Ab sofort können Kundinnen und Kunden der Zuger Kantonalbank unkompliziert in Kryptowährungen investieren. Kauf, Handel und die Verwahrung der Kryptos hat die Bank in ihr bestehendes E-Banking und Mobile Banking integriert, der Kryptohandel funktioniert also in der gewohnten Umgebung.
Voraussetzung für die Abwicklung ist ein aktives Depot bei der Zuger Kantonalbank, mehr braucht's nicht. Der Handel und die Verwahrung von Kryptowährungen erfolgen entlang der gleichen Abläufe und Prozesse wie bei traditionellen Vermögenswerten. Die notwendigen Belege für die Steuererklärung stehen wie gewohnt auch elektronisch zur Verfügung. Beim Verkauf ihrer Kryptowährungen können Kundinnen und Kunden sofort über den Erlös verfügen. Ausserdem ist durch die direkte Einbindung ins E-Banking und Mobile Banking keine separate Verwahrung der digitalen Schlüssel notwendig.
Kooperationen mit Sygnum und Swisscom
Für ihr neues Angebot nutzt die Zuger Kantonalbank die B2B-Banking-Plattform von Sygnum. Diese Plattform bietet über einen einzigen Zugangspunkt Zugriff auf eine breite Palette von FINMA-regulierten Bankdienstleistungen für digitale Vermögenswerte. Der modulare Aufbau der Plattform macht es für die Zuger Kantonalbank und auch für andere Banken möglich, den regulierten Handel und die Verwahrung von Kryptowährungen nahtlos in die eigene bestehende Infrastruktur zu integrieren.
Bei der technologischen Plattform- und Infrastrukturentwicklung hat sich die Zuger Kantonalbank von der Swisscom unterstützen lassen.
Da kommt noch mehr
Die Zuger Kantonalbank startet mit dem Kryptohandel und bietet vorerst Investitionen in Bitcoin, Ethereum, Ripple, Litecoin, Polygon und Uniswap. Die modulare Infrastruktur von Sygnum setzt keine engen Grenzen und macht für die Zuger weitere Services und Angebote im Bereich der digitalen Vermögenswerte möglich.
Die Bank, im Herzen des Crypto Valley, will nach eigenen Aussagen den Wandel der Finanzwelt im Wirtschaftsraum Zug aktiv mitgestalten und bei einer positiven Entwicklung des neuen Angebots das Universum an handelbaren Vermögenswerten weiter ausbauen.
Mit der Öffnung für Kryptowährungen reagiert die Bank nach Aussagen ihres CEOs Hanspeter Rhyner auf eine steigende Nachfrage nach Kryptowährungen. Diese, so der CEO, würde schon lange nicht mehr nur von professionellen Marktteilnehmern kommen.
Sicher, einfach und unkompliziert muss es sein
Rhyners Aussage wird gestützt durch zahlreiche aktuelle Studien – diese unterstreichen das hohe Interesse an Kryptowährungen und zeigen vor allem, dass Bankkunden Kryptowährungen oftmals bevorzugt über ihre bestehende Hausbank handeln möchten. Das hängt damit zusammen, dass breite Bevölkerungsgruppen Kryptobörsen mit einem gewissen Misstrauen begegnen. Bei ihrer Hausbank können sie Kryptowährungen in der gewohnten Umgebung kaufen und brauchen sich weder um Private Keys noch um Verwahrungslösungen zu kümmern. Neben der Sicherheit steht für viele Krypto-Interessierte im Vordergrund, dass sie einfach und umkompliziert Kryptowährungen kaufen, halten und verkaufen können.
Klassische Banken können hier einen Vorteil ausspielen, den spezialisierte Börsen wie FTX und einige andere Handelsplattform längst aus der Hand gegeben und verspielt haben. Menschen möchten Kryptowährungen so sicher handeln können wie Aktien und andere Assets. Das öffnet seriösen Anbietern grosse Chancen, für Hochrisiko-Plattformen mit untransparenter Geschäftspolitik bleibt allerdings kein Raum.
Ein Markt in Entwicklung
Der Kryptomarkt selbst ist gut entwickelt. Auf Seite der Anbieter klafften bisher Lücken, weil klassische Banken längere Zeit abwartend und abwesend geblieben sind. Diese Zeiten sind vorbei, Banken rüsten auf, auch in der Schweiz.
Eine positive Entwicklung. Jede Bank, die sich für den Kryptohandel öffnet, bewirkt für sich selbst, für ihre Kundinnen und Kunden und auch für die gesamte Kryptobranche etwas Gutes. Ob jemand in Kryptowährungen und andere digitale Assets investieren möchte, gehört zu den persönlichen Entscheidungen. Ist die Entscheidung für Kryptowährungen jedoch gefallen, soll der Handel mit digitalen Assets so normal und so alltäglich werden wie Investitionen in Aktien und andere Wertpapiere.
Das funktioniert mit Breitenwirkung nur dann, wenn die Zahl der Anbieter wächst. Zudem sollen Kundinnen und Kunden wählen können, ob sie sich bei einer Kryptobörse, einem spezialisierten FinTech oder bei ihrer Hausbank am besten aufgehoben fühlen.
Mit der Zuger Kantonalbank hat die erste Kantonalbank Flagge gesetzt und den Anfang gemacht. Die Luzerner Kantonalbank wird ihr Krypto-Angebot Anfang 2024 ausrollen. Die Postfinance ist in einem ähnlichen Takt unterwegs und wird ebenfalls in wenigen Monaten Krypto-Services anbieten.
Das Eis ist gebrochen und weitere Banken werden folgen, die ihren Kundinnen und Kunden endlich das möglich machen, was sie sich wünschen: den sicheren, einfachen und unkomplizierten Handel mit Kryptowährungen.