Der Bitcoin ist im Gespräch, schafft Neugier und Rookies stellen Fragen. Welche denn? Wir haben bei einem Startup-Gründer nachgefragt, der es wissen muss.
Erfahrene Investoren und Fachleute haben zu Bitcoin und Co. keine Fragen, die wissen schon alles. Sie begnügen sich damit, überrascht zu sein, wenn die Kurskapriolen des Bitcoin den erwarteten oder erhofften Rahmen strapazieren – das geschieht weiterhin eher oft, auch in diesen Tagen. In der "grossen Linie" legt der Bitcoin allerdings seit Wochen und Monaten zu, seit Dezember 2020 sehr stark.
Neueinsteiger haben viele Fragen. Wir wollten vom Gründer des Krypto-Startups Relai wissen, was Bitcoin-Einsteiger umtreibt und welche Fragen am häufigsten gestellt werden. Julian Liniger hat in seinem Gastbeitrag die sieben Fragen, die immer wieder kommen, für uns zusammengestellt. Die Antworten spiegeln nicht die Meinung der Redaktion, es sind die Ausführungen, mit welchen Relai die Wissenslücken fragender Kunden füllt.
Die sieben meistgestellten Fragen der Bitcoin-Anfänger
Bitcoin gehört wieder zu den top Gesprächsthemen. Dank starken Preiszuwächsen in den letzten Monaten strömen Investoren wieder zum "digitalen Gold". Aber das bedeutet nicht, dass es keine Skepsis gegenüber der Kryptowährung mehr gäbe. Ganz im Gegenteil. Gerade Erstinvestoren haben noch viele Fragen zum Thema Bitcoin, bevor sie ihren ersten Kauf tätigen.
Welches sind die häufigsten Fragen, die Bitcoin-Anfänger dem Schweizer Bitcoin-Startup Relai stellen? Relai bietet eine Bitcoin-Investment-App für Anfänger und bekommt deshalb einen tiefen Einblick in die Anliegen von Bitcoin-Neueinsteigern.
1. Lohnt es sich noch Bitcoin zu kaufen?
Bitcoin-Experten, eine wachsende Anzahl von erfahrenen Investoren und Superreiche wie Elon Musk sind davon überzeugt, dass der Preis von Bitcoin weiterhin ansteigen wird. Nur weil der Preis pro Bitcoin in den letzten Jahren um ein x-Faches gestiegen ist, heisst das nicht, dass es kein Potenzial mehr für die Zukunft gibt. Investoren kaufen beispielsweise auch heute noch Aktien von Google in der Hoffnung auf Kurssteigerungen, obwohl deren Preis in den letzten Jahren um ein x-Faches gestiegen ist.
Aber: Den richtigen Moment zu finden, um zu investieren, ist schwierig, insbesondere wegen der starken Volatilität der Kryptowährung.
Deshalb wird ein Bitcoin-Sparplan von vielen Anlegern bevorzugt, da er es ermöglicht, wöchentlich oder monatlich in die digitale Währung zu investieren. Somit können Erstinvestoren auch mit kleinen Beträgen in Bitcoin investieren und die Volatilität der Kryptowährung spielt keine so grosse Rolle, da man regelmässig (egal zu welchem Preis) Bitcoin-Käufe tätigt.
2. Warum steigt der Bitcoin Preis derzeit so drastisch?
Vor einem Jahr lag der Bitcoin-Preis bei 8'000 Dollar. Heute handelt die Kryptowährung bei über 50’000 Dollar.
Das ist kein Zufall. Bitcoin hat sich im Laufe der letzten Jahre als Vermögenswert etabliert, sodass jetzt auch börsennotierte Konzerne und Wall Street-Investoren in das "digitale Gold" investieren.
Michael Saylors Micro Strategy, Jack Dorseys Square und Elon Musks Tesla haben Bitcoin als Bargeldreserven für ihre Firmen gekauft und Wall Street-Giganten wie Fidelity und Mass Mutual halten auch schon Bitcoin. Dieser Trend hat dem Bitcoin-Preis in den letzten Monaten einen ordentlichen Schub gegeben.
3. Ist Bitcoin überhaupt legal?
In der Schweiz ist der Handel von Bitcoin legal. Auch die Nutzung von Bitcoin als Zahlungsmittel ist in der Schweiz erlaubt.
Bitcoin wird in der Schweiz als digitaler Vermögenswert eingestuft und ist somit anderen Vermögenswerten gleichzusetzen.
4. Wie bewahre ich meine Bitcoins sicher auf?
Die sicherste Aufbewahrungsmethode für Bitcoin sind sogenannte “Hardware Wallets.”
Eine Hardware Wallet ist ein USB-Stick-ähnliches Gerät, in dem die privaten Schlüssel gespeichert sind, die dem Nutzer Zugriff auf die darin aufbewahrten Kryptowährungen geben.
Der bekannteste Schweizer Anbieter für Hardware Wallets ist Shift Crypto.
5. Kann ich meine Bitcoins auch wieder verkaufen?
In der Schweiz gibt es mehrere Kryptobörsen, die es einem erlauben, Bitcoin zu kaufen und zu verkaufen. Man muss sich also keine Sorgen machen, dass man sein "digitales Gold" nicht wieder in Schweizer Franken konvertieren kann.
6. Muss ich meine Bitcoins versteuern?
Als digitaler Vermögenswert fällt Bitcoin in das Reinvermögen und wird daher in der Vermögenssteuer erfasst. Dabei ist grundsätzlich der Preis bzw. Gegenwert in CHF per Ende Jahr massgebend.
Steuersätze sind nach Kanton oder Gemeinde festgelegt.
7. Sollte man auch andere Kryptowährungen kaufen?
Bitcoin hat ein ganz besonderes Wertangebot, welches von anderen Kryptowährungen nicht geboten wird.
Wie Gold besitzt Bitcoin einzigartige Eigenschaften wie Knappheit, Nützlichkeit, Haltbarkeit, Portabilität und Teilbarkeit, die es als Wertaufbewahrungsmittel attraktiv macht. Im Gegensatz zu Gold kann man Bitcoin aber innerhalb weniger Minuten digital um die Welt schicken. Daher kommt auch der Spitzname "digitales Gold".
Noch dazu ist Bitcoin zensurresistent und profitiert stark von seinem First-Mover-Vorteil. Bitcoin hat auch eine globale Community, die nicht nur regelmässig den Bitcoin Code verbessert, sondern auch neue Produkte entwickelt, die es einem erlauben, Bitcoin zu kaufen oder als digitale Währung zu benutzen.
Risikobewusste Anleger können natürlich auch in andere Kryptowährungen investieren und somit durchaus auch hohe kurzfristige Renditen einbringen. Aber die sogenannten “Altcoins” sind viel spekulativer und risikoreicher als Bitcoin und daher eher was für erfahrene Kryptowährungsinvestoren.