Das Geschäftsmodell und die von Relai besetzte Nische basiert darauf, dass Nutzerinnen und Nutzer der App pro Tag maximal CHF 1'000 bewegen dürfen, pro Jahr höchstens CHF 100'000. Bleiben die Bewegungen unterhalb dieser Grenzen, erklären die Gründer, machen Geldwechseltransaktionen nach den aktuellen Anforderungen der Geldwäschereiverordnung keine Registrierung oder Lizenzierung notwendig.
Deshalb können Nutzerinnen und Nutzer der App ohne Anmeldung und ohne Kontoeröffnung mit dem eigenen Bankkonto direkt in den Bitcoin-Handel einsteigen – KYC- oder AML-Massnahmen entfallen. Die Nutzung der App ist kostenlos, Relai und Kooperationspartner Bity finanzieren sich über eine Gebühr von 3 Prozent pro Transaktion. Der Komfort der schnellen Wege wird offenbar von Krypto-Einsteigern geschätzt, die App ist seit dem Start des FinTechs vor einem Jahr von deutlich über 20'000 Bitcoin-Interessierten runtergeladen worden. Relai beschränkt das Angebot bewusst auf Bitcoin, weil das Startup der Meinung ist, dass die Leitwährung des Krypto-Marktes für langfristig orientierte Anlager "das beste Wertaufbewahrungsmittel der Welt" wäre.
Relai will verstärkt Terrain in Europa besetzen, das Startup hat sich deshalb letzten Juni in einer Serie-A-Runde mit CHF 2.5 Millionen den finanziellen Treibstoff für die nächsten Wachstumsschritte über die Schweizer Grenzen hinaus gesichert.
Und jetzt der neue CMO für beschleunigtes Wachstum in Europa
Mit Imo Bábics hat Relai einen Chief Marketing Officer an Bord geholt, der die europäischen Expansionspläne des Unternehmens orchestrieren und leiten soll. Bábics hat zwei Jahre lang in der Rolle des Marketing-Chefs den Wachstumskurs des österreichischen Neo-Brokers Bitpanda forciert. Der Relai-CMO zur neuen Herausforderung:
«Die besten Tage für Bitcoin stehen noch bevor, da es sich von der Domäne der reinen Technologen zu der Domäne der Digital Natives verlagert, die sich damit befassen, dass Regierungen ihre Währungen aufblähen und nach Möglichkeiten suchen, ihre Ersparnisse zu schützen. Ich glaube, dass Relai mit seiner schnellen, sicheren und problemlosen Nutzererfahrung eine einzigartige Gelegenheit hat, die App der Wahl für den langfristigen Bitcoin-Investor zu werden.»
Neo-Broker und Handelsplattformen in Europa
Relai will in hart umkämpften Märkten wachsen und als "Europas einfachste Bitcoin-Investitions-App made in Switzerland" punkten. Dabei trifft das FinTech auf starke und hochfinanzierte Konkurrenten, zum Beispiel Trade Republic, Bison, die Krypto-App der Börse Stuttgart, und: auf den früheren Arbeitgeber des neuen CMOs, Bitpanda.
Bitpanda mit mehr als einer Million Nutzerinnen und Nutzern ist auch in der Schweiz aktiv, hat sich vor wenigen Tagen zusätzlich mit 263 Millionen US-Dollar finanziert und will in Europa aggressiv wachsen. Dasselbe gilt für den Neo-Broker Trade Republic, das FinTech hat ebenfalls bereits die Millionenmarke bei den Nutzern geknackt und ist kürzlich mit einer Mega-Finanzierung von 900 Millionen US-Dollar aufgefallen. Beide Neo-Broker haben die Möglichkeiten und die Ressourcen, in Europa mit der grossen Kelle anzurichten.
Zahlreiche weitere Apps und Anbieter sind in Europa mit im Spiel – gut möglich jedoch, dass eine Schweizer App mit besonderer Positionierung zwischen den grossen Playern die Lücke in der Nische besetzen und erfolgreich wachsen kann. Mit Imo Bábics hat das Startup jedenfalls einen CMO im Boot, der weiss, wie aggressives Wachsen funktioniert.