Stimmungswechsel, öffentliche Meinung und auch regulatorische Strömungen haben dafür gesorgt, dass heute praktisch kein Finanzdienstleister ohne grünes Mäntelchen unterwegs ist. Dennoch ist die Welle erst im Anrollen und es wird noch eine Weile dauern, bis Begriffe wie Nachhaltigkeit den Weg von gutem Willen und imagefördernden Absichtserklärungen zu konkreten Taten gefunden haben.
Die Wärmehypothek der Glarner Kantonalbank
Die GLKB geht für Privatpersonen im Kanton Glarus in die Vorlage und liefert mit der Wärmehypothek eine zusätzliche Motivation, die Öl- oder Gasheizung im Haus durch eine nachhaltige Lösung zu ersetzen, die auf erneuerbaren Energien basiert.
Was bei Kauf und Installation das Budget kurzfristig stärker belastet, rechnet sich für Glarner jetzt auch über ihre Hypothek. Die gibt's bei der Glarner Kantonalbank zinsfrei für 5 Jahre. Weil man sich für die Wärmehypothek mit 0 Prozent Zins bis Ende 2022 entscheiden kann, bleibt genug Zeit für Planung und Drumherum.
Deshalb ist das Angebot der GLKB kein kurzfristiger PR-Gag, der stark beachtet aber schwach genutzt werden soll, die Glarner meinen's ernst. Trotzdem ist das Angebot (auch) cleveres Marketing, das dem Image einer Bank gut bekommen wird. Immerhin lässt diese Bank ihren Worten Taten folgen und unterstützt ihre Kunden aktiv bei der Entscheidung, auf erneuerbare Energien zu setzen.
Die GLKB ist auch bereit, sich ihren neu gezündeten Nachhaltigkeits-Booster in Form entgangener Erträge etwas kosten zu lassen. Diese Investition in Kunden, erneuerbare Energien und Umwelt dürfte sich jedoch rechnen. Zumal Kundinnen, Kunden und Konsumenten zunehmend sensibler reagieren und den erkennbaren Unterschied zwischen Worten und Taten honorieren werden.