Das Weltwirtschaftsforum (WEF) hat den Global Competitiveness Index (GCI) 2005 eingeführt und publiziert seither jährlich einen umfassenden Report und eine Länder-Rangliste der Wettbewerbsfähigkeit.
Der Begriff „Wettbewerbsfähigkeit“ wird dabei definiert als "Gesamtheit der Institutionen, politischen Massnahmen und Faktoren, die das Produktivitätsniveau eines Landes bestimmen".
Die Schweiz erreicht im Ranking sämtlicher Länder zum achten Mal in Folge den ersten Platz. Auf den nächsten elf Plätzen folgen Singapur, USA, Niederlande, Deutschland, Schweden, Grossbritannien, Japan, Hong Kong, Finnland, Norwegen und Dänemark.
Der Report
Wer sich Zeit nehmen kann und will: Der Report geht auf 382 Seiten extrem ins Detail zur Methodik der Erhebung, zur Bedeutung der Bewertungsgrundlagen und zum Ranking der einzelnen Länder.
Das Ranking pro Land wird durch die Erhebung landesweiter Daten in zwölf Kategorien ermittelt, welche das WEF als Säulen der Wettbewerbsfähigkeit definiert und zugrunde legt:
- Institutionen
- Infrastruktur
- Makroökonomisches Umfeld
- Gesundheit und Schulbildung
- Hochschulbildung und Ausbildung
- Effizienz der Gütermärkte
- Arbeitsmarkteffizienz
- Entwicklungsgrad der Finanzmärkte
- Technologischer Entwicklungsgrad
- Marktgrösse
- Entwicklungsgrad der Unternehmen
- Innovation
Jede Hauptkategorie ist wiederum in zahlreiche Subkategorien aufgegliedert, um die Wettbewerbsfähigkeit aufgrund unterschiedlichster Kriterien möglichst präzise ermitteln zu können.
Die Schweiz auf einen Blick
Im Vergleich der total 138 Länder, muss sich die Schweiz in elf Kategorien besonders anstrengen, weil in der Kategorie "Marktgrösse" im Vergleich zu den grossen Industrienationen nicht allzu viele Punkte zu holen sind (Rang 39).
Erfreulich deshalb, dass die Schweiz nicht nur in der Gesamtwertung den Sprung auf Platz 1 schafft, sondern auch in den Kategorien: Arbeitsmarkteffizienz, Technologischer Entwicklungsgrad, Entwicklungsgrad der Unternehmen und Innovation.
Die Details zur Schweiz sind auf den Seiten 332 und 333 im Report übersichtlich zusammengefasst.
Wer direkt am Monitor vergleichen möchte: die interaktive Heatmap zeigt auf einen Blick sämtliche Länder mit ihrem Ranking.
Bedenken und Risiken
Risiken macht der Report unter anderem in der schwindenden Offenheit der Volkswirtschaften aus. Klaus Schwab, Gründer und Executive Chairman, World Economic Forum, zum Thema:
«Der sinkende Offenheitsgrad in der Weltwirtschaft stellt für einen neuen Aufschwung und zukünftigen Wohlstand ein Risiko dar.»
Und der Bericht führt im Detail weiter aus, weshalb quantitative Lockerung und andere geldpolitische Massnahmen nicht ausreichen werden, um langfristiges Wachstum in den Industriestaaten wieder anzukurbeln.
Der Global Competitiveness Report setzt zahlreiche beeinflussende Faktoren in Relation und schafft damit sehr lesenswerte Zusammenhänge und Betrachtungsvorschläge.
Interaktive Heatmap: Anschauen
Report Online: Zentrale Fakten auf einen Blick
Download Report: The Global Competitiveness Report 2016-2017
World Economic Forum: Webseite