweizer Städte eingeführt haben
Wann die zweite Hälfte der grösseren Städte nachzieht, ist noch nicht kommuniziert, der weitere Ausbau dürfte jedoch laufend erfolgen. Richtig praktisch wird's, wenn der Service als Standard überall funktioniert.
Parkuhren-Kontrolleure mit ins Boot nehmen
Wie Blick letzte Woche berichtet hat, scheint die neue Zahlungsmethode da und dort noch zu Konfusionen zu führen. Hin und wieder komme es dazu, dass ein Twint-Zahler gebüsst würde. Kinderkrankheiten gehören als Begleiterscheinung mit zu Innovationen und ungerechtfertigt ausgestellte Bussen werden zurückgenommen.
Sicher jedoch keine schlechte Idee, wenn Polizei und Kontrolleure über solide Informationen rechtzeitig mit ins Boot der angebrochenen Ära der bargeldlosen Parking-Zahlungen genommen werden.