Mobile Payments

Warum Coop- und Migros-Kinder auch für Stripe interessant sind

Werbeplakat von Twint
Bild: Twint

Die Kooperation von Stripe und Twint macht für beide Partner Sinn – was Stripe und Twint füreinander tun können.

Twint bemüht in ihrer Dachwerbung nicht nur Coop- und Migros-Kinder, auch Profis und Amateure, Singles und Grossfamilien oder Hunde- und Katzenmenschen sind mit im Spiel. In diesem Artikel geht's aber nicht um die Kampagne, sondern darum, welchen Wert diese durch Twint verbundenen Schweizer Gegensatz-Paare für Stripe haben. Diese geeinte zahlende Schweiz ist das Kapital, das Twint in die Kooperation mit Stripe einbringt. Wir holen kurz aus.

Der Aufstieg von Stripe

Der Zahlungsdienstleister Stripe ist innerhalb von 13 Jahren zum Technologie-Giganten aufgestiegen, der die Finanzinfrastruktur des Internets massgeblich mitprägt. Stripe unterstützt heute Millionen von Unternehmen mit Zahlungslösungen und sorgt für eine reibungslose Abwicklung der Zahlungen in Onlineshops und auf Websites.

Zu den Kunden von Stripe gehören Startups und Kleinunternehmen. Und auch Big Techs und Grosskonzerne. Zum Beispiel Amazon, Airbnb, BMW, Google, Shopify, Walmart, Zoom und weitere. Aus der Fraktion der Grossen hat Stripe heute über 100 Unternehmen an Bord, die jedes für sich jährlich mehr als 1 Milliarde US-Dollar über Stripe verarbeiten.

Der Aufstieg von Twint

Die Bezahl-App Twint ist innerhalb von 7 Jahren zur mit Abstand erfolgreichsten mobilen Bezahl-Lösung in der Schweiz aufgestiegen. Mit Twint kann man heute praktisch überall digital bezahlen. Im Coop, in der Migros, im Volg, im Denner, bei Aldi und Lidl, beim Bauern im Hofladen, in Onlineshops, an der Parkuhr, an der Zeitungsbox, an Automaten, an Tanksäulen und überall sonst, wo gekauft wird und bezahlt werden soll. 

Die mobile Bezahl-Lösung Twint wird heute von mehr als 5 Millionen aktiven Nutzerinnen und Nutzern in der Schweiz eingesetzt. 2023 sind mit Twint insgesamt 590 Millionen Transaktionen durchgeführt worden. Dieses Volumen zeigt, dass die Bezahl-App längst zum Alltag der zahlenden Bevölkerung in der Schweiz gehört.

Was Stripe und Twint gemeinsam haben

Beide FinTechs fallen dadurch auf, dass sie sich auf ihren Lorbeeren nicht ausruhen. Stripe und Twint erweitern das Leistungsspektrum ihrer Lösungen laufend. Wie Stripe am Puls von E-Commerce und Handel operiert, haben wir kürzlich in einer Story thematisiert, hier.

Twint bleibt ebenso straff am Ball, für Händler und für Nutzer der App. Twint hat zum Beispiel kürzlich die Integration von Kundenkarten eingeführt, die direkt in der App hinterlegt werden können. Dadurch finden Treuepunkte oder andere Benefits bereits an der Kasse den Weg in die App. Die Funktion des späteren Bezahlens (Buy Now, Pay Later) ist 2023 für den Handel und für Kundinnen und Kunden eingeführt worden. Und auch ein bemerkenswerter "Notnagel" für Händler, wenn die Zahlterminals an den Kassen ausfallen und mit Karten nichts mehr zu machen ist. Im Handel funktioniert Twint auch dann, mit Payment-Continuity-Karten geht das Bezahlen im Supermarkt weiter, ohne Strom und ohne Terminals.

Was Stripe und Twint füreinander tun können

Letzte Woche haben die Finanzinfrastruktur-Plattform Stripe und die Bezahl-App Twint ihre Kooperation bekanntgegeben. Eine Partnerschaft, die allen Beteiligten neue Möglichkeiten eröffnet. Mit einer Abdeckung von über 76 Prozent im Schweizer E-Commerce ist Twint ein Schwergewicht im Onlinehandel.

Die verschiedenen Bezahl-Optionen von Stripe werden von zahlreichen Onlineshops in der Schweiz angeboten. Kommt Twint als neue Option dazu, wird das Leben von Twint-Nutzerinnen und -Nutzern in der Schweiz einfacher, weil sie direkt ihre bevorzuge Bezahlmethode wählen können.

Twint dürfte durch einen anderen Aspekt jedoch deutlich stärker wachsen. Stripe-Nutzer weltweit haben ab sofort die Möglichkeit, Twint als Zahlungsmethode zu integrieren. Für Onlineshops im Ausland öffnet sich durch die neue Kooperation theoretisch auf einen Schlag der Zugang zu mehr als 5 Millionen Menschen, die mit Twint bezahlen wollen.

Für viele deutsche Unternehmen etwa zählt die Schweiz zu den wichtigsten Expansionsmärkten. Auch internationale Unternehmen aus anderen Weltregionen bieten ihre Produkte und Dienstleistungen gerne dem kaufkräftigen Schweizer Markt an. Kreditkarten gehen immer, viele Schweizer Käuferinnen und Käufer bleiben jedoch zurückhaltend und hinterlegen ungern ihre Kartendaten in ausländischen Onlineshops. Mit der zusätzlichen Zahlungsoption Twint ist dieses Problem vom Tisch – Kundinnen und Kunden kaufen im Ausland ein, bezahlen jedoch in der gewohnten Twint-Umgebung, ohne ihre Zahlungsdaten hinterlegen zu müssen.

Das kann sich positiv auf die Kauflaune von Schweizer Kundinnen und Kunden in ausländischen Onlineshops auswirken. Und damit auch die Umsätze von internationalen Anbietern in die Höhe treiben. Was internationale Händler mit Stripe-Anbindung sowie Schweizer Nutzer von Twint einander näherbringt, wirkt sich sehr direkt auch für Twint positiv aus. Die Zahl der Transaktionen steigt durch internationalen E-Commerce weiter – und jede Zahlung spült Twint zusätzliche Einnahmen in die Kasse. Dasselbe gilt für Stripe.

Stripe und Twint sitzen im Gewinner-Boot. Deren Nutzerinnen und Nutzer ebenfalls. Wie sich das mittelfristig auf Zufriedenheit und Mehrumsätze auf allen Seiten auswirkt, wird sich zeigen.