Das Düsseldorfer FinTech Auxmoney ist ein Urgestein im Crowdlending und seit seiner Gründung 2007 zum grössten Kreditmarktplatz in Kontinentaleuropa geworden.
Die Geschäftsidee "Einer braucht Geld. Viele geben es." packt Auxmoney seit Jahren schon in atmosphärische TV-Spots, unten zu sehen, und segelt erfolgreich mit dem Claim "Alle für einen". Das Wachstum der letzten Jahre zeigt, dass es Auxmoney besser als zahlreichen FinTech-Konkurrenten gelungen ist, Kreditnehmer und Investoren auf seiner Plattform zusammenzubringen.
Für Letzere sind um die 5 Prozent Zinsertrag in Zeiten von Minuszinsen offenbar das überzeugende Argument, um zu investieren. Für Private, Selbstständige und seit 2019 auch für Unternehmen mit Kapitalbedarf dürften die kurzen (Online-) Wege im Vordergrund stehen. Und vor allem auch die höheren Chancen, notwendiges Kapital zu erhalten, wenn klassische Banken zu hohe Hürden aufstellen oder von Anfang an abwinken.
Die Kreditplattform Auxmoney positioniert sich denn auch als "Möglichmacher" und gibt auf ihrer Website mit Möglichmacher-Stories Kreditnehmern und ihren Unternehmen in Wort, Bild und Video ein Gesicht.
Auxmoney ist nicht einfach nur ein cooles FinTech mit starker Technologie – das Unternehmen wirkt nahbar und hat sich ein Image aufgebaut, das diese Nahbarkeits-Komponenten mit einer gewissen Wärme rüberbringt, ohne an Lässigkeit zu verlieren. Diese Mischung scheint gut anzukommen.
Nach eigenen Angaben hat Auxmoney 2019 Kredite in der Höhe von rund 700 Millionen Euro ausgezahlt und das Kreditvolumen soll sich in den letzten fünf Jahren verzwanzigfacht haben. Die Macher von Auxmoney führen ihren Erfolg auf technologische Innovationen entlang der gesamten Kredit-Wertschöpfungskette sowie auf hochentwickelte, digitale Methoden der Risikobewertung zurück.
150 Millionen Euro Wachstumskapital für Auxmoney
Mit diesem Betrag setzt sich die Kreditplattform an die Spitze der FinTech-Finanzierungsrunden in der Eurozone im laufenden Jahr. Die bestehenden VC-Investoren wie Index Ventures, Union Square Ventures und Foundation Capital bleiben mit an Bord, mit dem neuen Investor Centerbridge ändern sich jedoch die Anteils- und Besitzverhältnisse.
Mit einer Eigenkapitalerhöhung von insgesamt 150 Millionen Euro greift der neue Kapitalgeber tief in die Tasche und mit dem zusätzlichen Erwerb von Anteilen bestehender Gesellschafter übernimmt das Beteiligungsunternehmen Centerbridge die Mehrheit an Auxmoney. Ob die aktuelle Transaktion als Übernahme oder als Partnerschaft gesehen werden kann, wird sich zeigen, wahrscheinlich ist sie beides.
So oder so und gerade in Zeiten von COVID-19 setzt diese Finanzierungsrunde ein starkes Signal. Kapital ist vorhanden und auch die Bereitschaft, in starke FinTechs zu investieren. Maximilian Rinke, Managing Director von Centerbridge, unterstreicht und erklärt diese Bereitschaft mit folgendem Statement:
«Wir haben in den letzten Jahren verschiedene Marktteilnehmer intensiv verfolgt und sind überzeugt, dass sich Auxmoney durch besondere Technologie absetzt. Raffael Johnen und seine Mannschaft haben ein hervorragendes Unternehmen mit einer beeindruckenden Kreditperformance aufgebaut. Wir freuen uns auf die Partnerschaft mit diesem Team. Wir sehen grosses Wachstumspotential für Auxmoney, das wir gemeinsam realisieren wollen. Noch immer ist der Kreditmarkt geprägt von traditionellen Scoring Methoden und manuellen Abläufen. Durch die Automatisierung der Prozesse kann Auxmoney mehr Menschen einen einfachen und bequemen Zugang zu Krediten bieten. Damit setzt Auxmoney neue Standards für seine Kunden und Kooperationspartner.»
Wohin soll die Reise für Auxmoney gehen?
Raffael Johnen, CEO von Auxmoney und Mitgründer, ist überzeugt, dass der digitale und einfache Zugang zu Krediten für Privatpersonen, Selbstständige und Unternehmen einen wichtigen Beitrag zur Erholung der deutschen Wirtschaft leistet. Von Centerbridge und deren Finanzmarkt-Expertise verspricht er sich Zugang zu weiteren institutionellen Anlegern für den Kreditmarktplatz.
Die Zielmarken sind klar gesetzt: Auxmoney soll sich zu einem führenden digitalen Kreditanbieter in Europa entwickeln.
Johnen glaubt, dass nicht alle aktuellen Anbieter überleben werden, sieht Auxmoney mit starken Beteiligungspartnern an Bord jedoch gut positioniert und aufgestellt:
«Die Corona-Krise hat den Trend zum digitalen Kredit weiter beschleunigt. Auch aufgrund dieser Dynamik werden wir eine Konsolidierung des Marktes zugunsten der Technologieführer sehen. Darauf sind wir gut vorbereitet.»
Die Chancen für Auxmoney stehen aus mehreren Gründen eher gut. Unter anderem auch deshalb, weil das FinTech bereits seit 13 Jahren beweist, dass kontinuierliches Wachstum für gut geführte Kreditplattformen machbar und realisierbar ist. Hervorragend kapitalisiert und mit dem türöffnenden Mehrheitseigner Centerbridge an Bord dürfte sich das Wachstum in nächster Zeit noch beschleunigen.
Dazu kommt, dass Auxmoney in einem Markt operiert, von Banken eher vernachlässigt, der sich auf Kreditnehmer- und Investorenseite weiter entwickeln und tenzenziell wachsen wird. 13 Jahre Erfahrung, Know-how und ausgereifte Technologie werden dem FinTech helfen, den Spitzenplatz zu halten und die eigene Position auszubauen.
Auch in der Werbung anders
Der Claim von Auxmoney "Alle für einen" wird auch in der Werbung anders umgesetzt, als man sich das von Kreditinstituten gewohnt ist. Kein Wunder, Auxmoney ist ja auch kein Kreditinstitut, sondern eben ein digitaler Marktplatz für Menschen mit Kreditwünschen und für Investoren.