Die Crowdlending-Plattform Lending Club gehört zu den "alten" FinTechs – das US-amerikanische Unicorn aus San Francisco bringt bereits seit 2007 Kreditnehmer und Investoren zusammen.
Das FinTech vermittelt Kredite für Private bis 40'000 Dollar sowie Kredite zwischen 5'000 und 500'000 Dollar für Unternehmen. Nach eigenen Angaben nutzen über 3 Millionen Kunden die Plattform, welche bisher ein Kreditvolumen von mehr als 50 Milliarden Dollar bewegt haben soll.
Warum kauft das FinTech Lending Club die Radius Bank?
Lending Club verspricht sich durch die Acquisition der in Boston ansässigen Radius Bank für 185 Millionen US-Dollar zahlreiche Vorteile. Unter anderem soll der Deal dazu beitragen, pro Jahr 40 Millionen Dollar an Bankgebühren und Finanzierungskosten einzusparen.
Scott Sanborn, CEO von Lending Club, begründet in einem Blog-Beitrag sehr ausführlich, warum "die beste Online-Bank des Landes (Radius Bank) und der grösste Kreditgeber auf dem Online-Markt (Lending Club)" unter einem Dach die perfekte Plattform für "finanzielle Gesundheit" schaffen sollen. Sanborn kritisiert in seinen Ausführungen die Finanzindustrie eher harsch, insbesondere klassische Banken, und er erklärt, wie Kunden und Partner von diesem Schritt massiv profitieren werden. Er fasst zusammen:
Dies ist eine Transformationstransaktion, die es uns ermöglicht, das Bankwesen auf eine Weise neu zu definieren, die frei von alten Praktiken und Systemen ist und bei der der Erfolg von Lending Club mit dem Erfolg unserer Kunden in Einklang steht
Sanborn ist überzeugt, mit dem Kauf der Bank "eine neue Ära im Bankwesen einzuleiten". Der Deal hat noch einige Hürden vor sich, die Transaktion soll nach Angaben des Unternehmens voraussichtlich in 12 bis 15 Monaten abgeschlossen sein.